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10.11.2023
Frauen-Bundesliga

„Extrem bitter“

Nach dem späten Ausgleich beim 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen ist trotz guter zweiter Halbzeit die Unzufriedenheit über die beiden abgegebenen Punkte bei Niko Arnautis, Tanja Pawollek und Co. groß.

Cheftrainer Niko Arnautis: Wir haben die ersten Minuten gebraucht, um reinzukommen. Wir hatten das Spiel dann gut im Griff, bekommen zwar aus dem Nichts den Rückstand, haben aber super reagiert mit einem schönen Tor von Nicole Anyomi. Wir haben in der Halbzeitpause angesprochen, dass wir, wenn Leverkusen den Ball hat, noch galliger verteidigen und im letzten Drittel noch genauer spielen müssen. Das haben wir im zweiten Durchgang deutlich besser gemacht und haben verdient das Spiel gedreht. Ärgerlich ist, dass Leverkusen nicht viele Chancen hatte und dann mit einer Standardsituation trotzdem noch den Ausgleich schafft. Heute müssen wir das Spiel erstmal verarbeiten und den Ausgleichstreffer verdauen. Ab morgen, wenn die Sonne wieder aufgeht, geht der Blick nach vorne und wir freuen uns auf die internationale Herausforderung. 

Kapitänin Tanja Pawollek: Wir sind natürlich enttäuscht. Ich glaube, wir hätten den Sieg absolut verdient gehabt. Vor allem in der zweiten Hälfte haben wir gut gespielt, den Gegner laufen lassen und es fehlte nur das Tor. Wir hätten 3:1, 4:1 führen können und kriegen dann in der 88. durch einen blöden Standard noch das Gegentor. Da gehst du natürlich mit traurigen Gesichtern nach Hause. Ich habe das Gefühl, dass wir immer ins Tor dribbeln wollen, da müssen wir öfter den Abschluss suchen. Wenn man sieht, wie gut wir die Chancen rausspielen und es dann nur am letzten Ball scheitert, dann ist das natürlich ärgerlich. Das Gute ist, dass wir jetzt wieder ein anderes Spiel in einem anderen Wettbewerb vor der Tür haben. Das heutige Spiel werden wir heute noch spüren, aber morgen abhaken und uns dann auf Rosengård freuen. 

Sophia Kleinherne: Wir haben uns gerade in der zweiten Halbzeit gar nicht so viel vorzuwerfen, es ist aber extrem bitter, dass wir aus unseren vielen Chancen letztendlich nur zwei Tore gemacht und es dann hinten nicht geschafft haben, das Spiel konsequent zu Ende zu bringen. Eigentlich haben wir in der Vergangenheit gezeigt, dass wir dahingehend sehr viel gelernt haben, deshalb ist es umso bitterer. Wir wissen, dass die Liga unser täglich Brot ist, von daher hatten wir den Anspruch, die drei Punkte heute mitzunehmen. Wenn man es mit ein bisschen Abstand reflektiert, war das Spiel sicher auch lehrreich, so etwas wird uns in dieser Saison sicher nicht mehr passieren. Am Dienstag steht dann die Champions League an, für fast alle von uns zum ersten Mal in der Gruppenphase. Die Vorfreude ist extrem, wir sind alle Feuer und Flamme. 

Doppertorschützin Nicole Anyomi:  Ich bin gar nicht zufrieden mit dem Spiel. Wir hätten auch schon in der ersten Halbzeit unsere Chancen nutzen können. Über zwei Tore freue ich mich natürlich, aber wir haben nur einen Punkt mitgenommen, obwohl mehr drin gewesen wäre. Wir sind phasenweise nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. Wenn wir da aggressiver hingehen, dann passieren diese Gegentore nicht. Die Ecke in der letzten Sekunde ist ärgerlich, aber wir müssen jetzt nach vorne schauen und uns auf die anderen Aufgaben konzentrieren. Mein erstes Tor ging so schnell, da habe ich gar nicht lange überlegt. Lara setzt sich auf außen durch, gibt zu mir und der Rest läuft dann einfach. Auch beim zweiten Tor setzt sich Lara gut durch und da muss dann halt jemand stehen und den Ball reinschieben. Ich freue mich jetzt auf die Champions League, das ist was sehr Besonderes. Ich habe zuvor noch nie in der Champions-League-Gruppenphase spielen dürfen und habe von Sara gehört, dass es etwas ganz Besonderes ist. Ich freue mich darauf.

Bayer-Trainer Robert de Pauw: Bei Standards sind wir immer gefährlich, das haben wir viel trainiert. In den letzten Minuten war Frankfurt durch die Auswechslungen nicht mehr so stark wie zuvor und dadurch konnten wir mehr Risiko gehen. Ich bin froh, dass es so geklappt hat. Ich denke noch immer, dass wir unsere Entscheidungen am Ball verbessern können. Es war aber schon deutlich besser als gegen Essen. Wir haben phasenweise sehr guten Fußball von hinten heraus gespielt. Im letzten Drittel hätten wir mehr Ruhe gebraucht, aber einen Punkt aus Frankfurt kann man mitnehmen. Ich finde, die Punkteteilung ist verdient.