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08.09.2023
Frauen

Adlercheck: Italienische Sehnsucht

Endspiel um den Einzug in die Play-offs: Eintracht Frankfurt empfängt mit Juventus Turin einen fünfmaligen italienischen Meister und UWCL-Dauergast.

Nach dem 1:0-Sieg über den 1. FC Slovácko wollen die Eintracht Frauen gegen Juventus Turin am Samstag, 9. September, um 13 Uhr den letzten Schritt in Richtung Play-offs der UEFA Women’s Champions League machen. Mit 6:0 hatten die Italienerinnen ihr Halbfinale gegen Okzhetpes gewonnen und strotzen nun vor Selbstbewusstsein, in die nächste Runde einzuziehen.

Lange gibt es den Frauenfußball in Turin zwar noch nicht: Erst seit 2017 existiert die Frauensparte bei den Bianconeri, nachdem das Startrecht der A.S.D. Cuneo Calcio Femminile übernommen wurde. Umso erfolgreicher war die erst kurze Zeit: Fünf Mal bei sechs Anläufen wurde Juve seither italienischer Meister, nur in der vergangenen Saison setzte sich die AS Roma durch.

Während der Halbfinalgegner der SGE aus Slovácko als junges Team nur drei Spielerinnen stellte, die nicht in diesem Jahrtausend geboren wurden, kommt nun jede Menge Erfahrung auf das Team von Niko Arnautis zu: Mehr als die Hälfte des Kaders ist 25 Jahre oder älter, sieben Spielerinnen haben die 30 bereits überschritten. Die ehemalige Wolfsburgerin Sara Björk Gunnarsdòttir konnte man als zweifache Champions-League-Siegerin mit Lyon sogar von der Bank bringen.

Spielerin im Fokus: Lineth Beerensteyn

129 Pflichtspiel-Einsätze sammelte die niederländische Nationalspielerin Lineth Beerensteyn von 2017 bis 2022 für den FC Bayern München und schoss dabei 24 Tore. Im Sommer 2022 ging sie den Schritt nach Italien. In 37 Partien für die Bianconeri netzte Beerensteyn 14 Mal. Im Trikot von Oranje, in dem sie 2016 ihr Länderspieldebüt feierte, traf die 26-jährige Außenstürmerin derweil bei 79 Einsätzen 21 Mal.

  • Bekanntes Gesicht: 129 Spiele machte Beerensteyn für den FC Bayern München, darunter 28 Einsätze in der Königsklasse
  • Wettbewerbserfahrung: Acht Spiele machte Beerensteyn in den ersten beiden Runden der UWCL, 40 in Gruppenphase und K.o.-Runde – für ADO Den Haag, den FC Twente, den FC Bayern oder Juve.
  • Nationalspielerin: Als Außenstürmerin durchlief sie die U-Mannschaften von der U15 bis zur U19, im Juni 2016 feierte sie ihr Debüt für die A-Nationalauswahl und kommt seitdem auf 79 Einsätze mit reichlich EM- und WM-Erfahrung.

Champions-League-Historie

Bislang fünf Mal ging Juve als italienischer Meister und Favorit in ein Miniturnier der UEFA Women’s Champions League, stets wurde die nächste Runde erreicht. Bis ganz nach oben reichte es bislang aber noch nie: In den ersten drei Spielzeiten war jeweils im Sechszehntelfinale Schluss, 2021/22 ging es bis ins Viertelfinale. In der vergangenen Saison war die Gruppenphase Endstation, auch wenn man sich eigentlich mit zwei Unentschieden gegen Rekordsieger Olympique Lyon stark präsentierte. Apropos Lyon: Nicht nur in der abgelaufenen Saison bedeuteten die Französinnen Endstadion für Juve, sondern gleich die letzten drei Male.

Bekannte Gesichter

Traf im Halbfinale des Miniturniers zweifach: Cristiana Girelli

Angefangen bei den ehemaligen Wolfsburg-Spielerin Gunnarsdóttir, die auch für den schwedischen Topklub FC Rosengard spielte und in der UWCL schon einmal auf den 1. FFC Frankfurt traf, sowie Beerensteyn bis hin zu Cheftrainer Joseph „Joe“ Montemurro. Der Australier coachte von 2017 bis 2021 den englischen Erstligisten Arsenal London. Seit 2021 ist der 53-Jährige bei Juventus an der Seitenlinie und hat seinen Vertrag kurz vor Turnierbeginn verlängert.

Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin ist zudem Frankreichs Nummer eins, wirkte zusammen mit Teamkollegin Estelle Cascarino bei der Weltmeisterschaft im Sommer bis zum Ausscheiden gegen Gastgeber Australien mit. Kapitänin Lisa Boattin, Martina Lenzini, Mittelfeldspielerin Arianna Caruso, sowie die Stürmerinnen Sofia Cantore, Barbara Bonansea und Cristiana Girelli, die gegen Okzhetpes zweifach traf, starteten für Italien, Julia Grosso für Kanada, Beerensteyn für die Niederlande.