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31.03.2021
Frauen-Bundesliga

„Hat uns allen gutgetan“

Nach dem 3:0-Sieg über den MSV Duisburg sind bei Trainer Niko Arnautis und den Spielerinnen Erleichterung und Freude groß. Der Blick richtet sich schon auf das DFB-Pokalhalbfinale.

Cheftrainer Niko Arnautis: Mit der ersten Halbzeit können wir sehr zufrieden sein, da haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten eigentlich höher führen müssen. Aber es war ein schmaler Grad, weil die Mädels auch wissen, dass wir schon wieder am Samstag spielen. Natürlich nimmst du dir vor, ein bisschen druckvoller zu spielen, aber ich weiß auch, dass der Kopf schon Richtung Samstag arbeitet, wenn es 3:0 steht. Das hat man uns in der zweiten Halbzeit ein bisschen angemerkt, in der wir nicht mehr so druckvoll gespielt haben und den Duisburgerinnen eins, zwei Möglichkeiten gelassen haben, in denen wir auch mal ein bisschen Glück hatten. Das haben wir uns aber auch mal verdient diese Saison. Dass Shekiera Martinez reinkam, haben wir spontan entschieden. Sie hat sich in der ganzen Woche gut gefühlt und wenn du so eine Spielerin in der Hinterhand hast, ist das auch für die Mannschaft ein wichtiges Zeichen. In erster Linie war es aber einfach wichtig, dass sie ihr Gefühl zu spielen, wiederbekommt. Natürlich ist noch nicht alles zu Hundert Prozent wieder da, aber das Allerwichtigste ist, dass ihr Knie hält und wir sind froh, dass wir sie wieder haben. Für mich ist wichtig jetzt, dass wir die Mädels für Samstag topfit bekommen und hier zu Hause einen Pokalfight liefern. Wenn wir das gewinnen sollten, können wir durch Frankfurt strahlend gehen. 

Kapitänin Tanja Pawollek: Wir haben in der ersten Halbzeit sehr druckvoll gespielt, da hätten wir auch mit einem 5:0 oder 6:0 in die Halbzeit gehen können. In der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass uns ein bisschen die Kräfte fehlen, aber auch da haben wir es gut über die Bühne gebracht. Letztlich haben wir 90 Minuten lang dominiert, deshalb geht der Sieg absolut in Ordnung. Wir hatten keine einfache Phase, deshalb bin ich sehr stolz nach dem Sieg heute, der auch für Géry Reuteler ist. Dass heute mein 100. Ligaspiel für den Verein war, wusste ich vorher gar nicht, meine Mama hatte mir vorher Bescheid gesagt. Aber ich bin super stolz, dass ich der Mannschaft so viel geben kann. Von mir aus können noch Hundert kommen! 

Laura Feiersinger, Torschützin zum 1:0: Ich habe mich sehr über mein Tor gefreut, auch wenn ich am Anfang gar nicht genau gewusst habe, ob noch jemand dran war oder nicht. Ich denke, wir haben eine sehr, sehr starke erste Halbzeit gehabt. Wir sind zwar am Anfang ein bisschen fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen, sind aber nichtsdestotrotz mit einem 3:0 in die Kabine gegangen. Das hat uns ein sehr gutes Gefühl gegeben, weil wir schon lange nicht mehr in so einer Position waren. In der zweiten Halbzeit haben wir dann nur noch das Nötigste gemacht, sicher auch, weil wir schon das Spiel am Samstag im Hinterkopf hatten. Am Ende ist es aber ein 3:0, mit dem wir alle zufrieden sein können und das uns allen gutgetan hat. Am Samstag wird es ein ganz offenes Spiel, denn in einem Halbfinale wird sich keiner was schenken. Ich hoffe, dass wir dann zeigen, was wir draufhaben und am Ende der glückliche Sieger sind. 

Doppeltorschützin Sjoeke Nüsken: Man freut sich natürlich immer, wenn man ein Tor macht und damit der Mannschaft helfen kann. Ich glaube, wir haben es einfach als Mannschaft gut gemacht. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir gute Chancen herausgespielt und hätten noch ein paar Tore machen können. Aber alles in allem können wir uns darüber freuen, dass wir endlich mal wieder gewonnen haben. Im Halbfinale wollen und müssen wir alles reinhauen. Wenn wir unsere Leistung zeigen, ist ein Sieg drin! 

Thomas Gerstner (Trainer MSV Duisburg): Wir gehen letztlich 0:3 in Frankfurt baden und sind froh, dass wir in der ersten Halbzeit nicht schon 0:5 oder 0:6 zurücklagen. Ich muss ganz klar im Nachgang eingestehen, dass es taktisch gesehen ein Fehler war, mit der Dreierkette hinten zu spielen und in der ersten Halbzeit nicht früher auf eine Viererkette umzustellen. Aber wir wollten nun mal drei Punkte und haben gesagt, dass wir es offensiv versuchen wollen. Leider kamen wir nie in die Offensive, hatten im zentralen Mittelfeld kaum bis keine Ballgewinne und keinen Zugriff. Dann kam die Abwehr immer mehr unter Druck und Frankfurt hat es einerseits mit den drei Toren gut gemacht, andererseits schlecht gemacht, weil sie weitaus höher hätten führen können. Nach der Umstellung in der Halbzeitpause hat man gesehen, dass wir viel kompakter standen, mehr Zugriff hatten und sogar selbst Chancen hatten. Die zweite Halbzeit war also völlig in Ordnung. Insgesamt war es ein klarer, verdienter Sieg für Frankfurt, wobei die Niederlage, wie gesagt, auf meine Kappe geht.