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21.05.2020
Frauenfußball

Frauen 1: Gespräch mit Björn Reindl

Zwei Monate ruhte der Ball, kein Training, keine Punktspiele. Nun beginnt Schritt für Schritt der Alltag wieder zurückzukehren.

Zwei Monate ruhte der Ball, kein Training, keine Punktspiele - Der Corona-Virus hat unser Leben komplett lahm gelegt. Nun beginnt Schritt für Schritt der Alltag wieder zurückzukehren. Wir sprachen mit Björn Reindl von unserem Partner Gesundheitszentrum R2comSport zur aktuellen Situation mit dem Virus und Empfehlungen von ihm zum Thema Fitness und Gesunderhaltung.

Björn, mit dem Lockdown stoppte von einem Tag auf den anderen auch der Sport, ob im Verein oder im Fitnessstudios. Was kannst Du empfehlen, wie man sich, egal ob Sportler oder ganz „normaler Mensch“ fit halten kann?

Glücklicherweise gibt es in unserer Gegend genügend Möglichkeiten sich durch Joggen, Radfahren oder auch mit Wandern oder Downhill fahren im Taunus zum Beispiel, fit zu halten. Das schöne Wetter hat außerdem viele dazu eingeladen, ihren Garten sommertauglich zu machen. Außerdem bieten das Internet und viele Studios eine Vielzahl an Online Trainings an. So haben wir zum Beispiel unseren Mitgliedern wöchentliche Workouts oder deren Trainingspläne für Zuhause zugesendet. 

Unsere Spielerinnen haben alle von ihren Trainern Trainingspläne erhalten. Weshalb ist es für Sportler wichtig diese Trainingspläne umzusetzen? Was sollten Sportler in der aktuellen Zeit noch beachten?

Unsere Sportler haben sich zum Großteil Mitten in der Wettkampfphase befunden als es zum Lockdown kam. Sollte nun die Saison wieder aufgenommen und noch zu Ende gespielt werden, ist es zwingend notwendig, dass sich diese fit gehalten haben, da keine so lange Vorbereitungsphase wie es nach der Sommer- oder Winterpause stattfindet, vorgesehen ist. Gerade im Kontaktsport, wie beim Fußball, ist es ganz besonders wichtig, dass die Spielerinnen und Spieler Übungen für die Becken-Bein-Achse und Rumpfstabilität gemacht haben als auch an der allgemeinen Fitness gearbeitet haben.

Außerdem kann jeder im Hinblick auf die Ernährung einiges tun: die einen benötigen Omega-Drei-Fettsäuren, die anderen Aminosäuren, um ihr Immunsystem auf Vordermann zu bringen. Außerdem benötigen wir genügend Vitamin D. Stimmen diese Verhältnisse, so ist auch die Regeneration und der Schlaf gut. Somit gilt es, viel Grünzeug, Gemüse und Obst zu essen. Jegliche Art von Beeren und Avocados sowie Ballaststoffe aus Hülsenfrüchten, Reis, Buchweizen, Kichererbsen und Linsen sind ebenfalls optimal. Zucker, Weißmehl und Fett gilt es hier ebenso wie Alkohol zu reduzieren. 

In hoffentlich absehbarer Zeit kann wieder trainiert werden. Wie kann ein Trainingsstart nach dieser langen Pause aussehen?

Die aktuellen Bestimmungen der Bundesregierung lassen ja noch nicht so viel zu. Derzeit dürfen Mannschaften unter bestimmten Auflagen, dazu zählen u.a. auch die Distanzregeln, in Kleingruppen trainieren. Somit sind momentan kein Körperkontakt und damit eben auch keine Zweikämpfe erlaubt. Hier bieten sich also aufgrund der langen Abstinenz vom Fußballplatz - ähnlich wie es nach einer Sommerpause der Fall ist - neben den Grundlagen des Techniktrainings, wie das Passspiel, Dribbling, Flanken und Torschuss auch das Kleingruppentaktiktraining an. Da sich die Spielerinnen und Spieler lange Zeit nicht gesehen haben, müssen die ehemals eingespielten Szenarien wieder geübt und perfektioniert werden. Die Grundlagenausdauer lässt sich beispielsweise durch verschiedene Parcours trainieren.

Sportler sind auf Ziele und Ergebnisse fokussiert. Wie kann ich mich mental in der aktuellen Zeit neu orientieren aufgrund der Wettkampfpause?

Vielen Sportlern dürfte es geholfen haben, wenn sie keinen kompletten Trainingseinbruch hatten und sich durch individuelle Pläne und Vorgaben haben fit halten dürfen. Einige Mannschaften haben über Social Media kleine (Fitness-) Challenges ins Leben gerufen, sodass sich die Sportler hierüber etwas bei Laune halten konnten. Erfahrungsgemäß steigt die Motivation schon enorm, wenn die Spielerinnen das erste Mal wieder gegen einen Ball treten dürfen. Der Wettkampfgedanke kehrt mit dem Spaß dann von ganz alleine zurück. Hier sind dann die Trainer gefragt, wie und worauf sie den Fokus legen.