22.09.2019 / Frauen-Bundesliga

FFC überzeugt im Rheinland

Der 1. FFC Frankfurt besiegt Bayer 04 Leverkusen hochverdient auswärts 3:1 und ist nun Tabellenvierter.

Nach der tollen Moral am vergangenen Wochenende, als der 1. FFC Frankfurt den FF USV Jena noch mit 4:2 nach Rückstand besiegte, war diesmal Bayer 04 Leverkusen der Frankfurter Auswärtsgegner am vierten Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga – der deutsche Rekordmeister gewann überzeugend mit 3:1 (2:1). Damit stehen die Hessinnen auf Rang Vier der Tabelle.

Hessinnen hellwach

Von der ersten Sekunde an erzwangen die Frankfurterinnen mit gutem Pressing Fehler der Bayer-Elf. Die Mannschaft von Trainer Achim Feifel, die am vergangenen Spieltag den FC Bayern München mit 2:1 bezwungen hatte, sprühte aber gleichermaßen vor Selbstvertrauen. Die erste Großchance hatten die Gäste vom Main, als Laura Freigang komplett alleine vor Bayer-Keeperin Anna Klink auftauchte, die den Schuss der FFC-Stürmerin per Fuß aber klären konnte (5.). Die Kombinationen der Frankfurterinnen waren von hochwertigem Fußball geprägt und brachten die verdiente Führung: Nach einer Ecke war es Géraldine Reuteler, die den Überblick behielt und den Ball in die Maschen zur frühen FFC-Führung drosch (7.).                                                                               

Der FFC schaffte es immer wieder erfolgreich, sich über die Außenbahnen durchzusetzen und mit genauen Flanken in den Rücken der Leverkusener Abwehr für Torgefahr zu sorgen. Die Werkself kam in den ersten 20 Minuten kaum ins letzte Drittel, die Spielkontrolle oblag dem vierfachen Champions-League-Sieger. Lediglich die 100-prozentigen Tormöglichkeiten blieben noch aus. Eine Nachlässigkeit, die bestraft wurde: In der 23. Minuten brachte ein gut getimter Pass in die Mitte zu Ivana Rudelic den 1:1-Ausgleich. 

Feiersinger sicher vom Punkt

Nach 37 Minuten sahen die Zuschauer eine gute Kombination, an deren Ende sich Tanja Pawollek in den Strafraum dribbelte und hart angegangen wurde. Schiedsrichterin Nadine Westhoff entschied auf Strafstoß, den Laura Feiersinger überlegt in die rechte untere Ecke schob (38.). Die FFC-Power im Spiel nach vorne beeindruckte zwar, gleichwohl sich Effektivität und Investition noch nicht im Gleichklang präsentierten. Milena Nikolic hatte kurz vor der Pause noch eine Annäherung ans FFC-Gehäuse zu bieten, scheiterte jedoch per Kopf.

Den ersten Angriff nach dem Seitenwechsel hatten die Gastgeberinnen, doch FFC-Keeperin „Bre“ Heaberlin konnte den Ball im Nachfassen sichern (46.). Kurz darauf verhinderte ein Bayer-Bein das 3:1 aus Frankfurter Sicht, als Reuteler den Ball quer auf Freigang legte (48.). Während Leverkusen viele Bälle ins Aus schlug, flackerte die unbändige Spielfreude des FFC immer wieder auf. Die agile Barbara Dunst erzwang beinahe einen Fehler der Bayer-Torfrau, weil sie diese konsequent anlief, und somit einen Eckball herausholte (59.). Kurz danach war es soweit: Freigang nahm gekonnt einen Ball im Strafraum per Drehung an und schloss ins Tor zum 3:1 ab (61.). 

Defensive lässt nichts anbrennen

Mit der deutlichen Führung im Rücken ließ es sich einfacher spielen, Freigang lenkte einen lang nach vorne gespielten Ball mit der Fußspitze an den rechten Pfosten (65.), während Rudelic eine der wenigen Halbmöglichkeiten von Leverkusen weit übers FFC-Tor drosch (75.). Bayer 04 gab sich nicht auf, probierte in der Schlussviertelstunde noch einmal, mit einem Anschlusstreffer das Ergebnis zu drehen. Die FFC-Akteurinnen jedoch arbeiteten konsequent und ließen nicht mehr viel zu, gingen aber mit eigenen Offensivantritten und Kontergelegenheiten etwas zu schludrig um. Es blieb beim 3:1 für Frankfurt.

Bevor die nächste Länderspielpause Anfang Oktober ansteht, empfängt der 1. FFC Frankfurt am 5. Spieltag der FLYERALARM Frauen-Bundesliga am kommenden Sonntag, dem 29. September, um 14.00 Uhr den Wiederaufsteiger 1. FC Köln im heimischen Stadion am Brentanobad.

Niko Arnautis: „Wir haben unsere Lehren aus dem Spiel in der vergangenen Woche gezogen und von Beginn an, von der ersten bis zur letzten Minute aufmerksam agiert und überzeugt: Das frühe Tor war natürlich ein erfolgreicherer Auftakt als gegen Jena in der letzten Woche. Wir waren vor Bayer gewarnt, Leverkusen hat das zuvor sehr gut gemacht. Aber heute haben wir mit einer guten Raumaufteilung dagegen gehalten und unser Spiel überzeugend durchgedrückt.“

Von der ersten bis zur letzten Minute aufmerksam agiert und überzeugt.

Niko Arnautis

So spielte Leverkusen

Klink – Friedrich, Vinken, Barth, Racko (60. Jessen) – Uebach (60. Sahlmann), Wirtz (74. Wimmer), Zeller, Csiszar – Nikolic, Rudelic

So spielte der FFC

Heaberlin – Aschauer, Kleinherne, Störzel, Hechler (86. Weilharter) – Pawollek, Mauron (84. Gidion) – Dunst, Freigang (72. Nüsken), Feiersinger – Reuteler

Tore

0:1 Reuteler (7.), 1:1 Rudelic (23.), 1:2 Feiersinger (38./Elfmeter), 1:3 Freigang (61.)

Schiedsrichterin

Nadine Westerhoff (Castrop-Rauxel)

Zuschauer

428

Gelbe Karten

Nikolic / Hechler