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09.09.2023
Frauen

„Dramatik und Eintracht pur“

Nach dem dramatischen Sieg über Juventus Turin im Elfmeterschießen sprechen die Emotionen aus Niko Arnautis, Stina Johannes und Co.

Cheftrainer Niko Arnautis: Ich freue mich sehr, dass wir das Spiel in dieser Art und Weise – Dramatik und Eintracht pur – durchgedrückt haben. Völlig verdient. Wir waren sehr zuversichtlich und wussten, dass wir es schaffen können, aber auch, dass mit Juve ein echtes Brett auf uns zukommt. Ich bin sehr stolz. Wir haben uns der Aufgabe gestellt, zuhause sind wir eine Macht. Es ist schön zu sehen, wie die Mannschaft gewachsen und gereift ist, sie hat mit Kopf und Herz gespielt. Nach dem 0:1 muss man gegen so eine abgezockte Truppe erst einmal zurückkommen. Letztes Jahr beim Miniturnier waren es Tränen der Trauer, diesmal sind es Freudentränen. Es ist etwas ganz Besonderes für die Mannschaft und den ganzen Verein. Es ist eine tolle Sache, dass wir in Frankfurt einen Verein haben, der Fußball mit all seinen Facetten so lebt.

Sophia Kleinherne: Es war einfach geil. Eine geile Mannschaft auf dem Platz, einfach überragend. Wir haben uns das über die Wochen und auch mit Blick auf letztes Jahr, als wir unverdient rausgeflogen sind, verdient. Dieses Stadion schreibt immer neue Geschichten, heute haben wir eine weitere geschrieben und ein neues Kapitel eröffnet. Wenn wir weiter so auftreten wie heute, dann ist unser Weg noch lange nicht vorbei. Die Mentalität war mitentscheidend. Wir wollten von Anfang an das Spiel übernehmen und haben das auch über eine lange Zeit. Dass man das Spiel auch mal aus der Hand gibt, ist normal. Gegenüber Juventus sind wir auch noch etwas unerfahrener, aber wir haben uns zu keiner Zeit den Schneid abkaufen lassen und haben verdient gewonnen – etwas zu dramatisch für mich, das macht schon was mit den Gefühlen. Das war eventuell einer der emotionalsten Momente meiner Karriere.

Nicole Anyomi: Ich kann meine Emotionen noch gar nicht beschreiben, wir sind gegen Juve in die nächste Runde eingezogen. Am Anfang hatten wir schon etwas Respekt, sind aber gut ins Spiel gekommen. Dann liegen wir 0:1 hinten und wussten, dass wir nun müssen. Wir hatten gute Chancen und hätten das Spiel vorher entscheiden können, leider hat das nicht geklappt. Im Elfmeterschießen haben wir dann gezeigt, dass wir alle dafür brennen und Bock haben. Jede, die zum Punkt gegangen ist, war eine Heldin – und Stina hat überragend gehalten.

Torhüterin Stina Johannes: Wir freuen uns alle riesig. Unser Ziel war es, in die nächste Runde einzuziehen, und das ist uns gelungen – wir haben es spannender als nötig gemacht. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mädels, mit welcher Kraft und Energie sie auf dem Platz gestanden haben. Wir haben ein ganzes Jahr in der Bundesliga darauf hingearbeitet. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Beim letzten Elfmeter ist die Schützin relativ gerade angelaufen, was für mich ein Indiz ist, etwas länger zu warten. Ich wurde auf das Elfmeterschießen vorbereitet, aber letztlich geht es um das Bauchgefühl und genau zu beobachten.

Joe Montemurro: Wir sind enttäuscht, wir haben für unsere Fehler bezahlt. Es wird ein Jahr ohne die Champions League sein, das tut mir leid für die Mädels. Wir müssen das Niveau weiter anheben und wachsen. Ich gratuliere der Eintracht natürlich. So ist der Fußball, manchmal läuft es gut, manchmal nicht. Ich muss das Spiel noch einmal Revue passieren lassen, denn meiner Meinung nach haben wir in der ersten Halbzeit genug getan, dann haben wir ein Tor geschossen, und von da an haben wir wohl nachgelassen. Wir haben versucht, unsere Formation ein wenig zu verändern und frische Kräfte in unser Mittelfeld zu bringen. Elfmeterschießen ist am Ende eine Lotterie.