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19.07.2022
Frauen Profis

Acht Viertelfinalistinnen und drei Tore

Österreich sichert sich das Viertelfinalticket, Kleinherne und Anyomi erzielten gegen Finnland ihre ersten Länderspieltreffer, Reuteler scheidet trotz eigenem Treffer aus und Santos steht im Halbfinale.

Nach Abpfiff gab es bei den Österreicherinnen kein Halten mehr: Mit Tanz und Gesang bejubelte das ohnehin als sehr feierfreudig bekannte ÖFB-Team am Freitagabend seinen Sieg über Norwegen, mit dem die Österreicherinnen nach 2017 erneut die K.-o.-Phase erreicht haben. Im letzten Gruppenspiel hätte gegen die Norwegerinnen ein Unentschieden gereicht, letztlich wurde es sogar ein 1:0-Sieg über die Skandinavierinnen, bei dem Verena Hanshaw durch eine Maßflanke den entscheidenden Treffer vorbereitete. Laura Feiersinger, die neben Hanshaw in die Startelf zurückkehrte, und durch ein hohes Laufpensum und zahlreiche offensive Aktionen auffiel, sagte dem ÖFB nach dem Spiel: „Ich war einfach froh, als der Abpfiff kam, weil ich ziemlich kaputt war. Beim Feiern habe ich mich deshalb auch ein bisschen zurückgenommen, aber es ist natürlich cool, wenn ich die Mädels so feiern sehe.“

Barbara Dunst, die ebenfalls über die gesamte Spielzeit auf dem Platz stand und ihre linke Seite beackerte, machte nach Abpfiff direkt schon eine Ansage an den kommenden Gegner im Viertelfinale der Europameisterschaft: „In Deutschland hat man schon damit gerechnet, auf Norwegen zu treffen. Jetzt haben wir gezeigt, dass uns doch einige auf der Rechnung haben müssen.“

Vier SGE-Spielerinnen beim DFB-Team auf dem Feld

Österreich gegen Deutschland, so lautet die Viertelfinal-Partie am Donnerstag, 21. Juli, um 21 Uhr, im Londoner Brentford Community Stadium, bei der acht Eintracht-Spielerinnen beteiligt sein werden. Anders als das ÖFB-Team waren die Deutschen schon vor ihrem letzten Gruppenspiel gegen Finnland sicher als Gruppensieger qualifiziert, zurück nahm sich die Mannschaft von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg trotzdem nicht. Beim Startelf-Debüt von Sara Doorsoun und Sophia Kleinherne dominierte das deutsche Team von Anfang an die Partie gegen die bereits ausgeschiedenen Finninnen, nach 40 Minuten war es schließlich Sophia Kleinherne, der der erste große Coup gelang. Per Kopf traf die Frankfurter Verteidigerin nicht nur zur Führung für das DFB-Team, sondern auch zu ihrem ersten Länderspieltor überhaupt.  

Doch der Abend sollte aus SGE-Sicht noch weitere Highlights bereithalten: In der zweiten Halbzeit durften auch Nicole Anyomi und Laura Freigang ihre erhofften ersten EM-Minuten sammeln, erstere reihte sich dabei direkt ebenfalls in die Torschützinnenliste ein: Zunächst bereitet Anyomi das 2:0 mit vor, dann traf die als Außenverteidigerin aufgelaufene Frankfurterin selbst zum 3:0 und erzielte damit auch ihren Debüttreffer im DFB-Dress. „Ich habe lange auf die Spielzeit gewartet und wollte meine Chance nutzen und mein Bestes geben. Mit der Vorlage und dem Tor bin ich sehr glücklich“, sagte die 22-Jährige nach dem Spiel dem DFB, während der Blick von Sophia Kleinherne nach dem perfekten Beenden der Gruppenphase mit neun Punkten schon nach vorne ging: „In erster Linie zählt der Sieg. Das ist eine Ausgangslage, die wir uns verdient haben. Es gibt wieder Kleinigkeiten zu kritisieren, die wir aber bis zum Viertelfinale abstellen werden.“

Reutelers Tor reicht nicht

Für Géraldine Reuteler und die Schweiz ist die EM-Reise hingegen vorbei. Im letzten Gruppenspiel gegen die Niederlande hätte die Nati einen Sieg gebraucht und tatsächlich boten die Schweizerinnen dem amtierenden Europameister über weite Strecken mutig die Stirn. Géraldine Reuteler gelang zum zwischenzeitlichen Ausgleich sogar ihr erster Turniertreffer, als die Stürmerin aus dem Rückraum eiskalt einschob. In der Schlussphase präsentierte sich ihr Team dann aber zu offen und kassierte in den letzten zehn Minuten noch drei Gegentore, die zur letztendlichen 1:4-Niederlage führten. Nach dem Abschneiden als Tabellendritter der Gruppe C überwog bei der Frankfurterin trotzdem der Stolz die Enttäuschung übers Ausscheiden in der Gruppenphase: „Wir haben bis zum Schluss ein super Spiel gezeigt. Wir haben gekämpft, alles gegeben.“

EM-Aus für Island

Auch die isländische Nationalmannschaft muss sich nach der Gruppenphase aus dem Turnier verabschieden. Gegen Frankreich kamen die Isländerinnen zum dritten Mal in Folge nicht über ein 1:1 hinaus und landeten so durch den parallelen Sieg Belgiens über Italien nur auf dem dritten Platz der Gruppe D. Alexandra Johannsdottir musste das Spiel von der Bank aus verfolgen und blieb ohne Einsatz.

Auch Letícia Santos feuerte die Brasilianerinnen von außen an, die mit einem klaren 4:0-Sieg über Venezuela bei der Copa América ins Halbfinale einzogen. Der Gegner aus Gruppe A gilt noch zu ermitteln.