zaehlpixelzaehlpixel
30.01.2023
U17-Juniorinnen

Drei Adlerträgerinnen für Marokko

Marokkos Nationalmannschaft ist nach der erfolgreichen WM in Qatar in aller Munde. Und auch die Frauen und Mädchenteams sind auf dem Vormarsch. Drei Adlerträgerinnen waren nun bei einem U17-Lehrgang dabei.

Zeitgleich zu der WM der Männer sind drei Adlerträgerinnen zu einem Lehrgang für Marokkos U17 Nationalmannschaft ausgeflogen. Kaum war das Interesse an einem Lehrgang so hoch. Nicht nur die Postfächer der Mädels explodierten auf Instagram, auch auf dem Schulhof wurden die Spielerinnen immer wieder beglückwünscht, nach Marokko eingeladen worden zu sein.

„Ich habe viele Leute gar nicht gekannt, die zu mir gekommen sind. Ich fühlte mich plötzlich wie ein Star und habe mich extrem gefreut, dass so viele daran interessiert waren“, erzählt Amira Kallouch, Spielerin der U17. Auch Lina El Bakhchouch bemerkte, dass das Interesse wegen Marokkos Erfolg bei der WM in Qatar deutlich größer war als sonst: „Meine Anfragen auf Instagram sind ziemlich rasant angestiegen. Als ich vom DFB zum Lehrgang eingeladen wurde, war das nicht so“, erinnert sich die Flügelspielerin der U16-Juniorinnen. „Das war schon krass zu sehen, was die WM für Auswirkungen auf den Fußball hat.“ Lina ist sich sicher, dass sich der Frauenfußball in Marokko auch professionalisieren wird. Die erstmalige Teilnahme von Marokkos Frauen-Nationalmannschaft an einer Weltmeisterschaft in diesem Jahr in Australien wird dies sicherlich unterstützen.

Das Wappen Marokkos auf der Brust zu tragen, ist ein Kindheitstraum von mir.

Amira Kallouch, U17 Spielerin

Dounia El Mesmoudi, ebenfalls Adlerträgerin der U16, bestätigt, dass der Kader für den U17 Lehrgang außergewöhnlich stark war. „Es waren Mädels aus der ganzen Welt eingeladen, von PSG oder auch Basel. Das hat die Kommunikation zwar erschwert und es wurde eine Mischung aus Englisch, Französisch und Marokkanisch gesprochen, aber allesamt waren sehr starke Fußballerinnen“, so Dounia. Amira fügt hinzu, dass keine der Adlerträgerinnen dieses hohe Niveau der anderen U17-Mädchen erwartet hat. „Alle haben die Trainingseinheiten sehr intensiv bestritten, aber dadurch wurde ich selbst auch viel stärker“, so die Juniorinnen-Bundesliga-Spielerin. Das Tragen des marokkanischen Trikots habe sie einmal mehr gepusht.

„Das Wappen Marokkos auf der Brust zu tragen, ist ein Kindheitstraum von mir. Mich zu entscheiden, ob ich dabei für die deutsche oder marokkanische Nationalmannschaft spielen möchte, ist schwer. Hauptsache Nationalmannschaft!“, sagt Amira lachend. Auch Dounia stimmt ihr zu: „Es ist eine Ehre, für Eintracht Frankfurt zu spielen, jedoch ist die marokkanische Nationalmannschaft etwas Besonderes.“

Purer Stolz 

Lina findet die beiden Teams zu verschieden, um sie zu vergleichen. „Mit meiner U16 Mannschaft bin ich ein eingespieltes Team. Das war beim Lehrgang in Marokko anders. Ich hatte einerseits Druck, weil ich mich für den nächsten Lehrgang in Senegal beweisen wollte, andererseits musste ich gleichermaßen auf mich und meine Mitspielerinnen achten, weil ich das Team natürlich nicht kannte. Dadurch ist eine ganz andere Dynamik entstanden als bei der Eintracht“, so Lina.

Mit dem Druck konnten die Mädels laut eigener Aussage gut umgehen. Die Eltern durften nicht nur mit zum Lehrgang fliegen, sondern auch beim letzten Trainingsspiel am Seitenrand jubeln und anfeuern. „Das hat uns ziemlich beruhigt und gleichzeitig gestärkt. Auch haben uns die Trainer immer wieder gesagt, dass der Spaß an erster Stelle steht und jeder stolz auf sich sein sollte, es hierhin geschafft zu haben“, berichten die Mädels von ihrem Aufenthalt.

Voller Stolz auf dieses Erlebnis und ihre Einladung zum Kaderlehrgang der marokkanischen U17-Nationalmannschaft reisten die drei Frankfurter Nachwuchstalente aus dem sonnigen Nordafrika ins winterliche Deutschland zurück. Mit viel Motivation gehen sie nun in die Vorbereitung für die Rückrunde, um sich eine erneute Einladung für die marokkanische Nationalmannschaft zu erkämpfen.