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28.10.2020
Frauen III

Frankfurter Mädchen mit zwei Adlern im Herzen

Die 21-jährige Vanessa Klich ist im Regionalliga-Team eine feste Größe und zeigt auf dem rechten Flügel mit Schnelligkeit und guter Balltechnik immer wieder ihre Klasse.

Vor drei Jahren stand sie im Blitzlichtgewitter der Fotografen, heute glänzt sie besonders mit ihren Leistungen auf dem Platz. Vanessa Klich ist seit fünf Jahren fester Bestandteil unseres Regionalligateams der Fußballerinnen und träumt von einem Einsatz in der polnischen Nationalmannschaft. Im Sommer 2017 trat Vanessa Klich das erste Mal ins Rampenlicht – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Gemeinsam mit Eintracht-Profi Timothy Chandler und Nachwuchsspieler Harun Güler präsentierte die damals 17-Jährige die neuen Trikots von Eintracht Frankfurt bei der offiziellen Vorstellung und wagte sich im schwarz-weißen Trikot vor die neugierigen Blicke der Journalisten und Fans.

Eine neue Erfahrung für die Frankfurterin, die ansonsten auf dem Fußballplatz zu Hause ist. Dort ist sie mittlerweile zu einem festen Bestandteil der rechten Offensivseite unseres Regionalligateams geworden. Denn mit ihrer Schnelligkeit, Dribbelstärke und ihrem Kampfeswillen ist sie nicht nur eine unangenehme Gegnerin für viele Abwehrspielerinnen, ihre Statistik von 16 Toren in 60 Regionalligaspielen zeigt auch, wie torgefährlich sie ist.

Höhen und Tiefen

Fußballspielen gelernt hat Vanessa bei der SG Bornheim, nur wenige Kilometer vom Riederwald entfernt. 2015 kam für die damals 15-Jährige dann der Wechsel zur Eintracht. Ihre erste Partie im Eintracht-Trikot ist ihr noch heute in guter Erinnerung „Mein erstes Spiel war gegen Wiesbaden“, erzählt sie und fügt stolz hinzu: „Ich habe sogar gleich das Tor zum 4:0 erzielt.“ Von da an ging es steil bergauf: Nach nur zwei Jahren bei der Eintracht gelang ihr mit der Mannschaft die Hessenmeisterschaft und der Aufstieg in die Regionalliga Süd. Als Krönung wurde am Ende der darauffolgenden Saison die Meisterschaft gefeiert. „Es war bis jetzt mit das schönste Gefühl“, schwärmt Vanessa, „und ich gebe alles dafür, dass ich das nochmal miterleben darf.“

Doch auf die guten Tage folgten auch die traurigeren. So flossen trotz der gewonnenen Meisterschaft am Ende der Saison Tränen, als die Mannschaft das Hessenpokalfinale verlor und auch die Aufstiegsrelegation zur 2. Liga nicht schaffte. „Es hat mir natürlich das Herz gebrochen“, sagt Vanessa, gerade weil sie ein sehr emotionaler Mensch im Sport sei, und fügt hinzu: „Ich war auch sauer, weil wir eine super Saison gespielt haben und uns dann nicht belohnt haben.“ Doch auch in solchen Zeiten trage sie den Adler stets stolz auf der Brust, denn diese hätten ihr gezeigt: „Bei der Eintracht halten alle zusammen, egal ob in guten oder schlechten Zeiten.“

Sportliche und berufliche Herausforderungen

Die guten Leistungen von Vanessa blieben auch außerhalb Frankfurts und der Regionalliga nicht unbemerkt. Sehr zur Freude der Frankfurterin mit polnischen Wurzeln wurde die Nationalmannschaft auf sie aufmerksam. „Es war für mich eine große Ehre, als die Einladung zu einem Sichtungstraining der U19-Nationalmannschaft von Polen kam“, erzählt sie. Und obwohl es schwer sei, sich in der Regionalliga dafür zu empfehlen, hat sie ein klares Ziel: „Ich möchte auf jeden Fall wieder in die Nationalmannschaft eingeladen werden.“ Neben Fußball steht bei Vanessa aktuell ihre Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung im Fokus. Morgens um 8 Uhr gehe ihr Arbeitstag los, abends ende er um 22 Uhr mit dem Training. „Es ist schon sehr hart“, gibt sie zu.

Ihre Familie und Kollegen auf der Arbeit würden sie aber jederzeit unterstützen und ihr so Kraft geben. „Meine Mama kocht mir immer gutes Essen für den nächsten Arbeitstag, so bleibe ich fit“, verrät sie ihr Geheimrezept.  Vanessa ist ein positiver Charakter, immer gut gelaunt, aber auch selbstkritisch zu ihren Leistungen: „Ich muss um einiges selbstbewusster vor dem Tor sein und mich einfach mal trauen zu schießen.“ Auch in ihre Laufwege müsse sie noch mehr Vertrauen haben. Trotzdem sei sie auch stolz auf ihre Entwicklung: „Ich merke, dass ich mich im Laufe der Jahre verbessert habe, und hoffe, auch mal in der künftigen ersten Mannschaft in der Bundesliga spielen zu können.“