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11.11.2020
Frauen II

Einblicke ins Home-Training

Wie sich die Zweitliga-Frauen in Corona-Zeiten aktuell ohne gemeinsames Training von zu Hause aus fit halten und auf die kommenden Wochen blicken.

Genau einen Monat ist es her, dass die Zweitliga-Frauen ihr bislang letztes Ligaspiel bestritten haben, seit rund zwei Wochen kann wegen des Corona-Lockdown kein gemeinsames Mannschaftstraining mehr stattfinden. Trotzdem ist die Tagesplanung der Adlerträgerinnen bei weitem nicht so leer wie die Trainingsplätze und auch ohne Spieltage bekommen die SGE-Spielerinnen ihre Muskeln ordentlich zu spüren. Dafür sorgt das Trainerteam um Kim Kulig mit individuellen Trainingsplänen, die zwar allein und zu Hause absolviert werden müssen, aber doch so wenig Umgewöhnung wie möglich für die Fußballerinnen bedeuten. 

Elemente aus dem Fußball simulieren 

„Wir versuchen, die Wochenstruktur annähernd beizubehalten und mit verschiedenen Trainingseinheiten Schwerpunkte in den Bereichen Athletik, Krafttraining und Schnelligkeit zu setzen“, erklärt die Trainerin. Vor allem im Bereich Fitness arbeiten die Frauen der 2. Mannschaft von zu Hause aus an sich. Mit Sprints, Ausdauer- und Tempowechsel-Läufen werden aber auch verschiedene Elemente aus dem Fußball simuliert. „Wir können die grundsätzlichen Bewegungen mit verschiedenen Läufen gut trainieren“, sagt Kulig. „Was wir natürlich nicht gleichwertig ersetzen können, ist das Arbeiten mit dem Ball, das Verhalten in den Zweikämpfen und die verschiedenen Spielformen.“ Dafür, dass das Ballgefühl in der Zeit trotzdem nicht verloren geht, sorgten die Zweitliga-Frauen aber von ganz alleine. „Viele Mädels gehen von sich aus mit dem Ball raus und spielen zum Beispiel gegen eine Wand, um das Passspiel zu üben“, meint die Trainerin und freut sich darüber, was sie auch insgesamt in der Mannschaft spüre: „Die Mädels sind motiviert.“

Erfahrung aus der vergangenen Saison hilft 

Um neben dem Sportlichen auch das Teamgefühl nicht zu kurz kommen zu lassen, bleibt die Mannschaft über Videokonferenzen in Kontakt. „Wir hören nach, wie die Umsetzung der Übungen klappt, wie die Intensität wahrgenommen wird, aber wollen einfach auch als Team im Austausch bleiben“, erläutert die 30-Jährige, die sich durchaus zufrieden mit den ersten Wochen Home-Training zeigt. Mit ein Grund dafür sei, dass man die Situation im Prinzip schon aus der vergangenen Saison kenne. „Wir konnten uns gut und schnell auf das Home-Training einstellen, schließlich wussten wir ja diesmal, was auf uns zukommt.“ Und auch wenn man natürlich nicht nur schöne Erinnerungen an die letzte Zwangspause habe, habe das Team dadurch doch gelernt, die Situation bestmöglich zu nutzen. „Natürlich sind wir alle heiß darauf, bald wieder loszulegen – vorrangig geht es aber darum, was aktuell für alle am sinnvollsten ist. Unsere Aufgabe ist es deshalb, sich fit und bereit zu halten.“

Noch ist ungewiss, wann Mannschaftstraining und Spielbetrieb in der 2. Frauen-Bundesliga wieder aufgenommen werden können, frühestens allerdings Ende des Monats, zudem steht noch das Nachholspiel beim 1. FFC Niederkirchen an. Trotz der Ungewissheit bleibe das Team, so Kulig, aber optimistisch: „Wir warten einfach ab und versuchen, auf alles vorbereitet zu sein – sei es ein Start im Dezember oder im kommenden Jahr.“ Denn auch da helfe die Erfahrung aus der vergangenen Saison: „Wenn wir eins aus dem Frühjahr gelernt haben, dann dass man immer einen Plan A, B und C haben muss – und die haben wir.“