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17.11.2020
Frauen III

Es gab nie einen Grund zu wechseln

22 Jahre ist Offensivspielerin Lisa Mundt, 11 Jahre spielt sie bereits Fußball bei Eintracht Frankfurt und ist 19 Jahre Mitglied. Zeit die sympathische Studentin vorzustellen.

Seit ihrem dritten Lebensjahr ist sie Vereinsmitglied, seit dem elften Lebensjahr Adlerträgerin auf dem Fußballplatz. Mittlerweile ist Lisa Mundt Leistungsträgerin bei den Frauen III, die in der Regionalliga Süd an den Start gehen. Ihr halbes Leben streift sie sich schon das Eintracht-Trikot über – genug hat sie jedoch noch lange nicht. Lisa Mundt ist Eintrachtlerin durch und durch. So ganz aus dem Nichts hat sich diese Verbundenheit zugegebenermaßen nicht entwickelt, wurde ihr die Liebe zur Eintracht doch schon früh in die Wiege gelegt. Mit gerade einmal drei Jahren machte ihr Vater sie zum Vereinsmitglied. „Mein Papa ist Eintracht-Fan und hat mich früher des Öfteren mit ins Stadion genommen. Aus diesem Grund hegte ich schon in jungen Jahren Sympathien für die Eintracht, aber auch für die Sportart Fußball im Allgemeinen“, sagt Lisa. Verstärkt wurde die Affinität zum runden Leder auch dadurch, dass ihr Vater zu dieser Zeit selbst die Fußballschuhe schnürte und sie auch bei ihm begeistert zuschaute. „Irgendwann hat er dann vorgeschlagen, mich bei einem Verein vorzustellen – so bin ich im Alter von neun Jahren zum Fußball gekommen“, erinnert sich die heute 22-Jährige.

Über den Adlertag zur Eintracht

Bei ihrer ersten Station, Concordia Eschersheim, blieb Lisa zwei Jahre. Der Weggang, der sich rückblickend wohl als Segen herausstellte, erfolgte zum damaligen Zeitpunkt unfreiwillig. „Meine ehemalige Mannschaft wurde aufgelöst, weil auf unseren Fußballfeldern kein Platz mehr für uns war“, sagt die Adlerträgerin. Das Ende ihrer fußballerischen Laufbahn sollte dieser Rückschlag allerdings nicht bedeuten – im Gegenteil. Durch die Vereinssuche bekam Lisa eine einmalige Chance, die sie zu nutzen wusste. „2009 wurde ich auf einen Adlertag, also einen Talenttag der Eintracht, speziell für Mädchen aufmerksam. Dort habe ich mich offenbar so gut präsentiert, dass ich hinterher gefragt wurde, ob ich nicht auch ins Training kommen möchte“, erinnert sich die Frankfurterin, die natürlich nicht lange überlegen musste. „Etwas Besseres konnte nicht passieren. Weiterhin Fußball spielen und dann auch noch in dem Verein, dem ich seit meinem dritten Lebensjahr angehöre.“ In der U12 begann also das Eintracht-Abenteuer für Lisa, damals noch in der Jugendspielgemeinschaft Eintracht Frankfurt/FSV Bergen. Bis heute, elf Jahre und ein halbes Leben später, kam ein Vereinswechsel nie in Frage. „Es gab nie einen Grund, zu wechseln. Hier hat es mir schon immer Spaß gemacht und speziell in den letzten Jahren sind wir als Mannschaft sehr zusammengewachsen. Wir sind miteinander eng befreundet, da der Kern der Mannschaft nun schon länger zusammenspielt“, verrät die beidfüßige Technikerin.

Der Adler auf dem Trikot verbindet uns

Gerade weil sich das Team so gut versteht, hielten Lisa und ihre Mannschaftskameraden zunächst die Luft an, als sie von der geplanten und nun auch schon durchgeführten Fusion mit dem 1. FFC Frankfurt erfuhren. „Wir haben uns natürlich Gedanken gemacht, welche Auswirkungen das auf uns hat und ob womöglich unser Stellenwert sinkt, weil wir nur noch die dritte Garde sind“, sagt Lisa. „Aber schnell wurde allen klar: Für uns hat sich kaum etwas geändert, wir können genauso weiterspielen“, ergänzt die Leistungsträgerin, die deshalb folgendes Fazit zur Fusion zieht: „Es ist sehr gut geregelt.“ Mit dieser beruhigenden Gewissheit im Rücken kann der Fokus nun wieder auf das Sportliche gelegt werden – und da könnte es zurzeit schlechter laufen. Erst Anfang September verteidigte die Mannschaft von Trainer Christian Yarussi mit einem 3:0-Finalerfolg gegen Opel Rüsselsheim ihren Triumph im Hessenpokal – Torschützin zum zwischenzeitlichen 2:0: Lisa Mundt. „Es war sehr schön, dass wir uns den Pokal zum zweiten Mal in Folge holen konnten. Das hat die vergangene, leider abgebrochene Saison zumindest etwas gerettet“, so die torgefährliche und pfeilschnelle Spielerin. Interessant sei auch gewesen, einen solchen Titel eingesackt zu haben, kurz bevor die Saison ansteht. „Normalerweise stehen Finalspiele ja immer am Ende einer Spielzeit an, in diesem Fall war es kurz vor unserem Saisonstart in der Regionalliga. Das hat uns gut getan und Selbstvertrauen verliehen.“ Auch wenn ein Aufstieg und die erneute Teilnahme an einem Pokalwettbewerb aufgrund der Fusion nicht mehr möglich sind, denkt Lisa dennoch an den maximalen Mannschaftserfolg. „Wir wollen natürlich möglichst jedes Spiel gewinnen und Meister werden“, so die selbstbewusste Zielsetzung. Auch persönliche Ziele hat die Allrounderin: „Langfristig ist mein Ziel, in der 2. Bundesliga, also bei den Frauen II, Erfahrungen zu sammeln. Das wäre cool.“ Sollte das aber nicht gelingen, wäre das für Lisa auch nicht tragisch, denn in ihrem aktuellen Team könnte sie, wenn es nach ihr ginge, noch ewig spielen. „Ich liebe es, mit der Mannschaft zu spielen. Der Adler auf dem Trikot verbindet uns dabei.“