02.05.2025
Frauen-Bundesliga

Erster Matchball für Europa

Zuhause gegen die TSG Hoffenheim könnte die SGE mit einem Sieg bereits einen Spieltag vor dem Ende die Teilnahme am europäischen Wettbewerb zur neuen Saison sichern.

Vier Punkte Vorsprung auf den Tabellenvierten Bayer Leverkusen bedeuten: Für die Eintracht Frauen steht am vorletzten Spieltag der erste Matchball an, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Mit dem dritten Tabellenplatz würde man in der kommenden Saison in den Play-offs der UEFA Women’s Champions League starten, sollte Wolfsburg in einem der letzten Spiele patzen, könnte man über Platz zwei direkt in der Ligaphase einsteigen.

Dafür gilt es an erster Stelle, die eigenen Aufgaben zu erfüllen. Mit der TSG Hoffenheim empfangen die Adlerträgerinnen am Sonntag, 4. Mai, um 15 Uhr im Stadion am Brentanobad eines der stärksten Rückrundenteams, gegen das in der Hinrunde ein Elfmeter die Entscheidung brachte. Der Ticketverkauf läuft. Neben Magenta Sport und DAZN überträgt die ARD im kostenlosen Livestream.

Der Gegner

Wäre die Eintracht als Tabellenzweiter in den aktuellen Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga gestartet, hätte man ein Danke an die TSG Hoffenheim schicken müssen. Doch am Ende fehlten wenige Minuten. Bis in die Nachspielzeit schien es am vergangenen Montag, als würden die aktuell sechsplatzierten Hoffenheimerinnen dem VfL Punkte in einer mit 13:13-Torschüssen ausgeglichenen Partie klauen können, Jule Brand ließ die Waage in der Nachspielzeit durch ihren Treffer aber doch noch in Richtung Grün-weiß ausschlagen.  

So ist man in Frankfurt trotzdem gewarnt ob der starken Rückrunde, die die Kraichgauerinnen zeigen. Einer schwachen Hinrunde mit fünf Siegen und sechs Niederlagen geschuldet spielt das Team von Theodoros Dedes zwar mit 33 Punkten nach 20 Partien seine schwächste Bundesligasaison seit sechs Jahren. In der Rückrundentabelle steht man aber auf Rang drei, sammelte mit sechs Siegen und drei Niederlagen 18 Punkte. Und das zuletzt auch torreich: Vor dem 1:2 gegen Wolfsburg gab es einen 5:2-Sieg über Leipzig, ein 7:0 in Potsdam und ein 5:1 zuhause gegen Köln. Als einziges Team in dieser Spielzeit spielte die TSG noch kein einziges Mal unentschieden.

Statistik

Seit sechs Bundesligaspielen sind die Frankfurterinnen gegen die TSG Hoffenheim ungeschlagen, zuletzt feierte man drei Siege in Folge. Im Hinspiel gab es allerdings eine knappe Entscheidung, Sara Doorsoun war vom Punkt die einzige Torschützin des Tages. Torreicher wurde es zuletzt zuhause: Im eigenen Stadion traf die SGE in den vergangenen drei Duellen jeweils genau drei Mal. Insgesamt zeigt die Statistik in 23 Aufeinandertreffen neben 13 Frankfurter Siegen fünf Unentschieden und fünf Niederlagen.

Mit 44 Punkten nach 20 Bundesliga-Partien hat Eintracht Frankfurt bereits jetzt die Ausbeute aus der gesamten Vorsaison eingestellt. In den vergangenen neun Saisons waren es nur ein Mal mehr Punkte nach 20 Spielen: 2022/23 waren es 48. Für das Duell am Sonntag könnte gerade die eigene Konterstärke wichtig werden: Die Eintracht erzielte die meisten Kontertore der Liga (8), die TSG kassierte die meisten (5). Dafür präsentierte sich Hoffenheim in der ganzen Saison gerade in der ersten Halbzeit sehr defensivstark: In dieser Phase gab es nur acht Gegentore, in der Anfangsviertelstunde sogar nur ein einziges.

Personal

In der Nationalmannschaft Kolleginnen, am Sonntag Konkurrentinnen: Selina Cerci und Elisa Senß.

Einen großen Anteil am Aufschwung der TSG in der Rückrunde hat Nationalspielerin Selina Cerci. Mit zwölf Treffern führt die Stürmerin die interne Torschützinnenliste an, acht dieser Tore erzielte sie in der Rückrunde. In der Torjägerinnenliste folgen mit Marta Cazalla und Erëleta Memeti zwei Spielerinnen, die bereits ihren Abschied im Sommer verkündet haben. Erstere zieht es zurück zum Grasshopper Club Zürich, Memeti wird zur Saison 2025/26 Adlerträgerin.

Apropos Transfers: Wie bereits in den Vorjahren wird das letzte Heimspiel am Brentanobad dafür genutzt, sich von den Spielerinnen zu verabschieden, die zum Sommer eine neue Herausforderung annehmen werden. Nach Abpfiff werden Anna Aehling, Barbara Dunst, Stina Johannes, Sophie Nachtigall, Tanja Pawollek und Carlotta Wamser die Möglichkeit nutzen, sich von den eigenen Fans zu verabschieden.