Nach dem 8:0-Sieg über Köln zwar mit deutlich mehr Zittern, aber genauso erfolgreich bestritten die Adlerträgerinnen den zehnten Spieltag in der Google Pixel Frauen-Bundesliga am Samstagabend. Durch ihren Treffer aus elf Metern sicherte Sara Doorsoun ihrem Team bei der TSG Hoffenheim die nächsten drei Punkte und Tabellenplatz zwei. Bevor es in die Länderspielpause und den Ligaschlussspurt geht, heißt es am kommenden Freitag, 22. November, aber erst einmal: Zeit für den DFB-Pokal.
Während im Männerfußball die Fahrt nach Berlin traditionell mit der Finalpartie verbunden wird, geht es für die Eintracht Frauen im Rahmen des Achtelfinals in die Hauptstadt. Um 18.30 Uhr steht im Stadion An der Alten Försterei vor großer Kulisse das Duell mit dem Zweiligisten Union Berlin an. Der rbb und Sky übertragen live im Stream.
Der Gegner
Der FC Union Berlin ist sicher kein normaler Aufsteiger in die 2. Frauen-Bundesliga: Das kurzfristige Ziel ist definitiv die Google Pixel Frauen-Bundesliga. Und das schaut aktuell gut aus. Mit 24 Punkten steht man nach elf Spieltagen auf einem Aufstiegsplatz, lediglich eine Niederlage – gegen die U20 der Eintracht im Oktober – steht in der Statistik. Nur sechs Gegentreffer ist, gemeinsam mit dem Tabellenersten aus Nürnberg, Bestwert und auch der Ex-Frankfurterin Cara Bösl zu verdanken. Die Eisernen Ladies tragen alle ihre Heimspiele im Stadion An der Alten Försterei aus – und weisen einen höheren Zuschauerschnitt als die meisten Bundesligisten auf: Mehr als 5000 Fans unterstützen das Team An der Alten Försterei.
Pokalhistorie
Historisches ist den Berlinerinnen bereits jetzt gelungen: Erstmals in der Vereinsgeschichte haben sie es ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschafft. Zuvor war immer in Runde eins oder zwei Endstation. Nach einem 4:2-Sieg im Elfmeterschießen gegen Zweitliga-Konkurrent Gütersloh gelang dem Team von Ailien Poese in Runde zwei in dieser Saison die Pokalüberraschung: Durch einen Treffer von Dina Orschmann warfen die Unionerinnen Bundesligist Leipzig aus dem Wettbewerb.
Die Frankfurterinnen hingegen mussten sich bislang gegen den Regionalligisten FFV Erfurt beweisen. Mitte September gab es einen souveränen 10:0-Achtelfinaleinzug. Nachdem es das Team von Niko Arnautis in der Vorsaison bis ins Halbfinale des Pokalwettbewerbs schaffte, sind die Träume von einem Finaleinzug – wie zuletzt 2021 – oder sogar Titelgewinn (den bislang letzten gab es 2014 als 1. FFC Frankfurt) weiterhin groß.
Personal
Als ambitionierter Aufsteiger aus der Regionalliga legte der Klub personell im Sommer nach und holte unter anderem die langjährige Eintracht-Keeperin Cara Bösl an die Spree. Bösl, die zwölf Jahre lang in verschiedenen Mannschaften für den 1. FFC Frankfurt und Eintracht Frankfurt im Tor stand, ist Stammtorfrau in der 2. Frauen-Bundesliga und hatte im DFB-Pokal mit zwei gehaltenen Elfmetern erheblichen Anteil daran, dass die Adlerträgerinnen nun nach Berlin reisen müssen. Mit Antonia Halverkamps unterschrieb eine Bundesliga-erfahrene Angreiferin, die lange für den MSV Duisburg Tore schoss, einen langfristigen Vertrag. Ebenfalls seit Sommer neu ist Judith Steinert: Die 29-Jährige kam mit der Erfahrung von 150 Bundesligapartien für Hoffenheim und Freiburg in die Hauptstadt. Bereits seit 2022 bei Union ist – zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Katja – die gebürtige Berlinerin Dina Orschmann, die für Turbine Potsdam im Oberhaus spielte, bevor sie für ein halbes Jahr in Schottland bei Rangers FC auflief. Den Eisernen Ladies fehlen verletzungsbedingt einige Spielerinnen derzeit: Katja Orschmann, Ginger Schulz, Sophie Trojahn, Sarah Abu Sabbah und Maria Cristina Lange sind derzeit alle angeschlagen. Das ist einiges an Erfahrung, aber auch Torgefahr.
Auf Frankfurter Seite kann Lara Prasnikar, die gegen Hoffenheim krankheitsbedingt fehlte, in dieser Woche wieder mittrainieren. Ein Einsatz von Anna Aehling (Fußprobleme) ist noch fraglich.
„Rechne mit ihnen in der nächsten Saison in der ersten Liga“
„Union Berlin ist neben Nürnberg der Topfavorit auf den Aufstieg. Sie spielen eine sehr gute Saison und haben einige Spielerinnen in ihren Reihen, die schon Erstliga-Erfahrung haben – natürlich auch Cara Bösl. Wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen, es ist immer schön, wenn man solch langjährige Weggefährtinnen wiedertrifft“, sagt Cheftrainer Niko Arnautis. „Ich rechne in der nächsten Saison mit Union in der ersten Liga. Sie spielen einen sehr kompakten und aggressiven Fußball und werden uns die Räume sehr eng machen. Wir haben eine große Vorfreude auf eine sicher tolle Atmosphäre, gleichzeitig aber auch eine enorme Motivation, in die nächste Runde einzuziehen und den Schwung aus der Liga mitzunehmen.“