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28.07.2023
Frauen-Bundesliga

„Das Ziel vor Augen“

Jonna Brengel feierte im Dezember 2022 ihr Bundesligadebüt, zu Beginn des neuen Jahres riss sie sich das Kreuzband. Im Interview spricht sie über ihren Fortschritt und die nächsten Schritte.

Jonna, im Februar hast du dir das Kreuzband gerissen. Wie geht es dir ein knappes halbes Jahr nach der Verletzung?

Momentan sieht es sehr gut aus, mir und auch meinem Knie geht es richtig gut. Ich bin sehr zufrieden mit dem Regenerationsverlauf und dem jetzigen Stand. Aktuell ist das Knie gut belastbar, ich laufe normal und mache vermehrt Sprünge, sodass die Bewegungen immer dynamischer werden.

Wir haben dich auch schon wieder auf dem Platz gesehen... 

Ja, in der vergangenen Woche war ich im Rahmen der Reha zum ersten Mal zurück auf dem Rasen. Da hat alles gut funktioniert – auch wenn es natürlich erstmal ungewohnt war, zurück am Ball zu sein. Nichtsdestotrotz ist es ein schönes Gefühl, wieder in Fußballschuhen auf dem Platz zu stehen.

Entsprechend sah deine Sommerpause sicherlich auch anders als bei den meisten Spielerinnen aus, oder? 

Eine wirkliche Sommerpause war es tatsächlich nicht. Ich war eigentlich die ganze Zeit in der Reha, habe jeden Tag zweimal trainiert. Am Wochenende habe ich die Zeit zuhause genossen und viel mit Freunden unternommen. Zwischendrin war ich auch mal für zehn Tage mit Familie und Freunden im Urlaub. Es tat gut, um ein wenig abzuschalten. Ansonsten habe ich aber die komplette Zeit durchtrainiert und weiter Gas gegeben, um bald wieder zurückzukommen.

Lass uns über die Reha sprechen. Wie verlief sie bisher für dich?

Zunächst einmal war es eine komplett neue Erfahrung für mich, der Kreuzbandriss war meine erste schwere Verletzung. Anfangs war es schon ein wenig schwierig, doch groß motivieren musste ich mich nie. Ich hatte die ganze Zeit das Ziel vor Augen, wieder fit zu werden. Direkt zu Beginn große Schritte gemacht zu haben war Ansporn und Motivation genug, weiter dranzubleiben. Wenn ich dann die anderen am Wochenende habe spielen sehen, dachte ich mir immer: Da würde ich jetzt auch gerne sein. Deswegen habe ich unter der Woche in meinem individuellen Training umso mehr Gas gegeben.

Gab es einen besonders schweren Moment für dich?

Als ich ganz am Anfang, kurz nach der Operation, gefühlt bei Null oder sogar im Minusbereich anfangen musste – das dürfte der wohl schwerste Moment gewesen sein. Da ging gar nichts, Es war eine krasse Umstellung, sich bei allem von jedem helfen lassen zu müssen, als wirklich nichts mit dem Knie ging. 

Wer hat dir in dieser Zeit besonders geholfen?

Meine Familie und engsten Freunde. Sie waren immer für mich da, haben mir zugesprochen, mich besucht und sich um mich gekümmert. Auch zu meinen Teamkolleginnen hatte ich natürlich regelmäßigen Kontakt. Ich war bei eigentlich jedem Heimspiel vor Ort, ich wollte schließlich trotz des Kreuzbandrisses irgendwie dabei sein.

Was sind die nächsten Schritte und Ziele für dich?

Weiterhin sind es die individuellen Einheiten auf dem Platz. Ich merke, dass es von Mal zu Mal besser wird. Ich möchte dem Teamtraining immer näherkommen und langsam reinfinden. Das große Ziel ist natürlich mein Comeback. Aber bis dahin gilt es, fit zu werden und bestmöglich aus dieser Verletzungspause zurückzufinden.