10.02.2025
DFB-Pokal Frauen

„Brauchen einen idealen Tag, um weiterzukommen“

Vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale in München spricht Cheftrainer Niko Arnautis in der Pressekonferenz über den Liga-Sieg über Potsdam, Gegner Bayern und Doppelpackerin Géraldine Reuteler.

Niko Arnautis über…

… den Kantersieg über Turbine Potsdam:

Ein solcher Sieg im Rücken hilft mit Blick auf die anstehende Woche natürlich sehr. Wenn man sieht, mit welcher Spielfreude und Intensität wir gestern von der ersten Minute an angetreten sind, macht das einfach Spaß, zuzusehen. Neun Tore zu schießen, ist keine Selbstverständlichkeit. Aber nicht nur gestern haben wir uns Energie geholt, sondern durch unser Auftreten in den vergangenen Monaten. Wir freuen uns auf diese schweren Aufgaben. Wir werden alles dafür tun, am Mittwoch ins Halbfinale einzuziehen.

… Spielerinnen, die sich hervortun konnten:

Dass man kaum gemerkt hat, dass wir einige Veränderungen in der Startelf gegen Potsdam hatten, spricht für die jeweiligen Spielerinnen, aber auch fürs gesamte Team. Jede Spielerin wusste auf ihrer Position von der ersten Minute an, was sie zu tun hat. Ein Kompliment an alle. Besonders hervorgestochen ist sicherlich Lara Prasnikar: Wenn du an sechs von neun Toren direkt beteiligt bist, ist das ein besonderer Tag. Lara hat unheimlich viel investiert und lange auf ihr erstes Saisontor gewartet. Dass es jetzt geklappt hat, tut ihr, aber auch uns als Mannschaft, unheimlich gut. Aber auch alle anderen Spielerinnen, die reinrotiert sind, haben enorm viel gearbeitet und reingesteckt.

… die Tordifferenz in der Liga: 

In erster Linie geht es für uns natürlich um Punkte. Trotzdem kann die Tordifferenz am Ende vielleicht zu einem Joker werden. In jedem Fall spricht die Statistik für unsere Offensive und Defensive. Nach 14 Spielen 50 Tore geschossen und nur sieben kassiert zu haben, symbolisiert eine enorme Stärke mit und gegen den Ball.

… die Favoritenrolle in München:

Die Vorfreude auf solche Spiele ist immer groß, München gegen Frankfurt stand in den vergangenen Jahren immer für sehr packende Spiele. Wir konnten die Kluft in dieser Zeit immer kleiner gestalten. Wir wissen, dass wir einen idealen Tag brauchen, um gegen so eine Mannschaft zu bestehen. Aber auch wir sind und spielen aktuell selbstbewusst. Wir erwarten ein intensives Topspiel, das wir so lange wie möglich offen halten wollen. Wer als Favorit ins K.o.-Spiel geht, spielt keine Rolle. Es geht darum, wer am Ende eine Runde weiterkommt.

… das Pokalduell in München vor einem Jahr:

Jedes Spiel ist anders und bringt neue Herausforderungen. Trotzdem hilft uns die Erfahrung aus den vergangenen Spielen, weil wir wissen, dass wir nah dran waren. Auch in der Liga haben wir in München zwei Mal in Folge einen Punkt geholt. Zu wissen, dass wir schon bewiesen haben, dort bestehen zu können, gibt uns ein gutes Gefühl. Das hilft uns aber nur bis zum Anpfiff. Ab dann müssen wir unsere Leistung abrufen. Dafür werden wir alles tun.

Géry ist ein Schlitzohr, das sowohl Geschwindigkeit als auch Technik und Laufstärke mitbringt.

Niko Arnautis

… mögliche Knackpunkte der Partie:

Ein solches Spiel wird durch Kleinigkeiten entschieden. Wer nutzt seine Chancen effektiver? Wer macht weniger Fehler? Wir werden über mindestens 90 Minuten volle Intensität gehen müssen und werden versuchen, den FC Bayern München vor Herausforderungen zu stellen. Wir müssen sehr clever spielen und die Räume eng halten, um das variable Spiel der Münchnerinnen, die eine unheimlich hohe Passqualität haben, zu unterbinden. Gleichzeitig wollen wir im eigenen Ballbesitz mutig sein. Wenn wir die Räume in ihrer hintersten Kette bekommen, können wir sehr gefährlich sein. Wenn du gegen die Bayern nicht über die gesamte Spielzeit absolut konzentriert bist, können sie dich immer bestrafen.

… die Rolle von Géraldine Reuteler:

Géry kam mit 19 Jahren als junge, talentierte Spielerin zu uns. Wie sie aktuell für uns spielt, ist einfach fantastisch. Sie ist eine sehr flexible und kluge Spielerin, ein Schlitzohr, das sowohl Geschwindigkeit als auch Technik und Laufstärke mitbringt. Ich weiß, dass ich mich zu 100 Prozent auf sie verlassen kann. Man sieht ihr ihre Qualität und Freude, Fußball zu spielen, an. Das zeichnet sie im Moment sehr aus. Es gibt wenige Spielerinnen, die mehrere Positionen mit gleichbleibender Qualität spielen können. Géry kann das.

… die personelle Situation:

Wir haben Lisanne Gräwe, die unter der Woche etwas erkältet war, gegen Potsdam schonen können und hoffen, dass sie am Mittwoch wieder bei vollen Kräften ist. Ansonsten gehen wir davon aus, dass uns alle Spielerinnen aus dem Spiel am Sonntag zur Verfügung stehen werden.