Cheftrainer Niko Arnautis rotierte auch aufgrund der hohen Belastungen in den englischen Wochen zuletzt beim Pokal-Auswärtsspiel in der Hauptstadt ordentlich und wechselte gleich auf acht Positionen. Lediglich Torhüterin Lina Altenburg, Abwehrchefin Amanda Ilestedt und Rechtsverteidigerin Pia-Sophie Wolter blieben im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Bayer Leverkusen am vergangenen Donnerstag in der Anfangsformation. Neben den Langzeitverletzten Sophia Winkler und Marthine Ostenstad fehlten im Stadion Lichterfelde zudem auch die erkrankten Laura Freigang, Nina Lührßen und Lea Paulick. Die Neuzugänge Hayley Raso und Eleni Markou standen ebenso erstmals in einem Pflichtspiel in der Startelf wie Ilayda Açıkgöz nach ihrer Kreuzbandverletzung.
Açıkgöz muss raus, Chiba verschießt
Die neuformierte Mannschaft benötigte im Stadion Lichterfelde etwas Zeit, um sich zu finden. Der Klassenunterschied zeigte sich zu Beginn erst einmal nur in den Spielanteilen. Die Eintracht mit viel Ballbesitz, die Berlinerinnen vor allem auf Umschaltsituationen bedacht. Ivelj hatte die erste Chance nach einem Eckball von der linken Seite, verzog aber noch deutlich (3. Minute). Auch Hayley Rasos Abschluss (15.) war für Viktoria-Keeperin Michele Tschudin noch kein Problem. Gefährlicher wurde es kurz im Anschluss, als Tschudin Ilayda Açıkgöz im Strafraum abräumte und die erfahrene Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein auf den Punkt und der Schlussfrau die Gelbe Karte zeigte (18.). Nach über fünf Minuten Behandlungspause konnte Frankfurts Mittelfeldspielerin nicht weitermachen. Elisa Senß kam für sie in die Partie (24.).
Den fälligen Strafstoß vergab Remina Chiba (25.). Auf der Gegenseite näherte sich die Viktoria nach einer Umschaltsitiaton dem Torerfolg an. Einen Schuss von Ehegötz (27.) konnte Lina Altenburg aber sicher parieren. Nach einer Phase mit vielen Spielunterberechungen und nur wenig Spielfluß erlief sich Chiba einen langen Ball von Senß und legte quer in die Mitte auf Nicole Anyomi, die zur 1:0-Führung (36.) einschieben konnte. Die sollte allerdings nicht lange währen, denn die Eintracht-Defensive agierte gegen Ehegötz im Sechzehner zu passiv. Die behielt die Übersicht und legte den Ball von der Grundlinie zurück auf den zweiten Pfosten, wo Pia Metzker nur noch einschieben musste (39.).
Führungstreffer vor der Pause
Die Berlinerin hatte auch das zweite Tor auf dem Fuß, schloss aber nach einem Frankfurter Ballverlust zu unplatziert ab (45.). Die Eintracht versuchte in der zehnminütigen Nachspielzeit im ersten Durchgang noch die Führung zurückzuerobern. Eine Flanke von Teulings konnte Anyomi per Kopf nicht drücken (45.+2), eine Flanke von Chiba kurz im Anschluss konnte die Viktoria-Defensive gerade noch vor der einschussbereiten Raso (45.+4) klären. Ilestedts Flanke senkte sich gefährlich, aber nur aufs Tornetz (45.+6). Besser machte es dann Remina Chiba, die nach einem missglückten Ausflug der Berliner Keeperin von Anyomi in Szene gesetzt wurde und den Ball diesmal im Tor unterbrachte (45.+8). Mit der knappen Führung ging es für die Eintracht in die Pause.
Zur Halbzeit wechselte Niko Arnautis doppelt, brachte Géraldine Reuteler und Jella Veit für Raso und Markou. Die erste gute Chance hatten allerdings im zweiten Duchgang die Berlinerinnen. Erneut war es Ehegötz, die sich im offensiven Dribbling durchsetzte und in den Strafraum zog, aber im Abschluss gegen Altenburg scheiterte (49.). Auf der anderen Seite schnappte sich Anyomi einen Querpass der Viktoria, schüttelte eine Gegenspielerin ab und lief frei auf Tschudin, legte den Ball an der Torhüterin vorbei, schoss dann aber nur ans Außennetz (53.).
Anyomi macht es deutlich
Im Anschluss mühten sich auch die Berlinerinnen noch einmal, den Ausgleich zu erzielen und die Verlängerung zu erzwingen. Doch die Frankfurter Hintermannschaft wusste zu überzeugen und verhinderte oder blockte die Abschlüsse der Hauptstädterinnen. Für Nadine Riesen ging es in der Folge verletzungsbedingt nicht mehr weiter, für sie kam Dilara Açıkgöz ins Spiel (62.). Nach einem Abspielfehler im Mittelfeld war es erneut Ehegötz, die alleine auf Altenburg zulaufen konnte, in der 20-Jährigen aber ihre Meisterin fand (68.). Deutlich kaltschnäuziger agierte dann erneut Anyomi. Nach einem Tiefenpass von Ivelj auf Chiba, legte die Japanerin erneut quer auf die deutsche Nationalstürmerin, die aus kurzer Distanz vollendete (70.).
Die Angreiferin stand auch kurz später im Blickpunkt, als sie von Dilara Acikgöz geschickt wurde und von Berlins Ezebinyuo unsanft gestoppt wurde. Viktorias Verteidigerin, bereits gelb verwarnt, sah erneut den gelben Karton und flog damit vom Platz (76.). Anyomi konnte nach längerer Behandlungspause weitermachen und erzielte fast das 4:1. Eine Flanke rutschte ihr ab und landete auf der Querlatte (85.). In Überzahl ließen die Frankfurterinnen nichts mehr anbrennen und zogen so nach einer umkämpften Partie in Berlin-Lichterfelde verdient ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein.
Wir haben, in einem erwartet schweren Spiel, verdient die nächste Runde erreicht.
Niko Arnautis
„Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, konnten den Elfmeter dann nicht verwandeln, sind dann aber drangeblieben. Beim Ausgleich haben wir eine Kontersituation nicht gut zu Ende verteidigt und sind in der Nachspielzeit der ersten Hälfte dann gut zurückgekommen und haben mit dem 3:1 dann den Deckel drauf gemacht. Vor einer schnönen Kulisse sind wir verdient in die nächste Runde eingezogen."
Diese wird zwischen dem 15. und 17. November ausgetragen. Die Auslosung der Achtelfinalpartien findet am Sonntag, den 5. Oktober, ab 16.30 Uhr auf Sky statt.
Die Stimmen zum Spiel
So spielte die SGE
Altenburg – Wolter, Ilestedt, Markou (46. Veit), Riesen (62. D. Açıkgöz) – Raso (46. Reuteler), Ivelj (90. Gräwe), I. Açıkgöz (24. Senß), Teulings – Anyomi, Chiba
So spielte Viktoria Berlin
Tschudin – Klotz, Ursem, Grincenco, Metzker, Urbanek, Gidion, Krist, Ezebinyuo, Ehegötz, Diaz.
Tore
0:1 Anyomi (36.)
1:1 Ehegötz (40.)
1:2 Chiba (45. +8)
1:3 Anyomi (70.)
Schiedsrichterin
Dr. Riem Hussein