Etwas mehr als zwei Monate nach dem Start der Saisonvorbereitung geht es für die Adlerträgerinnen am kommenden Freitag im Stadion am Brentanobad endlich wieder um Pflichtspielpunkte. Sechs Testspiele hat die Mannschaft von Niko Arnautis in dieser Zeit bestritten, unter den Vorbereitungs-Gegnern waren neben den Ligakonkurrenten aus Jena und Freiburg auch die französischen Rekordmeisterinnen vom OL Lyonnes. Letzteres Testspiel bildete den gelungenen Abschluss der intensiven Vorbereitungsphase und diente dem Team um die neue Kapitänin Laura Freigang als echter Gradmesser. Auf dem adidas-Campus in Herzogenaurach stand am Ende zwar eine 2:4-Niederlage zu Buche, doch das Team zeigte starken Offensivfußball und viel Einsatzbereitschaft.
Laura Freigang und Géraldine Reuteler sorgten für die Frankfurter Tore, während Lyon mit Stars wie Jule Brand und Marie-Antoinette Katoto seine Klasse unter Beweis stellte. Arnautis zeigte sich im Nachgang nicht nur mit dem letzten Test sehr zufrieden, sondern lobte auch die Integration der zahlreichen neuen Gesichter in der Mannschaft: „Ich finde, dass wir vor allem die vielen neuen Gesichter sehr schnell integriert haben – sowohl menschlich als auch sportlich. Das waren tolle Wochen und jetzt freuen wir uns auf die Liga und auf alles, was kommt!“
Kein Eröffnungsspiel, aber das erste Spiel
Der Auftakt für die neue Saison der Google Pixel Frauen Bundesliga bringt für die Adlerträgerinnen einen alten Bekannten aus der Liga: Die SGS Essen kommt ins Stadion ans Brentanobad. Kurios dabei: Obwohl das Spiel am kommenden Freitag um 18.30 Uhr das erste der neuen Saison ist, findet das eigentliche Eröffnungsspiel, Bayern München gegen Bayer Leverkusen erst einen Tag später in der Münchener Allianz Arena statt.
Die Gegnerinnen unserer Eintracht haben ihre Vorbereitung mit acht Siegen aus acht Testspielen erfolgreich abschlossen – darunter ein 4:0 gegen Mainz 05 und ein 7:1 gegen den VfL Bochum. Mit den neuen Spielerinnen Shari van Belle, Emilia Navarro, Jana Feldkamp und Luisa Palmen haben die Essenerinnen frischen Wind bekommen. Auch an der Seitenlinie gibt es Veränderungen: Co-Trainerin Jessica Wissmann unterstützt künftig das Team, während Robert Augustin die Nachfolge von Markus Högner als Cheftrainer angetreten hat. Die SGS beendete die vergangene Saison in der Frauen-Bundesliga auf Platz neun.
Für einige Frankfurterinnen wird das Spiel ein besonderes Wiedersehen, denn sowohl Elisa Senß (2019-2022) und Nicole Anyomi (2014-2021) als auch Eleni Markou (2021-2022) standen bereits für die SGS auf dem Platz. Zur neuen Saison wechselte außerdem Sophia Winkler aus dem Pott an den Main.
„Herausragende“ Stimmung im neuen Kader
Spätestens seit Transferschluss am 1. September ist auch klar, mit welchen Gesichtern die Eintracht Frauen in der kommenden Spielzeit in den drei Wettbewerben an den Start gehen. Trotz des großen Umbruchs freut sich Katharina Kiel, Technische Direktorin, über den neu zusammengestellten Kader und zieht insgesamt ein sehr positives Fazit: „Wir haben einen Mix aus Erfahrung und jungen Wilden mit großen Ambitionen, von daher ist die Vorfreude auf die kommende Saison sehr groß!“
Tatsächlich ist der Umbruch im Kader, der kurz vor Saisonstart im Team mehr und mehr als Aufbrauchstimmung wahrzunehmen ist, etwas größer als zuletzt. Mit Pernille Sanvig (Leihe zu BK Häcken), Anna Aehling (Union Berlin), Barbara Dunst (FC Bayern), Sara Doorsoun (Angel City FC), Stina Johannes (VfL Wolfsburg), Sophia Kleinherne (VfL Wolfsburg), Sophie Nachtigall (SC Freiburg), Tanja Pawollek (Union Berlin), Lara Prašnikar (Utah Royals FC) und Carlotta Wamser (Bayer Leverkusen) verlassen zehn Spielerinnen (zeitweise) die Eintracht.
Im Gegenzug wird die Mannschaft mit einer Mischung aus Erfahrung und Talent durch Ainhoa Alguacil (zuvor Valencia CF), Amanda Ilestedt (Arsenal London), Rebecka Blomqvist (VfL Wolfsburg), Noemi Ivelj (GC Zürich), Janne Krumme (FSV Güthersloh), Eleni Markou (Union Berlin), Erëleta Memeti (TSG Hoffenheim), Marthine Østenstad (SK Brann), Hayley Raso (Tottenham Hotspurs), Jarne Teulings (Fey. Rotterdam) und Sophia Winkler (SGS Essen) verstärkt.
Für das Spiel am Freitag kann Niko Arnautis fast aus dem Vollen schöpfen, nur Sophia Winkler, Ainhoa Alguacil und Marthine Østenstad fehlen weiterhin angeschlagen oder befinden sich im Rehatraining.