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14.11.2024
Frauen-Bundesliga

Duell unter neuen Vorzeichen

Trotz des tabellarischen Unterschieds erwarten die Eintracht Frauen auch diesmal wieder ein umkämpftes Duell bei der TSG Hoffenheim.

Das Testspiel im August entschied die TSG mit einem 2:0 für sich.

Bei einem furiosen 8:0-Sieg über den 1. FC Köln am vergangenen Wochenende haben die Adlerträgerinnen wieder das gezeigt, was sie in dieser Bundesligasaison nur selten haben vermissen lassen: eine kompakte Defensive und eine Offensive, die richtig Lust aufs Toreschießen hat. 32 Tore – so viele Treffer waren es in Frankfurt nach neun Bundesligapartien zuletzt vor zehn Jahren.

Offensiv- wie Defensivstärke wird die SGE auch am Samstag, 16. November, wieder gebrauchen, wenn es auswärts zur TSG Hoffenheim geht. Anpfiff im Dietmar-Hopp-Stadion ist um 17.10 Uhr. Zu sehen ist die Partie live im Free-TV in der ARD sowie im Stream bei Magenta Sport und DAZN.

Der Gegner

Es war das direkte Duell um Platz drei in den vergangenen Spielzeiten, vor dem anstehenden Duell SGE gegen TSG sind die Vorzeichen erstmals wieder etwas andere. Bislang bleiben die Kraichgauerinnen noch hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Platz acht zeigt die Tabelle vor dem zehnten Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Grund dafür sind einige aus TSG-Sicht ärgerliche Punktverluste: Vier Siegen stehen fünf Niederlagen gegenüber. Während man sich dem FC Bayern München (1:5) und dem VfL Wolfsburg (0:3) recht deutlich geschlagen geben musste, fällt vor allem das 1:3 gegen Leipzig unter die Kategorie ärgerliche Niederlage – nach dem zwischenzeitlichem TSG-Ausgleich drehten die Sächsinnen die Partie unter anderem durch zwei Treffer in der Nachspielzeit (90.+2, 90.+4).

Mit 17 Toren und 17 Gegentoren kommt die TSG unter Trainer Theodoros Dedes auf eine Tordifferenz von genau 0. Den höchsten Sieg konnte man mit einem 6:0 zuhause gegen Turbine Potsdam feiern. Nimmt man Offensive und Defensive genauer unter die Lupe, sieht man allerdings, dass die TSG in Sachen Torschüsse (123), Großchancen (23) und Großchancenverwertung (43 Prozent) durchaus im oberen Tabellendrittel steht. Mit Blick auf Kopfball- und Kontergegentore (jeweils 4) sowie Gegentore nach Standards (7) zeigte man sich aber auch überdurchschnittlich anfällig.

Statistik

Mit Frankfurts Sophia Kleinherne (71,2 Prozent) und Hoffenheims Lisa Doorn (71,1 Prozent) treffen die beiden besten Zweikämpferinnen dieser Bundesligasaison aufeinander. Zudem sind mit Hoffenheims Vanessa Diehm (68,2 Prozent, Platz 5) und Eintrachts Lisanne Gräwe (65,1 Prozent, Platz 8) zwei weitere Spielerinnen in der Top 10 vertreten. Hervor sticht im TSG-Kader Lisa Doorn mit einer Passquote von 91,8 Prozent – auch hier kann Sophia Kleinherne als Frankfurterin mithalten. Topwerte bei der Eintracht: Die SGE ist aktuell das gefährlichste Team in der Schlussviertelstunde. Schon neun Treffer erzielte man in dieser Zeit, mindestens genauso wichtig: Das Team von Niko Arnautis kassierte in den letzten 15 Minuten noch kein einziges Gegentor.

Die Bilanz zwischen TSG und SGE zeigt in 22 Ligaduellen zwölf Frankfurter Siege, fünf Unentschieden und fünf Erfolge für Hoffenheim. Der Trend spricht dabei für die Eintracht, die seit fünf Bundesliga-Duellen mit der TSG Hoffenheim unbesiegt ist und in allen fünf Partien exakt drei Mal traf. In der Vorsaison endeten beide Spiele 3:1 für die Hessinnen. Vor diesem Lauf war die TSG wiederum noch fünf Duelle am Stück ohne Niederlage geblieben (drei Siegen, zwei Unentschieden).

Personal

Treffsicherer Neuzugang: Selina Cerci.

Personell haben die Kraichgauerinnen im Sommer vor allem zwei schmerzhafte Abgänge verkraften müssen: Nationalspielerin Sarai Linder schloss sich dem VfL Wolfsburg an, Paulina Krumbiegel wechselte nach zwölf Jahren bei der TSG zu Juventus Turin. Zwei weitere Abgänge, Nicole Billa und Vanessa Leimenstoll, stürmen nun für den 1. FC Köln, Michaela Specht ist seit Sommer als Spieler-Trainerin bei der U20 von Eintracht Frankfurt tätig. Zu den namhaftesten Neuzugängen in Hoffenheim zählt definitiv Selina Cerci, die aktuell nicht nur gemeinsam mit Erëleta Memeti mit vier Toren die teaminterne Torjägerinnenliste anführt, sondern sich auch zurück ins deutsche Nationalteam spielte und dort im Oktober ihr Tordebüt gab. Freuen werden sich die Adlerträgerinnen zudem auf ein Wiedersehen mit Ex-Frankfurterin Chiara Hahn.

Während Cheftrainer Niko Arnautis aktuell nur die langzeitverletzten Dilara und Ilayda Acikgöz fehlen, die unter der Woche ihren Vertrag bis 2027 verlängerten, fehlten der TSG mit Mara Alber, Franziska Harsch, Fabienne Dongus, Marie Steiner und Melissa Kössler zuletzt fünf Spielerinnen.

„Eine schwere Aufgabe“

„Unabhängig vom aktuellen Tabellenplatz hat Hoffenheim nach wie vor eine richtig gute Mannschaft. Sie haben in der Summe bislang noch nicht die Ergebnisse erzielt, die sie sich vorgestellt hatten, trotzdem bringen sie eine enorme Qualität auf den Platz, gerade im Offensivbereich“, analysiert Cheftrainer Niko Arnautis. „Es wird eine schwere Aufgabe. Man sieht in der Liga Woche für Woche, dass die Spiele unabhängig von der Tabellensituation umkämpft und spannend sind. Da musst du immer 100 Prozent zeigen. Wir müssen schauen, dass wir mit und gegen den Ball wieder das auf den Platz bringen, was wir können. Wir dürfen nicht nachlassen.“