zaehlpixelzaehlpixel
26.04.2020

Frauen 1: Torhüter sind eine besondere Spezies...

Der Volksmund sagt, „Torhüter und Linksaußen haben eine Macke.\", grundsätzlich sind Torhüter eine besondere Spezies auf dem Fußballfeld. Sie sind die letzte Bastion für die gegnerische Offensive, sie werden zu Helden, aber auch schnell bei eigenen Fehlern zu Verlierern.

Der Volksmund sagt, „Torhüter und Linksaußen haben eine Macke.", grundsätzlich sind Torhüter eine besondere Spezies auf dem Fußballfeld. Sie sind die letzte Bastion für die gegnerische Offensive, sie werden zu Helden, aber auch schnell bei eigenen Fehlern zu Verlierern.Abseits des Tores und ohne Torwarthandschuhe schauen wir in die Gedankenwelt zur Torwartposition bei unseren Torhüterinnen im Regionalliga-Team. Was hat sie bewegt freiwillig(!?) ins Tor zu gehen? „Die Entscheidung habe ich nicht selbst getroffen. Bei den Jungs war unser eigentlicher Torwart bei einem Spiel nicht da. Dann hat der Trainer entschieden mich ins Tor zu stellen, was mir zuerst jedoch gar nicht gefallen hat.“ erzählt Elena Bläser zu ihrem Weg ins Tor. Strafrunde und abwechslungsreiches Training motivierten Lina Hofmann Torhüterin zu werden, „in der U10 hatte ich die Wahl zwischen Strafrunden laufen und einmal ins Torwarttraining schnuppern. Die Entscheidung fiel mir nicht sonderlich schwer. Das Training machte mir dann einen so unheimlichen Spaß, dass ich Feuer für die Position fing und fest ins Tor gestellt wurde.“ Das wenige Laufen war auch bei Jacqueline Heindl ein Grund, lachend ergänzt sie die Aussage von Lina: „Im Tor muss ich weniger laufen. Im Ernst, es hat mir mehr Zufriedenheit und Spaß gegeben im Tor zu stehen. Auch wenn wir in einem Team spielen, sind wir Torhüter am Ende auf uns allein gestellt und man wächst an jedem Fehler und jedem gehaltenen Ball.“Haben noch heute junge Mädchen Lust Torhüterin zu werden – wie fragten bei den beiden jüngsten Torhüterinnen im Verein, Laura Hagemann und Rebecca Kratoska (beide U15-Juniorinnen), nach. Laura Hagemann zu ihrem Weg ins Gehäuse: „Ich war anfangs Stürmerin und irgendwann kam der Moment, dass ich mehr Verantwortung übernehmen wollte und mein sportliches Vorbild war Manuel Neuer. Ich wollte springen, wie er und so ging ich aus Spaß ins Tor. Meine Motivation ist es, ein Vorbild zu werden und es auch selbst in die Nationalmannschaft mal zu schaffen.“ Vom Spielfeld ins Tor wechselte auch Rebecca Kratoska, „Ich war von der Schule aus in einem Fußballcamp und war erst als Feldspielerin da, bis sich ein Torwart verletzt hat und ich gefragt wurde, ob ich es auch mal im Tor probieren will. Die Trainer meinten danach, dass ich gute Reflexe habe und für das Tor geeignet bin. Mir hat im Tor gefallen, dass ich eine ziemlich wichtige Rolle für die Mannschaft habe und die Letzte bin, die ein Gegentor verhindern kann. Über ein Eintracht Frankfurt Fußballcamp bin ich dann zur Eintracht gekommen.“Der Wechsel ins Tor erfolgte bei unseren Regionalliga-Torhüterinnen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Lina ist seit der U10 mit 8 Jahren im Tor, Elena wechselte in der D-Jugend ins Tor und Jacqueline streifte erst vor 5 Jahren das Torhütertrikot über. Besondere Stärken haben die drei jungen Torhüterinnen in ihrem Torwartspiel in den letzten Jahren entwickelt. Jacqueline Heindl mag das 1:1 Spiel, das direkte Duell mit der Offensivspielerin. „Für unser momentanes Spiel sind meine Präsenz und meine technischen Fähigkeiten meiner Meinung nach am Wichtigsten,“ sieht Elena Bläser ihre entscheidende Stärke im Tor. Für Lina Hofmann ist es die Schnelligkeit wieder auf den Beinen zu sein, „Wenn ich einmal auf dem Boden liege, bin ich sehr schnell wieder auf den Beinen und bereit für einen zweiten oder dritten Ball.“Bei den Highlights war die Erwartung besondere spielentscheidende Paraden oder gehaltenen Elfmeter bei dem Torhütertrio zu erfahren, es kam aber anders. Das Torwarttraining in der vergangenen Saison mit der ehemaligen Torhüterin Desiree Schumann war für Elena ihr Highlight. „Das Training hat uns alle nochmal einen großen Schritt nach vorne gebracht“ so Elena rückblickend. Lina schaute auf das erste Testspiel in diesem Jahr zurück: „Das größte Highlight im Tor war für mich das Testspiel in Saarbrücken Anfang des Jahres. Da konnte ich den Trainern, aber vor allem mir selbst zeigen, dass ich einen soliden Rückhalt für die Mannschaft bilden kann, auch gegen höherklassige Gegner.“Die Vorliebe zur Torverhinderung hätten auch Jacqueline Heindl und Lina Hofmann, wenn sie nicht Torhüterinnen wären. Beide Spielerinnen hätten sich für die Abwehrposition entschieden, Elena Bläser würde lieber zentral spielen, „weil man dort viele Aktionen mit dem Ball hat. Was als Torwart oftmals anders ist.“Neben dem Fußball widmen sich die die jungen Frauen ihrem Studium, Elena und Lina haben dabei auch einen Sportbezug. „Ich studiere im 5. Semester Sportwissenschaften“ so Lina. Elena: „Zurzeit absolviere ich ein Masterstudium im Prävention- und Gesundheitsmanagement“.Eingangs zu unserem Artikel schrieben wir, dass Torhüter „Macken“ haben – welchen Spleen haben unsere Torhüterinnen? Lina Hofmann sagt lachend: „Ich bin lieber 45 Minuten zu früh als 2 zu spät da, zumindest im Training. Das liegt womöglich auch an der begrenzten Zahl der Sitzplätze in der Kabine.“ Bei Elena Bläser ist es die Ausrüstung, „ich lege viel Wert auf eine gute Qualität meiner Ausrüstung, insbesondere meiner Handschuhe. Generell bin ich auch eher perfektionistisch unterwegs.“Wünschen wir den Torhüterinnen weiterhin viele großartige Paraden und muntern sie bei Fehlern gerne auf.