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19.03.2021
DFB-Pokal Frauen

Gegen die Bäckermädchen ins Halbfinale

Die Eintracht trifft am Sonntag im DFB-Pokal-Viertelfinale auf die SG 99 Andernach und möchte fokussiert den nächsten Schritt Richtung Köln schaffen.

Alle guten Dinge sind drei? Nach Regionalligist Karlsruhe (8:0) und Zweitligist Leipzig (4:0) wartet an diesem Sonntag, 21. März, im DFB-Pokal der nächste Verein aus einer niedrigeren Liga: die SG 99 Andernach aus der Zweiten Frauen-Bundesliga. Anstoß im Stadion Andernach ist um 15 Uhr, DFB-TV streamt das Viertelfinale live.

Nach der zwischenzeitlichen Mannschaftsquarantäne unter der Woche und das Aufatmen im Team über den Fehlalarm, was die positiven COVID-19-Befunde betrifft, ist Eintracht-Trainer Niko Arnautis trotz der verkürzten Trainingswoche optimistisch für Sonntag: „Die vergangenen Tage waren eine Achterbahnfahrt der Gefühle für uns, von Spielausfall über 14 Tagen Quarantäne bis zum Fehlalarm. Umso glücklicher waren gestern alle Spielerinnen im Training, das Team hat gestrahlt und war froh, trainieren und am Sonntag spielen zu dürfen. Wir haben uns gesagt, jetzt erst recht etwas daraus machen zu wollen“, erklärt der SGE-Coach und ergänzt: „Wir konzentrieren uns zu 100 Prozent auf Andernach und wissen, mit einem Sieg unserem Ziel, das Endspiel in Köln zu erreichen, einen Schritt näher kommen zu können: Mit Intensität und Fokussierung wollen wir das das Halbfinale erreichen.“

Die vergangenen Tage waren eine Achterbahnfahrt der Gefühle für uns, von Spielausfall über 14 Tagen Quarantäne bis zum Fehlalarm.

Cheftrainer Niko Arnautis

Die SG 99 Andernach wird von Isabelle Hawel und Florian Stein trainiert. Der nach Niederkirchen zweitkleinste Zweitligastandort Deutschlands hat seit Anfang Februar den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen können. Im DFB-Pokal marschierten die „Bäckermädchen“, so der Spitzname nach einer Sage um die Stadt Andernach, nach einem 2:0 gegen den SV Alberweiler, einem 3:1 gegen den 1. FC Saarbrücken und einem 6:1 gegen den FSV Gütersloh ins DFB-Pokal-Viertelfinale. In der Staffel Süd der Zweiten Frauen-Bundesliga hat die SG 99 nach einer knappen 1:2-Auftaktniederlage bis zur coronabedingten Unterbrechung zwei klare Siege über den 1. FFC Niederkirchen (5:0) und den 1. FC Saarbrücken (6:0) eingefahren. „Andernach hat zwar bislang wenige Spiele in den Beinen, aber viele positive Ergebnisse und das eine oder andere Ausrufezeichen in Liga und Pokal gesetzt“, erklärt Niko Arnautis: „Das zeigt, dass sie ein sehr guter Zweitligist sind. Wir sind gut beraten, den Gegner ernst zu nehmen. Sie sind aggressiv und erzielen mit Umschaltsituationen viele Tore. Sie haben über Magdalena Schumacher, Kathrin Schermuly, die mit Theresa Panfil und Merle Frohms U20-Weltmeisterin wurde, und Antonia Hornberg eine gefährliche Achse.“

Mit Andernach treffen wir auf den einzigen Zweitligisten, der es geschafft hat, im Viertelfinale zu stehen. Das spricht ja für eine sehr engagierte und starke Mannschaftsleistung.

Sophia Kleinherne

Für SGE-Verteidigerin Sophia Kleinherne sind die Andernacher Pokalergebnisse beeindruckend: „Mit Andernach treffen wir auf den einzigen Zweitligisten, der es geschafft hat, im Viertelfinale zu stehen. Das spricht für eine sehr engagierte und starke Mannschaftsleistung“, hat aber wie die gesamte Mannschaft ein bestimmtes Ziel: „Aber auch im Pokal haben wir noch unsere Ziele und den nächsten Schritt können wir am Sonntag gehen. Ich bin sehr gespannt und ich glaube, wir blicken alle mit großer Vorfreude auf die Pokalrunde.“

Kantersieg im Pokal 2014

In der Sommervorbereitung siegte die SGE 10:1 über Andernach, ein Ergebnis, das Arnautis „keineswegs überbewertet – wir waren am Ende der Vorbereitung, Andernach nach langer Pause gerade erst ins Training eingestiegen und ihnen fehlten einige Leistungsträgerinnen.“  Das bislang einzige Pflichtspiel zwischen Frankfurt und den Bäckermädchen gab es in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals 2014. Der damalige 1. FFC Frankfurt gewann 15:1. Den SG-Ehrentreffer erzielte mit Sarah Krumscheid eine Spielerin, die auch heute noch für Andernach auf dem Platz steht. Damals ebenfalls auf dem Feld: Andernachs heutige Trainerin Isabelle Hawel.

Für das Pokal-Viertelfinale stehen Arnautis vier Spielerinnen nicht zur Verfügung: Verena Aschauer (Aufbautraining), Bryane Heaberlin (Gehirnerschütterung), Shekiera Martinez (Knie-OP) sowie Lea Schneider (Kreuzbandriss) fehlen. Im möglichen Halbfinale am Osterwochenende träfen die Adlerträgerinnen auf den Sieger der Partie Freiburg gegen Potsdam, das Finale in Köln findet am 30. Mai statt.