Dilara, anderthalb Wochen sind seit dem Finale der U19-Europameisterschaft vergangen, in dem ihr als fünf Adlerträgerinnen Vize-Europameisterinnen geworden seid. Hattest du Zeit, das Erlebte schon sacken zu lassen?
Ich hatte jetzt eine Woche frei und genug Zeit, alles Revue passieren zu lassen, nicht nur das Finale. Natürlich tut es weh, wenn man im Elfmeterschießen ein Finale verliert. Aber am Ende überwiegt der Stolz, Vize-Europameister geworden und so weit gekommen zu sein. Gerade, dass wir nach Rückstand im Halbfinale nochmal so zurückgekommen sind und uns dieses Finale erkämpft haben, kann uns stolz machen.
Was nimmst du für dich persönlich aus dem Turnier mit?
Was ich gelernt habe, ist: Wenn man als Team an etwas glaubt, ist alles möglich. Wir sind schlecht ins Halbfinale reingekommen, lagen 0:2 zurück und trotzdem hatten wir alle auf dem Platz das Gefühl, dass wir das Spiel noch drehen. Als wir danach mit unseren Eltern und dem Trainerteam gesprochen haben, haben auch sie gesagt: Wir wussten, dass ihr das noch schafft. Das ist eine wertvolle Erfahrung, die ich mitnehme.
Was hat euch während des Turniers so stark gemacht?
Wir haben auch mit den jüngeren Spielerinnen, die neu ins Team gekommen sind, sehr schnell zusammengefunden. Auch mit dem Trainer- und Staffteam haben wir uns super verstanden. Das war am Ende sicher der Schlüssel dafür, dass jede für die anderen immer noch einen Meter mehr gegangen ist.
Wie hast du deine eigene Rolle im Turnier gesehen?
Bei meiner ersten U19-Europameisterschaft vor einem Jahr habe ich noch zu den Jüngsten gehört. Diesmal konnte ich als Führungsspielerin vorangehen und vielen anderen Spielerinnen meine Erfahrungen aus dem Vorjahr mitgeben. Ich habe es als meine Aufgabe gesehen, eine Stütze im Team zu sein, die in der Abwehrkette auch viel während der Spiele coachen konnte.
Was waren deine persönlichen Highlights aus der Zeit in Belgien?
Im ersten Spiel gegen Österreich hatte ich zwei gute Aktionen, die zum Tor geführt haben. Insgesamt waren für mich aber jedes Jubeln mit dem Team und jeder Zweikampf, den ich gewonnen habe, etwas ganz Besonderes – mein Tor gegen die Niederlande natürlich auch.
Ihr habt euch durch das erfolgreiche Abschneiden auch für die U20-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr qualifiziert. Wie groß ist die Freude darüber?
Unser Hauptziel, mit dem wir zur EM gefahren sind, war es, uns für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Erst danach haben wir überhaupt geschaut, wie weit es gehen kann. Wir sind alle sehr glücklich, dass wir es geschafft haben und freuen uns riesig, uns nochmal ein Turnier mit diesem Team erspielt zu haben. Hoffentlich können wir im nächsten Jahr genauso erfolgreich sein.