zaehlpixelzaehlpixel
17.10.2024
Frauen-Bundesliga

Erfolgswelle gegen Bremen weiter reiten

Vor der Länderspielpause empfangen die Adlerträgerinnen am Samstagmittag den aktuellen Tabellenneunten Werder Bremen.

Ein Spiel mit vielen Geschichten: Mit dem 6:0 über den SC Freiburg kletterte die SGE am Montagabend nicht nur erstmals seit dem 21. Spieltag der Saison 2013/14 an die Tabellenspitze der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Remina Chiba erzielte innerhalb von nur vier Minuten in der Nachspielzeit einen Hattrick – den ersten ihrer Karriere und den wohl schnellsten der Frauen-Bundesliga-Geschichte. Laura Freigang schoss mit ihrem Doppelpack ihre Pflichtspieltore 100 und 101 für Frankfurt.

Bevor es in die Länderspielpause geht, steht für das Team von Niko Arnautis nun noch ein Heimspiel an. Am Samstag, 19. Oktober, um 12 Uhr ist der SV Werder Bremen zu Gast im Stadion am Brentanobad. Magenta Sport und DAZN übertragen live, der Ticketverkauf läuft.

Der Gegner

Geschichten gab es an Spieltag sechs nicht nur in Frankfurt zu erzählen. Beim Highlightspiel im Weserstadion gegen Bayer Leverkusen knackte Bremen den eigenen Zuschauerrekord und erspielte sich vor 22.721 Fans dank eines Last-Minute-Treffers von Sophie Weidauer noch einen Punkt gegen die wie die SGE noch ungeschlagenen Leverkusenerinnen – das erste Saisontor für die 22-Jährige. Direkt am allerersten Spieltag hatte das Team aus dem Norden bewiesen, dass sie gegen Teams aus dem oberen Tabellendrittel bestehen können: Mit einem 3:3 nahmen sie dem VfL Wolfsburg einen Punkt ab.

Aktuell stehen die Werderanerinnen mit fünf Punkten auf dem neunten Tabellenplatz. Einen Sieg gab es für das Team von Trainer Thomas Horsch bislang nur über Turbine Potsdam, dazu kommen die beiden Unentschieden gegen Wolfsburg und Leverkusen, der TSG Hoffenheim machte man in der fünften Bundesligasaison in Folge vor zwei Wochen mit einem 0:1 zumindest das Leben sehr schwer.

Personal

Lief vor ihrem Wechsel nach Frankfurt zwölf Jahre für Bremen auf: Nina Lührßen.

Nachdem man im Sommer mit Chiara Hahn und Michelle Weiß zwei Spielerinnen nach Hoffenheim abgab und Nina Lührßen – zuvor zwölf Jahre im Werder-Trikot – nach Frankfurt wechselte, haben sich die Bremerinnen durchaus namhaft verstärkt. Verena Wider und Caroline Siems bringen Bundesligaerfahrung von Bayer Leverkusen mit, Sharon Beck (zuvor Köln) kommt auf 146 Bundesligaspiele, Larissa Mühlhaus wurde in der Vorsaison beim Hamburger SV Torschützenkönigin in der 2. Frauen-Bundesliga. Geplagt sind die Bremerinnen allerdings auch von Verletzungspech: Beck zog sich kurz nach dem unterschriebenen Vertrag einen Kreuzbandriss zu, durch einen solchen fällt auch Kapitänin Lina Hausicke seit Februar aus. Jette Behrens (Bänderriss) verpassten ebenfalls den Saisonstart. Torhüterin Cataline Pérez zog sich bei der kolumbianischen Nationalmannschaft im Sommer einen Meniskusriss zu.

Statistik

16 Punkte nach sechs Spielen bedeutet für Frankfurt der vereinsintern beste Saisonstart in der Liga seit 13 Jahren. Aktuell stellen die Adlerträgerinnen den besten Angriff (22 Tore, davon 18 nach der Pause) und die beste Abwehr (drei Gegentore) der Bundesliga. Acht Tore erzielte das Team von Niko Arnautis allein in der Schlussviertelstunde und blieb in Halbzeit zwei noch komplett ohne Gegentor. Besonders torgefährlich: Laura Freigang war in den vergangenen vier Spielen an acht Toren direkt beteiligt.

Auch Bremen steht mit einigen Statistiken durchaus weiter oben als der neunte Platz in der Tabelle: 77 Torschüsse sowie 71 zugelassene Schüsse bedeuten jeweils Platz sechs in der Liga, nur zwei Gegentore in der Schlussviertelstunde bedeuten Platz vier. Das drittfairste Team der Liga schlägt zudem die viertmeisten Flanken aus dem Spiel heraus (84), hat allerdings auch die zweitschlechteste Flankengenauigkeit – nur 14 Prozent kommen an. HSV-Neuzugang Mühlhaus ist bislang die einzige Spielerin, die doppelt treffen konnte.

Die Eintracht gewann sieben der acht Bundesligaspiele gegen Bremen seit Werder im Sommer 2020 in die Bundesliga zurückkehrte, darunter die letzten fünf in Serie. Zuhause ist die Eintracht in all ihren bisherigen sieben Duellen mit dem SVW noch ohne Punktverlust. Insgesamt gab es in 14 Aufeinandertreffen elf Frankfurter Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen. Zuletzt sorgten Nicole Anyomi und Laura Freigang im März für einen 2:0-Heimsieg über die Grün-Weißen.

„Fußball, der Spaß macht und erfolgreich ist“

„Die Tabellenführung ist nicht das Wichtigste, wichtig ist, dass wir den Fußball weiter auf den Platz bringen, den wir gerade zeigen. Das ist Fußball, der Spaß macht und erfolgreich ist, sowohl mit als auch gegen den Ball. Wir haben eine gute Stabilität, spielen uns gute Torchancen heraus, machen unsere Tore. Wir wissen aber auch, dass noch viele Spiele zu absolvieren sind. Es ist deshalb unheimlich wichtig, dass wir diesen Weg genau so weitergehen“, erklärt Cheftrainer Niko Arnautis. „Bremen ist in den vergangenen Jahren traditionell ein Team, das gerade gegen den Ball sehr kompakt spielt, viele Umschalt- und Standardsituationen sucht, auch sehr robust agiert. Das haben wir in den vergangenen Duellen immer wieder gemerkt. Uns erwartet ein Bollwerk, gegen das wir uns beweisen müssen. Aber wir haben zuletzt gute Lösungen gefunden, daran müssen wir anknüpfen und wieder 90 Minuten hohe Intensität gehen.“