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12.04.2025
Frauen-Bundesliga

„Die Kaltschnäuzigkeit hat heute den Unterschied gemacht“

Nach der 0:3-Niederlage gegen Bayern München sprechen Sophia Kleinherne, Pia Wolter, Tanja Pawollek und die beiden Cheftrainer.

SGE-Cheftrainer Niko Arnautis: Erst einmal möchte ich mich für die Unterstützung unserer Fans heute im Stadion bedanken. Das war eine grandiose Kulisse. Trotz des Spielstands haben sie uns immer weiter nach vorne gepusht. Wir hätten natürlich gerne ein besseres Ergebnis erzielt und unseren tollen Fans ein paar Tore geschenkt. Wir sind heute in fast allen Statistiken vorne, da sieht man wieder: Am Ende zählt das Ergebnis. Wir hatten kurz vor dem 0:2 eine riesige Chance durch Lisanne Gräwe. Im Gegenzug macht Bayern ein Tor, das aufgrund einer Abseitsposition nicht hätte gegeben werden dürfen. Trotzdem hat sich meine Mannschaft gegen all diese Widrigkeiten gestemmt. Seien es Verletzungen, frühe Wechsel, ein Tor direkt nach dem Wiederanpfiff – wir haben Charakter bewiesen. Heute wäre wahrscheinlich mehr drin gewesen. Aber die Kaltschnäuzigkeit hat heute den Unterschied gemacht.

Kapitänin Tanja Pawollek: Ich denke, mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, können wir grundsätzlich zufrieden sein. Wir müssen aber viel kaltschnäuziger sein und dürfen nicht so viel zulassen. Bayern hat die Chancen wie ein Topteam genutzt – und wir eben nicht. Wir müssen uns ankreiden, dass es uns nicht gelungen ist, ruhiger im Abschluss oder beim letzten Pass zu sein. Zudem hätten wir noch aggressiver auftreten müssen. Der Unterschied war heute, dass die Bayern ihre Möglichkeiten eiskalt und effizient genutzt haben. Es war eine absolute Gänsehaut-Kulisse. Rauszugehen und zu sehen, dass so viele Zuschauerinnen und Zuschauer da sind – dafür spielt man Fußball. Wir sind dankbar für jede und jeden Einzelnen, der gekommen ist, und ebenso dankbar für alle, die uns auch weiterhin unterstützen werden.

Wenn wir den machen, geht das Spiel in eine andere Richtung, gerade mit den Fans im Rücken. Es ist extrem bitter, schwer zu erklären.

Pia Wolter

Pia Wolter: Das Spiel hat sich nicht wie ein 0:3 angefühlt. Wir hatten in der ersten Halbzeit 60 Prozent Ballbesitz und einige gute Chancen. Ich denke an Lisannes Möglichkeit. Wenn wir den machen, geht das Spiel in eine andere Richtung, gerade mit den Fans im Rücken. Es ist extrem bitter, schwer zu erklären. Die Bayern waren effizient, offensiv wie defensiv. Das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus. Das 0:3 war der Stimmungsdämpfer. Vom Spiel und Einsatz, fußballerisch und taktisch können wir zufrieden sein. Dennoch müssen wir besser werden, um auch solche Spiele für uns zu entscheiden. Das Ziel bleibt, uns für die Champions League zu qualifizieren und jedes Spiel zu gewinnen. Wir hätten natürlich heute gerne den Meisterschaftskampf offener gehalten, jetzt können wir aber den Bayern gratulieren. Die Stimmung von den Rängen war mega, das haben wir eben vor der Kurve auch nochmal gesagt. Die Zuschauer haben uns das ganze Spiel unterstützt, das hat richtig Spaß gemacht.

Sophia Kleinherne: Ich glaube, heute lief leider nicht so viel nach Plan. Am Ende steht ein 0:3, was in meinen Augen auch etwas zu hoch ist. Die Verletzung von Jella am Anfang hat uns ein wenig aus dem Konzept gebracht, da waren wir als Mannschaft gefragt, das aufzufangen. Wir haben uns in der ersten Halbzeit zwei, drei gute Chancen erspielt, aber leider keine davon nutzen und uns belohnen können. In der Kabine sind wir zusammengekommen und haben uns vorgenommen, in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht zu zeigen, bekommen dann aber relativ schnell das dritte Gegentor. Dann ist es natürlich schwer, zurückzukommen. Trotzdem haben wir es bis zum Ende versucht, müssen uns aber eingestehen, dass wir hinten zu offen standen und vorne nicht effektiv genug waren. Unsere Fehler müssen und werden wir in Ruhe analysieren. Trotz des Ergebnisses soll aber nicht die großartige Kulisse außer Acht gelassen werden. Es beflügelt enorm, in einem solchen Stadion vor so einer Kulisse spielen zu dürfen. Das ist nicht selbstverständlich, deshalb großen Respekt und vielen Dank für die Stimmung, die uns heute angetrieben hat. Trotz allem haben wir nach wie vor das Ziel, uns direkt für die Gruppenphase der Champions League zu qualifizieren. Dafür muss jede und jeder Einzelne mitziehen, weil wir alle brauchen und eng als Team zusammenstehen müssen. Es wird eine intensive Endphase der Saison.

Alexander Straus, Cheftrainer des FC Bayern München: Es war wie immer gegen Frankfurt ein sehr enges Spiel, das Ergebnis spiegelt das nicht wider. Es war deutlich ausgeglichener. Es war ein Spiel zwischen zwei Gegnern, die in vielen Punkten auf Augenhöhe waren. Ich bin deshalb auch sehr stolz auf meine Spielerinnen, dass sie diese Partie gewonnen haben. Beide Teams wussten, um was es vor dieser Kulisse ging. Wir haben kein perfektes Spiel gezeigt. Aber wir können sehr stolz auf die Mentalität sein, die wir gezeigt haben. Der Sieg heute war kein Zufall, wir haben die Erfahrung, wie man Spiele gewinnt.