Für das Testspiel am aufgrund der DFB-Pokal-Halbfinals bundesligafreien Wochenendes wechselte Niko Arnautis im Vergleich zu den vergangenen Bundesligapartien etwas durch. So startete Carlotta Wamser beispielsweise in der Außenverteidigung – eine Position, die sie zuletzt auch in der deutschen U23-Nationalmannschaft gespielt hatte. Lina Altenburg stand einen Tag vor ihrem 20. Geburtstag zwischen den Pfosten, ins Mittelfeld rotierten mit Sophie Nachtigall und Pernille Sanvig zwei weitere junge Spielerinnen, die Doppelspitze stellten in den ersten 45 Minuten Lara Prasnikar und Remina Chiba.
Der erste schöne Steckpass ging auch direkt auf die japanische Nationalspielerin, die allerdings leicht im Abseits stand (2.). Von einigen unsauberen Pässen auf beiden Seiten geprägt dauerte es im Schulstadion in Westerburg ein wenig, bis die fast 500 Zuschauenden die erste gefährliche Torchance zu sehen bekamen. Sophie Nachtigall blieb nach guter Seitenverlagerung von Carlotta Wamser hängen (8.), Leverkusens Stürmerin Delice Boboy wurde zurückgepfiffen, bevor sie sich einen gefährlichen Ball hätte erlaufen können (12.), ein Pass von Prasnikar in den Strafraum wurde von Chiba knapp verpasst (13.), Lina Altenburg rückte gut und mutig raus (14.). Der erste Torschuss sollte so auch das erste Tor sein: Nach passgenauer Vorlage von Sophie Nachtigall vollendete Lara Prasnikar (19.).
Gräwe legt nach
Tanja Pawollek versuchte es zwei Minuten darauf aus der Distanz, setzte aber zu hoch an (21.), auch insgesamt übernahm die SGE nun mehr Spielanteile und wurde dominanter. Remina Chiba war nur einen Schritt hinter Torhüterin Voll am Ball, sonst hätte sie gefährlich abschließen können (28.). Im Glück war die Eintracht, dass es in der 32. Minute keinen Elfmeter für die Bayer-Frauen gab, nachdem der Ball Jella Veit an die Hand gesprungen war. Im Gegenzug wurde eine gefährliche Flanke von Nachtigall abgefangen (36.). Doch einen Treffer sollte es kurz vor dem Pausenpfiff noch geben: Diesmal bereitete Lara Prasnikar vor, Lisanne Gräwe schloss passgenau per Drehschuss ab (45.).
Für den zweiten Durchgang schickte Niko Arnautis mit Sophia Kleinherne, Laura Freigang und Géraldine Reuteler drei frische Kräfte aufs Feld, zuerst im Fokus standen aber die Bayer-Frauen – Altenburg musste wenige Sekunden nach Wiederanpfiff klären (46.). Auf der anderen Seite prüfte Pernille Sanvig Bayer-Torhüterin Voll, die erst im Nachfassen die Flanke sicher hatte (53.). Noch gefährlicher wurde es, als Laura Freigang auf Remina Chiba chipte, die an der Grenze des Fünfmeterraums den Ball kontrollieren und abschließen konnte – wieder eine Parade von Voll (57.), die das 3:0 verhinderte. Carlotta Wamser legte sich in einer Partie, in der die SGE wieder die Spielkontrolle klar übernommen hatte, den Ball etwas zu weiter vor beim Stürmen in den Strafraum (59.). Von Leverkusen kam im zweiten Durchgang nur noch wenig Gefährliches vors Frankfurter Tor, umso wichtiger, dass Lina Altenburg in den wenigen Momenten, in denen sie geprüft wurde, zur Stelle war (73.).
Abstaubertor von Chiba
Zur Stelle war auch Remina Chiba, als Laura Freigang den Innenpfosten traf und der Ball vor ihre Füße fiel. Die Japanerin schob zum 3:0 ein (73.). Auch beim 4:0 sollte Freigang wieder mit von der Partie sein: Die Nummer 10 legte den Ball noch einmal zurück, dort verpasste erst Reuteler, Elisa Senß lauerte aber ebenfalls am langen Pfosten und erzielte das Tor zum 4:0-Endstand (84.). Trainer Niko Arnautis sagte nach Abpfiff: „Ich finde, egal, wer heute wann auf dem Platz stand, hat es sehr, sehr gut gemacht. Über 90 Minuten haben wir viele gute Situationen kreiert, fast gar nichts zugelassen, waren mit und gegen den Ball stark. Vier Tore gegen Leverkusen zu erzielen, ist nicht so einfach. Für uns ist es wichtig, diese Energie und Qualität für die letzten Spielen in der Liga mitzunehmen.“ Weiter geht es in der Google Pixel Frauen-Bundesliga am kommenden Samstag, 29. März, um 12 Uhr beim SV Werder Bremen.
So spielte Leverkusen
Voll – Merino Gonzalez, Ostermeier (46. Mickenhagen), Friedrich, Vidal – Zdebel (85. Sosnik), Grant (64. Daedelow) – Skinnes Hansen (64. Bartz), Bender (78. Coskun) – Boboy (85. Martens), Kehrer.
So spielte die SGE
Altenburg – Wamser, Doorsoun (46. Kleinherne), Veit, Riesen (64. Wolter) – Sanvig, Pawollek (46. Reuteler), Nachtigall (64. Lührßen), Gräwe (60. Senß) – Prasnikar (46. Freigang), Chiba.
Tore
0:1 Prasnikar (19.)
0:2 Gräwe (45.)
0:3 Chiba (73.)
0:4 Senß (84.)
Gelbe Karten
Bender / –
Schiedsrichterin
Dr. Annika Hinrichs
Zuschauer
494