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04.10.2024
Frauen-Bundesliga

Euphorie nach Essen mitnehmen

Am fünften Spieltag geht es für die Eintracht Frauen zur SGS Essen, die ebenfalls zuletzt dreifach punkten konnte.

Elfeinhalb Jahre hatten die Frankfurterinnen auf einen Ligasieg im Stadion am Brentanobad über den VfL Wolfsburg warten müssen, nach dem 4:0-Sieg im Deutsche Bank Park im Mai 2023 waren es ebenfalls drei Niederlagen am Stück gegen den VfL. Am vergangenen Sonntag konnten die Adlerträgerinnen diese Statistik unterbrechen: Mit einem deutlichen, aber verdienten 3:0 behielt die SGE die drei Punkte in Frankfurt.

Als aktueller Tabellenzweiter gilt es nun, die Euphorie nach Essen mitzunehmen. Dort geht es für das Team von Niko Arnautis am Sonntag, 6. Oktober, um 14 Uhr im Stadion an der Hafenstraße um die nächsten drei Punkte. DAZN und Magenta Sport übertragen live.

Der Gegner

Die SGS Essen kann als das Überraschungsteam der Saison 2023/24 bezeichnet werden. Mit 35 Punkten belegte das Team von Markus Högner zum Saisonende Tabellenplatz vier. Zwei Mal hatte man dafür beispielsweise die TSG Hoffenheim besiegt, punktete zweifach gegen Leverkusen und konnte auch gegen die Eintracht am ersten Spieltag gewinnen. Der aktuelle Saisonstart verläuft etwas holpriger: Auf ein 1:2 gegen Hoffenheim folgten ein 2:2 gegen Köln und eine 0:2-Niederlage gegen Leverkusen. Am vergangenen Spieltag konnten die Essenerinnen dann erstmals jubeln: Beim 2:0 über Jena gab es den ersten Saisonsieg.

Personal

Zuletzt Kapitänin des SGE-Zweitliga-Teams: Paulina Platner.

Auf sich aufmerksam machte bei jenem 2:0-Sieg eine ehemalige Frankfurterin: Paulina Platner, 64 Zweitliga-Spiele zwischen 2021 und 2024 für Frankfurt, gab nicht nur nach der Rückkehr von der U20-Weltmeisterschaft ihr Bundesligadebüt, sondern reihte sich auch in die Torschützinnenliste ein. Tor Nummer zwei erzielte Natasha Kowalski, die in der Vorsaison mit sieben Treffern hervorstach. Personell geht Essen damit seinen erfolgreichen Weg weiter: junge Talente groß machen. Im Sommer musste man diesmal mit Katharina Piljic nur eine Spielerin an einen Bundesliga-Konkurrenten abgeben. Verstärkt hat man sich unter anderem mit Paula Flach und Vanessa Fürst vom MSV Duisburg und Leonie Köpp vom Zweitligisten Mönchengladbach.

Zum Wiedersehen mit ihrem Ex-Verein kommt es auf Eintracht-Seiten gleich vierfach: Sara Doorsoun (2013-2018), Stina Johannes (2018-2022), Elisa Senß (2019-2022) und Nicole Anyomi (2014-2021) sammelten allesamt bereits Einsatzminuten beim Klub aus dem Ruhrpott.

Bisherige Duelle

„Gewarnt“: Vor einem Jahr unterlag die SGE in Essen.

Schlechte Erinnerungen hat man in Frankfurt an die vergangene Auswärtsfahrt nach Essen: Zum Saisonstart vor gut einem Jahr gab es damals bei den Bundesligadebüts von Jella Veit und Nadine Riesen eine 0:2-Niederlage. Im Rückspiel konnte es die SGE aber schon besser machen: Sara Doorsoun traf gegen ihren Ex-Klub zum 1:0-Sieg. Die Bilanz von 40 Bundesliga-Duellen spricht für die Frankfurterinnen: 28 Siege stehen fünf Unentschieden und sieben Niederlagen gegenüber. Sieben der acht letzten Aufeinandertreffen gewann die Eintracht.

Statistik

Saisonübergreifend ist die SGE seit acht Bundesligaspielen ungeschlagen und holte dabei 22 von 24 möglichen Punkten. Mit erst zwei Gegentoren stellt die Eintracht zudem die beste Defensive der Frauen-Bundesliga in dieser Saison, SGE-Torfrau Stina Johannes hat die beste Abwehrquote unter allen Torhüterinnen (83 Prozent). Stürmerin Nicole Anyomi ist mit sieben Scorerpunkten die Topscorerin der Frauen-Bundesliga (vier Tore, drei Vorlagen) und war in all ihren vier Bundesligaeinsätzen an mindestens einem Tor beteiligt.

Die SGS Essen – das nach Jena mit 23 Jahren und 266 Tagen zweitjüngste Team der Liga – hingegen konnte vier seiner bislang fünf Tore nach Standardsituationen erzielen. Mit Paula Flach hat man zudem die aktuell zweitbeste Zweikämpferin der Liga in den eigenen Reihen. Der 21-jährige Neuzugang gewann 75,9 Prozent seiner Duelle.

„Macht Spaß, das Team wachsen zu sehen“

„Die Automatismen greifen, der Rhythmus kommt rein. Wir haben gegen Wolfsburg im Kollektiv ein richtig gutes Spiel gezeigt, waren defensiv über 90 Minuten stabil und offensiv mutig“, sagt Cheftrainer Niko Arnautis. „Es macht einfach Spaß, die Mannschaft so wachsen und jede Woche stärker werden zu sehen. Mit Essen kommt eine unangenehm zu bespielende Mannschaft auf uns zu, die vor allem offensiv viel Qualität hat. In der vergangenen Saison standen sie zudem sehr stabil. Wir haben es in der Vorsaison in Essen nicht gut gemacht und sind entsprechend gewarnt. Wir müssen genauso intensiv Fußball spielen wie zuletzt, es wird kein Selbstläufer. Wenn wir aber unsere Leistung bestätigen, sind wir zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen werden.“