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19.12.2023
International

(Fast) alles oder nichts

Im Champions-League-Rückspiel gegen SL Benfica werden die Weichen gestellt für die restliche Gruppenphase und den Traum vom Viertelfinale. Der Ticketverkauf läuft.

„Wir wollen den direkten Vergleich gewinnen.“ Dieses Ziel hatte Cheftrainer Niko Arnautis vor dem Hinspiel in Lissabon formuliert. Nach dem 0:1 im Estádio da Luz war die Enttäuschung entsprechend groß, und trotzdem: Das Ziel ist noch vor Augen und die Motivation groß, vor heimischem Publikum das Blatt zu wenden. „Natürlich war es enttäuschend. Aber: Jetzt muss Benfica auch erstmal zu uns nach Frankfurt kommen. Wir haben immer noch alles in der eigenen Hand“, formulierte es Sara Doorsoun direkt nach Abpfiff.

Große Spiele im Deutsche Bank Park haben die Eintracht Frauen in dieser Saison schon einige gezeigt. Am Donnerstag, 21. Dezember, um 18.45 Uhr gilt es, an den Kampfgeist wie gegen Juventus Turin, die Spielfreude vom Heimspiel gegen den AC Sparta Praha und den Mut im Spiel gegen den FC Barcelona anzuknüpfen, um den vierten Spieltag der UEFA Women’s Champions League zu einem Siegreichen zu machen.

Beide Teams national siegreich

Zur Ausgangslage: Gewinnt die Eintracht mit mindestens zwei Toren Unterschied wäre der direkte Vergleich gewonnen und man würde mit einem wichtigen Vorsprung in die letzten beiden Spiele gegen den FC Barcelona und den FC Rosengård gehen. Bei einem Sieg mit einem Tor Unterschied wäre der direkte Vergleich egalisiert. Bei einem Unentschieden müsste die Eintracht die beiden verbleibenden Spiele gewinnen, Benfica hingegen müsste mindestens vier Punkte liegenlassen. Einzig bei einer Niederlage hätten die Adlerträgerinnen keine Chance mehr aufs Viertelfinale, da der direkte Vergleich vor der Tordifferenz zählt.

Trifft in der heimischen Liga alle 68 Minuten: Kika Nazareth.

Zum Sportlichen: Von Müdigkeit war trotz der Rückreise aus Portugal am Donnerstagnachmittag am Samstagmittag in Freiburg nichts zu spüren. Im letzten Ligaspiel des Jahres feierte die SGE ein deutliches 4:0 und holte sich nicht nur Selbstbewusstsein ab, sondern sorgte auch dafür, dass man auf Platz drei überwintert. Etappenziel erreicht. Aber auch Benfica blieb im letzten Ligaspiel in der heimischen Campeonato Nacional de Futebol Feminino siegreich: Gegen Tabellenschlusslicht Vilaverdense erzielte das von Filipa Patão trainierte Team Saisontore Nummer 26 bis 31 und blieb als Spitzenreiter erneut ohne Gegentor. Einen Doppelpack erzielten sowohl Andrea Falcón als auch Francisca „Kika“ Nazareth, die damit durchschnittlich in der Liga alle 68 Minuten den Ball ins Tor befördert. Marie Alidou, die gegen die Eintracht traf, konnten die Portugiesinnen zur Halbzeit rausnehmen und für Donnerstag schonen.

Gräwe und Doorsoun beste Zweikämpferinnen

Zu den Statistiken: Auch wenn man genau jene in der Anfangsphase gegen Benfica Lissabon vermissen ließ, bleibt die Zweikampfstärke eines der Attribute des Teams von Niko Arnautis – nur Olympique Lyon übertrifft die 57 Prozent der SGE um einen Prozentpunkt. Dabei ist Frankfurt das einzige Team, das gleich zwei Spielerinnen in den Top fünf der Zweikämpferinnen in dieser Champions-League-Saison stellt: Lisanne Gräwe belegt mit 87 Prozent gewonnenen Duellen den ersten Rang, auf dem zweiten Platz folgt Sara Doorsoun mit 86 Prozent gewonnenen Zweikämpfen. Ergänzt wird das Trio von Sophia Kleinherne, die durch eine Passquote von 90,5 Prozent aus dem Team hervorsticht. Im Griff bei Benfica, das im Hinspiel ein leichtes Plus in Sachen Torschüsse und Passquote hatte, will man in Frankfurt diesmal vor allem Marie-Yasmine Alidou haben. Die Kanadierin gab die zweitmeisten Torschüsse aller UWCL-Spielerinnen in dieser Saison ab.