Der FC Rosengård ist im schwedischen Frauenfußball ein Traditionsverein, trotz mehrfacher Umbennenung, und darf sich zurecht mit 13 Meistertiteln als Rekordhalter Schwedens bezeichnen. In der kommenden UWCL-Saison allerdings wird der FCR fehlen, da man 2023 die Liga nur als Sechster abschloss.
Rekotdnationalspielerin
- 240 Länderspiele (32 Tore) erzielte Co-Kapitänin Caroline Seger für ihr Heimatland, was die 38-Jährige zur Rekordspielerin macht. Zuletzt fehlte Seger allerdings in der UWCL gegen SL Benfica.
Eine lange Tradition unter drei verschiedenen Namen
- 1970 wurde bei Malmö FF eine Frauenfußballabteilung gegründet, 2007 spaltete man sich als „Lait de Beauté Football Club Malmö“ aka LdB FC Malmö ab, bevor man im Dezember 2013 im Zuge einer Fusion den Klub umbenannte in das heutige FC Rosengård, dem Stadtteil Malmös, in dem der Klub beheimatet ist.
Rekordchampion Schwedens
- 13 Titel gewann der FC Rosengård in seiner Historie, zuletzt wurde der FCR 2022 Meister in der Damallsvenskan, fünf Mal unter dem Namen Malmö FF, drei Mal unter dem Namen LdB FC Malmö und die restlichen als Rosengård. Hinzu kommen sechs Pokalsiege und vier Supercups.
Die Eintracht und Rosengård
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Der FC Rosengård hat schon eine sehr lange internationale Tradition. Die erfolgreichste Saison in der Königinnenklasse gab es in der Spielzeit 2003/04 im damaligen UEFA Cup: Es ging bis ins Halbfinale, das gleich die erste Begegnung als damaliger Malmö FF gegen den 1. FFC Frankfurt, Frankfurt setzte sich nach einem 0:0 auswärts 4:1 zu Hause durch. Insgesamt 14 Duelle bestritt Frankfurt (FFC und SGE) – sieben gegen Umeå IK, die andere Hälfte gegen Rosengård oder seine Vorgängerklubs. Oftmals waren es knappe Partien, meist umkämpft und nicht immer ging es für den hessischen Vertreter positiv aus, so auch in der letzten internationalen Saison als FFC 2015/16, als im Stadion am Brentanobad im Viertelfinale das Elfmeterschießen herhalten musste.
Große Namen
- Dass der FC Rosengård ein Spitzenklub war, kann man spätestens beim Lesen der Liste ehemaliger Spielerinnen sehen: Von Lieke Martens, Nilla Fischer, Anja Mittag, Ramona Bachmann, Sara Björk Gunnarsdóttir, Lotta Schelin oder Brasiliens Marta – sie alle schnürten schon ihre Schuhe für den Malmöer Vorortklub, der im Malmö Idrottsplats auf Kunstrasen zu Hause ist.
Von Schwedens Mittelfeldmotor zur Sportdirektorin
- Therese Sjögran war vor Seger Rekordnationalspielerin Schwedens. Die heute 46-jährige ehemalige Mittelfeldspielerin spielte von 2001 bis 2010 sowie von 2011 bis zum Karriereende 2015 für Malmö. Anschließend wechselte sie ins Amt als Sportdirektorin, einen Posten, den sie bis heute beim FCR inne hat.
Konkurrenz in der eigenen Stadt?
- Zwischen 1970 und 2007 lief man 37 Jahre als Malmö FF in den hellblauen Trikots auf. Malmö FF, Heimatverein von Eintrachts Hugo Larsson, hat seit 2019 wieder eine eigene Frauenabteilung. Bald könnte man mit dem erfolgreichen Männerlizenzverein im Rücken dem einst eigenen Verein Rosengård zum Konkurrent werden: Denn aktuell spielt Malmö FF in der zweithöchsten Spielklasse Schwedens.
Deutsche Tradition
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Eine deutsche Spielerin steht im Kader der Schwedinnen: Die 27-jährige Rebecca Knaak lief für den SC 07 Bad Neuenahr, Bayer 04 Leverkusen und den SC Freiburg in der deutschen Bundesliga auf. Aber Knaak ist nicht die einzige Deutsche in der Historie des Vereins. Die Liste von Gina Chmielinski, Kathrin Längert, Kathleen Radtke, Stefanie Sanders, Katrin Schmidt, Anja Mittag und Ex-FFC-Verteidigerin Bianca Schmidt ist lang.
Neuer Cheftrainer zum Jahreswechsel
- Im Winter gab es einen (halben) Trainerwechsel: Ieva Cederström hat den Klub verlassen, Joel Kjetselberg – offiziell wegen der fehlenden Lizenz bislang nur Co-Trainer – ist nun FCR-Chef an der Seitenlinie.
Doppelte Filmdokumentationen
- Dem FC Rosengård wurden bereits zwei filmische Denkmäler gesetzt: „Fotboll i nöd och lust“ (im Englischen „Football for better or for worse“) begleitete das damalige Team und seine Protagonistinnen 2015/16, zeigt den Kampf um Investoren, das Aufspüren neuer Talente. Den Filmemachern gelingt ein intimer Blick auf ein dramatisches Jahr voller Erfolge und Rückschläge. Auch „Mästarlivet“ als dreiteilige Serie, in der das Team in der UWCL-Saison 2022/23 begleitet wird, zeigt spannende Einblicke in einen besonderen Klub.