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16.08.2022
Frauen Profis

„Als Kollektiv erfolgreich“

Als ehemalige Spielerin vom FFC & Eintracht Frankfurt und Fortuna Hjørring gibt Lise Munk Einblicke in den dänischen Fußball und schätzt die Chancen der SGE in der ersten UWCL-Qualifikationsrunde ein.

Lise, du bist Teil der Eintracht-Fußballschule und hast sowohl für die Eintracht als auch für Fortuna Hjørring und den 1. FFC Frankfurt gespielt. Wie schätzt du die Chancen für die Eintracht Frauen in dem anstehenden Duell ein?

Ich denke, unsere Frauen haben eine große Chance, in die nächste Qualifikationsrunde zu kommen. Ich glaube ganz fest daran, dass wir hier in Frankfurt bald Champions League erleben können.

Gibt es eine Spielerin bei Fortuna, auf die man ganz besonders achten sollte?

Ich glaube, es ist das Kollektiv, als welches sie erfolgreich sind. Es hat ein Umbruch stattgefunden: Ein neuer Trainer und einige neue Spielerinnen sind gekommen. Fortuna hat nun eine junge und wilde Mannschaft, die gemeinschaftlich als Team auftritt.

Denkst du, es ist für Hjørring ein Vorteil, dass das Turnier in Dänemark stattfindet?

Es ist immer ein Vorteil, zu Hause zu spielen. Sicher ist aber auch, dass Fortuna mit uns auf einen schwierigen Gegner trifft und damit genug zu tun haben wird.

Bei der EM in England war für die Däninnen schon nach der Gruppenphase Schluss, trotzdem ist die Frauennationalmannschaft als Vize-Europameister 2017 und mit der gelungenen WM-Qualifikation 2023 in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich gewesen. Wie siehst du die Entwicklung im dänischen Fußball?

Die Entwicklung in Dänemark läuft momentan nicht zu einhundert Prozent. Es ist schwierig, wenn alle Nationalspielerin im Ausland spielen. Da muss man sich die Frage stellen: Wie können wir uns mit der heimischen Liga attraktiver darstellen? Der dänische Fußballverband muss sich überlegen, wie er die größten Talente im eigenen Land und der heimischen Liga halten kann, denn so wird die Liga automatisch attraktiver.

Ich gehe davon aus, dass die Däninnen mir verzeihen, wenn ich sage, dass ich der Eintracht die Daumen drücke.

Lise Munk

Wie schätzt du den dänischen Ligafußball ein und was fehlt noch, um mit anderen europäischen Ligen mitzuhalten?

Ich finde es immer blöd zu sagen, dass Geld fehlt, aber das macht eben einen großen Unterschied. Wenn die Spielerinnen sich in anderen Ligen allein auf den Fußball konzentrieren und nicht noch parallel studieren oder arbeiten müssen, zieht es sie natürlich dahin, denn dort ist das Entwicklungspotential viel größer.

Du warst schon in deiner Jugend bei Hjørring aktiv und hast dort auch die dänische Meisterschaft gewonnen. Welche Erinnerungen hast du an deine Zeit dort?

Meine Zeit dort war sehr speziell für mich und ich erinnere mich gerne daran zurück. Ich habe zunächst drei Jahre lang in der Jugend gespielt, bevor ich meinen Profivertrag bekommen habe. Als junge Spielerin den Gewinn der Meisterschaft zu erleben, war einfach toll. Wenn ich zu Hause bin, sehe ich mir auch manchmal die Heimspiele von Fortuna an. Es ist ein kleiner Familienverein, in dem immer noch viele sind, die ich von meiner aktiven Zeit kenne.

Was würdest du den Eintracht-Fans empfehlen, unbedingt vor Ort zu machen?

Wir haben vor Ort sehr schöne Strände und Küsten, an denen man spazieren gehen kann. Ein besonderer Ort ist auch Skagen, wo die zwei Meeresgebiete Skagerrak und Kattegat aufeinandertreffen.

Du kannst uns bestimmt auch ein dänisches Gericht empfehlen.

Es gibt die altmodische dänische Küche, wie zum Beispiel Schweinebraten mit Kartoffeln und brauner Soße. Als Nachtisch empfehle ich die leckeren Zimtschnecken. Die Dänen sind aber mittlerweile auch sehr international und modern, von daher gibt es essenstechnisch viele Möglichkeiten. Schnitzel ist auch eine Option (schmunzelt).

Wem wirst du beim Champions-League-Spiel die Daumen drücken? 

Das ist eine sehr schwierige Frage. Aber ich gehe davon aus, dass die Däninnen mir verzeihen, wenn ich sage, dass ich der Eintracht die Daumen drücke. Trotzdem weiß ich auch, wo ich herkomme, deshalb schlägt mein Herz auch ein bisschen für Fortuna Hjørring.