Im Vergleich zum 6:0 in Potsdam zuletzt kehrte Nicole Anyomi wieder in die Startelf zurück, Remina Chiba nahm auf der Bank Platz. An der Grundordnung in der gewohnten 4-3-3-Formation änderte dies nichts. Nach ihrer Zahnoperation war Lara Prasnikar in dieser Woche wieder ins Training und gegen Wolfsburg auch in den Kader zurückgekehrt.
Die Adlerträgerinnen begannen die Partie vor 4.805 Zuschauern mit viel Schwung, setzten Wolfsburg in der ersten Halbzeit früh unter Druck und dominierten optisch die Partie. Ballbesitz nach 15 Minuten: 65:35 Prozent, am Ende sollte der VfL in dieser Statistik vorneliegen. Nach einigen harmlosen Abschlüssen hatten die Eintracht-Fans nach zehn Minuten den Torschrei auf den Lippen, Reutelers Versuch aus sieben Metern wurde auf der Linie geklärt (10.).
Die Gäste konnten sich auch in der Folge nur selten befreien, Beerensteyns Kopfball über das Tor von Stina Johannes war für lange Zeit die einzige nennenswerte Szene. Stina Johannes musste jedoch zur Ecke klären, als Jule Brand aus der zweiten Reihe abgezogen hatte (38.). Die Eintracht hingegen spielte sich immer wieder gefällig bis zum Strafraum vor, spätestens bei Ex-Adlerträgerin Merle Frohms war jedoch Schluss.
Doorsoun per Elfmeter zum 1:0
Die Gastgeberinnen blieben aber am Drücker – und belohnten sich in der ersten Minute der Nachspielzeit mit der Führung. Marina Hegering sprang das Leder im Strafraum an die Hand, Schiedsrichterin Riem Hussein entschied auf Elfmeter. Sara Doorsoun verwandelte eiskalt in die von ihr aus gesehen linke Ecke (45.+1).
Nach der Pause starteten die Adlerträgerinnen perfekt. Nur 18 Sekunden nach Wiederanpfiff erhöhte Nicole Anyomi aus acht Metern in zentraler Position nach einer flachen Hereingabe von Laura Freigang. Wolfsburg war eigentlich im Vorwärtsgang und hatte nahe der Torauslinie den Ball an Freigang verloren, die sich das Leder erkämpft hatte.
Wolfsburg war keineswegs geschockt und hätte fast umgehend zurückgeschlagen. Doch Johannes parierte gegen Lattwein (47.) und bärenstark gegen Beerensteyn, als sie aus kurzer Distanz reaktionsschnell reagierte (51.). Die Eintracht fand aber wieder den Vorwärtsgang und stellte die Weichen auf Heimsieg. Géraldine Reuteler legte ab auf Nicole Anyomi, und die Startelf-Rückkehrerin schnürte den Doppelpack (59.).
Elfjährige Durststrecke endet
Der Wolfsburger Stecker war nun gezogen, der Weg war frei für den ersten Sieg am Brentanobad gegen Wolfsburg seit über elf Jahren. Seither hatten die Adlerträgerinnen nur einmal im Deutsche Bank Park gewonnen. Die Eintracht spielte die Drei-Tore-Führung souverän nach Hause, sodass die Mannschaft von Trainer Niko Arnautis den dritten Erfolg im vierten Saisonspiel feierte.