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05.10.2023
Frauen-Bundesliga

Ambitionierter Aufsteiger am Brentanobad

Leipzig reist nach dem ersten Bundesligasieg euphorisiert nach Frankfurt, die Eintracht will gegen den Aufsteiger endlich ihre ersten drei Saisonpunkte feiern.

Zwei Mal ging die Eintracht am vergangenen Sonntag vor 13.500 Fans im Deutsche Bank Park in Führung, am Ende präsentierte sich der VfL Wolfsburg aber doch abgezockter und konnte die drei Punkte mit nach Niedersachsen nehmen. Für die SGE blieb zwar nichts Zählbares, positive Erkenntnisse gab es trotzdem. „Schade, dass wir mit einer solchen Leistung nicht gepunktet haben, trotzdem haben wir in Sachen Bereitschaft und Intensität das gezeigt, was uns auszeichnet und was wir in jedem Spiel brauchen“, sagt Trainer Niko Arnautis.

Nach zwei Spieltagen stehen noch null Punkte auf dem Konto, das soll sich am Samstag, 7. Oktober, im nächsten Heimspiel endlich ändern. Um 14 Uhr gastiert mit Leipzig ein ambitionierter Aufsteiger im Stadion am Brentanobad, der trotz Debütsaison Bundesligaerfahrung in den eigenen Reihen und einen Sieg im Rücken mitbringt. Der Ticketverkauf läuft. DAZN und Magenta Sport übertragen live.

Aufstieg im dritten Anlauf

Vor sieben Jahren ging es in der viertklassigen Landesliga los, es folgte der direkte Aufstieg, im Anschluss verbrachte man je drei Jahre in der Regional- und Zweiten Liga – im Sommer 2023 ist Leipzig nun der erste Bundesligaaufstieg der Vereinsgeschichte gelungen. Mit der SGE steht trotzdem bereits das vierte Aufeinandertreffen bevor, nach drei Pokalduellen. 2019 noch als 1. FFC Frankfurt siegte das Team vom Main 1:0, es folgte im Jahr darauf als Eintracht ein 4:0, vor einem Jahr musste man sich auswärts 1:2 im Achtelfinale geschlagen geben. Einen Doppelpack schürte damals Marlene Müller, die weiterhin für das Team aus Sachsen aufläuft, die Rolle der Doppeltorschützin übernahm am vergangenen Wochenende beim ersten Bundesligasieg Leipzigs über die SGS Essen nach Rückstand Vanessa Fudalla.

Leipzig wird sehr euphorisiert anreisen, sie arbeiten sehr aggressiv und kompakt gegen den Ball.

Niko Arnautis

Die 21-Jährige war im Vorjahr mit 20 Toren Torschützenkönigin in der 2. Frauen-Bundesliga geworden, gleichzeitig bringt sie, genauso wie einige Teamkolleginnen, bereits Bundesliga-Erfahrung mit (17 Einsätze für den FF USV Jena) – allen voran die 30-jährige Sandra Starke, die im Sommer vom VfL Wolfsburg kam, mehr als 170 Bundesligaeinsätze vorweisen kann und bereits für die deutsche Nationalmannschaft auflief. Auffällig beim 3:2-Sieg über Essen vor einer Woche: die Leipziger Effektivität. Trotz deutlicher weniger Torschüsse, sowie einer geringeren Zweikampf- und Passquote als die Essenerinnen drehte das von Şaban Uzun trainierte Team das Spiel. „Leipzig wird sehr euphorisiert anreisen, sie arbeiten sehr aggressiv und kompakt gegen den Ball und werden gegen uns auf Umschaltsituation gehen“, prognostiziert Arnautis. „Es wird darum gehen, unsere fußballerische Qualität mit einer hohen Intensität und Entscheidungsfreude zu paaren. Wir müssen zeigen, dass wir auch gegen kompakte Teams Lösungen finden und durchdrücken können.“

SGE-Serie gegen Aufsteiger

Die Bilanz der Eintracht gegen Aufsteiger kann sich sehen lassen: Die SGE verlor keines der vergangenen 46 Bundesliga-Spiele und gewann sogar 43 der 46 Partien, darunter die letzten acht allesamt. Die letzte Niederlage gegen einen Aufsteiger setzte es im November 2011 beim 0:1 in Freiburg. Interessant wird es, wann die Tore am Samstag fallen. Während die Leipzigerinnen drei ihrer vier Tore in der ersten Halbzeit erzielten, zwei davon sogar in der Anfangsviertelstunde, kassierte die SGE nur eines ihrer sechs Gegentore in den ersten 45 Minuten. Anfällig war das Team aus Sachsen bislang vor allem nach Standards: Zwei von vier Tore fielen nach einem ruhenden Ball.

Personell werden Trainer Niko Arnautis am Samstag weiterhin Anna Aehling und Jonna Brengel fehlen. Nicole Anyomi war unter der Woche erkältet, ein Einsatz entscheidet sich kurzfristig.