Die Länderspielpause ist vorbei, der Jahresendspurt beginnt. Für das Team von Niko Arnautis stehen zwei letzte Spiele 2024 an – innerhalb von fünf Tagen. Bevor es für die letzte Partie des Jahres, dem Rückrundenauftakt, auswärts nach Jena geht, steht zu Beginn der Woche ein Heimspiel gegen die Leipzigerinnen an, die in der Vorsaison bewiesen haben, dass sie es der SGE schwer machen können.
Anpfiff im Stadion am Brentanobad zum letzten Hinrundenspiel ist am Montag, 9. Dezember, um 18 Uhr. Neben Magenta Sport und DAZN überträgt auch Sport1 die Partie zwischen dem aktuellen Tabellenzweiten und -siebten live.
Der Gegner
Nachdem das erste Jahr Bundesliga für Leipzig noch vom Abstiegskampf geprägt war, möchte das Team von Jonas Stephan in dieser Saison weiter nach oben klettern. Aktuell belegen die Sächsinnen Tabellenplatz sieben, jeweils einen Punkt hinter Bremen und Freiburg, und haben in den ersten zehn Partien damit zehn Punkte mehr gesammelt als zu diesem Zeitpunkt in der Vorsaison. Stark präsentierte sich Leipzig bislang vor allem vor Heimpublikum, wo vier der bislang fünf Siege gelangen. In der Ferne holte man nur vier Punkte aus fünf Partien. Im letzten Spiel vor der Pause gab es ein knappes 0:1 zuhause gegen Leverkusen.
Personal
Auch wenn sich die Anzahl der Transfers im Sommer bei Leipzig in Grenzen hielt, bewies man ein gutes Händchen: Giovanna Hoffmann, vorher beim SC Freiburg unter Vertrag, wurde im Oktober zu ihrem ersten Lehrgang bei der deutschen A-Nationalmannschaft eingeladen und debütierte kurz darauf gegen England. In Leipzig führt sie mit fünf Toren und drei Vorlagen die interne Scorerliste an. Auch Marleen Schimmer (Neuzugang vom 1. FC Köln) traf und assistierte bereits jeweils zweifach.
Die Eintracht währenddessen ist verletzungsbedingt etwas gebeutelt aus der Länderspielpause zurückgekehrt. Im Play-off-Spiel gegen Polen zog sich die österreichische Nationalspielerin Barbara Dunst einen Kreuzbandriss zu und wird dem Team, nach der erfolgreichen Operation am Mittwoch, lange fehlen. Auch Géraldine Reuteler wird aufgrund einer Wadenverletzung voraussichtlich die beiden verbleibenden Spiele in diesem Jahr verpassen. Stina Johannes hingegen, die aufgrund von muskulären Problemen vom deutschen Nationalteam frühzeitig abgereist war, könnte rechtzeitig zum Leipzig-Spiel wieder fit werden.
Statistik
Die Statistiken der Sächsinnen schwanken zwischen Tabellenspitze und -keller. Der Vorjahresachte ist einerseits das Team mit der besten Großchancenverwertung (64 Prozent) und der zweithöchsten Schussgenauigkeit (56 Prozent, hinter der SGE mit 60 Prozent) – mit 112 abgegebenen Torschüssen stehen sie andererseits aber auch auf Rang zehn der Liga. 9 Prozent bedeuten zudem die geringste Flankengenauigkeit. Auch defensiv zeigt sich Leipzig ambivalent: Zwar kassierte man noch kein Gegentor in der Anfangsviertelstunde und nur vier Treffer in Halbzeit eins, dafür aber 14 im zweiten Durchgang und sieben in der Schlussviertelstunde. Nach Rückstand konnte Leipzig noch keinen Punkt gewinnen.
Die SGE ist hingegen mit sechs Spielen ohne Gegentor und nur fünf Treffern insgesamt gegen sich weiterhin das Team mit den meisten Weißen Westen und der stärksten Defensive. In der Schlussviertelstunde gab es noch keinen Gegentreffer, in der zweiten Halbzeit nur eines. 32 Tore bedeuten ebenso weiterhin die beste Offensive.
Als die Eintracht und Leipzig in der Vorsaison erstmals in der Bundesliga aufeinandertrafen, gab es zwei enge Duelle. In der Hinrunde drehte die SGE das Heimspiel nach 0:1-Rückstand spät: Ausgleich durch Barbara Dunst in der 71. Minute, Treffer per Elfmeter von Laura Freigang in der 86. Minute, Carlotta Wamser setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt zum 3:1. Im Rückspiel durften nach einem Doppelpack von Vanessa Fudalla und einem 2:1 die Leipzigerinnen jubeln, Remina Chiba erzielte ihr Debüttor im Adlerdress.
„Noch einmal alle Kräfte mobilisieren“
„Mit Leipzig erwartet uns eine sehr aggressiv spielende Mannschaft, die aber auch mit ihren fußballerischen Qualitäten mitspielen möchte. Sie spielen insgesamt eine gute Saison, insbesondere zuhause haben sie sehr gute Ergebnisse erzielen können“, erklärt Cheftrainer Niko Arnautis. „Für uns gilt es, für die letzten beiden Spiele in diesem Jahr noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und auf den Punkt für unsere Aufgaben mit und gegen den Ball da zu sein. Mit zwei Siegen wollen wir unsere bislang sehr gute Hinrunde krönen und gleichzeitig direkt erfolgreich in die Rückrunde starten.“
Zur Verletzung von Barbara Dunst ergänzt er: „Der Kreuzbandriss von Baba war für uns alle eine sehr traurige Nachricht, schon bei der Aktion hat man befürchten müssen, dass es etwas Schlimmeres sein wird. Sie wird uns auf dem Platz als Dauerbrennerin mit ihrem Spielwitz, ihrer Erfahrung, Dynamik und ihren Scorerpunkten, aber auch menschlich mit ihrer Persönlichkeit und Motivation fehlen. Das gilt es, wie in den vergangenen Fällen, als Kollektiv aufzufangen. Wir werden Baba auf ihrem Weg in jeder Form unterstützen, damit sie stark zurückkommen kann.“