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20.04.2023
Frauen-Bundesliga

Auswärtsduell vor Rekordkulisse

Vor mehr als 31.500 Zuschauern empfängt der 1. FC Köln die Eintracht Frauen im RheinEnergieSTADION. Für Köln geht es um Punkte im Abstiegskampf, für die SGE um ihren Vorsprung vor dem Hoffenheim-Spiel.

Schon vor gut einer Woche vermeldete der 1. FC Köln: Rekord geknackt! Mittlerweile steht fest: Mehr als 31.500 Zuschauerinnen und Zuschauer werden am Sonntag, 23. April, auf den Rängen sein, wenn die Eintracht um 13 Uhr im RheinEnergieSTADION gastiert. Für die Adlerträgerinnen ist damit außerdem klar: Nach dem selbst aufgestellten Zuschauerrekord mit 23.200 Fans am 16. September 2022 gegen den FC Bayern München im Deutsche Bank Park wird man nun erneut bei einem Rekordspiel mitwirken: Nie kamen mehr Fans zu einem Spiel in der Frauen-Bundesliga.

„Wir freuen uns sehr, dass wir beim nächsten Rekord dabei sind und unseren Teil dazu beitragen“, sagt Niko Arnautis und auch die gebürtige Kölnerin Sara Doorsoun blickt voller Vorfreude auf das Duell: „Wenn man bedenkt, dass wir ein normales Ligaspiel vor mehr als 30.000 Zuschauern austragen, dann ist das schon beeindruckend. Wir freuen uns riesig, dass wir ein Teil von diesem Spiel sein können.“ Doch nicht nur neben, sondern auch auf dem Platz geht es für beide Teams am 18. Spieltag um einiges.

Kölner Durststrecke beendet

Bereits seit mehreren Wochen fiebert man in Köln dem Spiel vor großer Kulisse entgegen. Sportlich würde man sich im Rheinland hingegen sicher positivere Zeiten wünschen, auch wenn nach dem 4:0-Sieg am vergangenen Spieltag über den ebenfalls abstiegsgefährdeten MSV Duisburg die elf Spiele andauernde Niederlagenserie gebrochen werden konnte und man erstmals seit zehn Partien wieder ein Tor erzielte. Die Kölnerinnen konnten dadurch vorrübergehend auf den neunten Platz klettern und sich im Abstiegskampf zwei Punkte vor Meppen und Duisburg einreihen. Was bleibt ist die mit 31 Toren anfälligste Defensive, bei vier Siegen und drei Unentschieden gelangen den Rheinländerinnen 14 eigene Tore.

„Köln ist sicher mit ambitionierten Zielen in die Saison gegangen, die Qualität bringen sie auch mit. Gerade in der Offensive haben sie durchaus Zug nach vorne und mit Mandy Islacker und Selina Cerci einiges an Erfahrung und Qualität“, analysiert Trainer Niko Arnautis. „Trotzdem sind sie nun in eine Situation gekommen, in der sie jeden Punkt brauchen, um sich etwas Luft zu verschaffen. So oder so nehmen wir das Spiel sehr ernst und werden Köln nicht unterschätzen.“

Auch wir können uns von der Kulisse beflügeln lassen.

Niko Arnautis

Schließlich ist der Kampfgeist, nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer die Bundesliga nicht direkt wieder verlassen zu müssen, definitiv geweckt. Mit 30 Gelben Karten (im Vergleich zu neun Gelben Karten der SGE) präsentiert sich der FC unangenehm in den Zweikämpfen. Kapitänin und Ex-Frankfurterin Mandy Islacker zeigt sich auch in der laufenden Saison wieder gefährlich und ist für die Hälfte aller Kölner Tore verantwortlich. Nach der Trennung von Sascha Glass hat zum 16. Spieltag interimsweise Nicole Bender-Rummler übernommen, die zwischen 2009 und 2017 selbst für die Rheinländerinnen auflief und damit die Kölner DNA in sich trägt. Mut machen dürfte zuletzt außerdem die eigene Heimstärke: Zwar gewannen die Kölnerinnen in dieser Saison noch kein einziges Auswärtsspiel, stehen in der Heimtabelle aber auf Platz sechs, nachdem man von acht nur zwei Spiele zuhause verloren hat.

Sieben Duelle, sieben SGE-Siege

Seit dem ersten Kölner Aufstieg in die höchste Spielklasse zur Saison 2015/16 maßen sich beide Teams sieben Mal in der Bundesliga, alle sieben Duelle konnten die Frankfurterinnen – mit insgesamt nur zwei kassierten Gegentoren – gewinnen. Im Hinspiel der laufenden Saison schossen Shekiera Martinez und Laura Freigang ihr Team zum 2:0-Heimsieg, das letzte Auswärtsduell im Februar 2022 endete 2:1 aus Sicht der SGE, damals bereitete Freigang doppelt vor, das Toreschießen übernahmen ihre Sturmkolleginnen Nicole Anyomi und Lara Prasnikar.

Niko Arnautis ist optimistisch, dass es trotz großer Kölner Kulisse mit dem achten Sieg in Folge klappen wird: „Es werden auch einige Eintracht-Fans vor Ort sein, für sie werden wir wieder alles raushauen, um das nächste Spiel zu gewinnen und unsere Ausgangssituation vor dem Hoffenheim-Duell weiter zu verbessern. Ein solches Rekordspiel ist für uns etwas Besonderes, trotzdem werden wir auch dort sehr konzentriert rangehen. Wichtig wird es sein, mit der richtigen Körpersprache und Energie aufzulaufen, um mutig zu spielen und sich auch auswärts von der Kulisse beflügeln zu lassen.“ Fehlen werden der SGE die Langzeitverletzten Jonna Brengel, Virginia Kirchberger, Camilla Küver und Letícia Santos. Unter der Woche kürzertreten im Training mussten außerdem Géraldine Reuteler (Erkältung), Sara Doorsoun (Wadenprobleme) und Nicole Anyomi (Fußverletzung). Ein Einsatz entscheidet sich bei allen dreien kurzfristig.