Am vorletzten Spieltag der Saison 2019/20 in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga war der 1. FFC Frankfurt bei der TSG 1899 Hoffenheim zu Gast. Am 21. Spieltag gab es für die Frankfurterinnen im Dietmar-Hopp-Stadion eine 0:4 (0:2)-Niederlage.
Starke Leistung
Bei den Gästen aus Hessen stand erstmals in dieser Saison Cara Bösl im Tor, für die kurzfristig ausgefallene Abwehrspielerin Laura Störzel rückte Kapitänin Tanja Pawollek in die Startelf, neben der Sophia Kleinherne nach ihrer Leistenzerrung in die Innenverteidigung zurückkehrte. Den ersten Aufreger gab es bereits nach drei Minuten, als die TSG schnell hinter die Abwehrkette spielte, Katharina Naschenweng den Ball nach Zuspiel von Bösl nicht unter Kontrolle brachte und Janina Hechler den Ball gerade noch von der Linie kratzte und zur Ecke klärte (3.). Die Gastgeberinnen hatten zunächst etwas mehr vom Spiel und verhinderten einen kontrollierten FFC-Aufbau. Doch Frankfurt kam immer besser ins Spiel, eroberte mehr Bälle, ließ sich aber von Isabella Hartig überraschen: Nach einem Einwurf zog die TSG-Mittelfeldspielerin aus rund 20 Metern ab, traf den Ball perfekt und dieser senkte sich über Bösl zum 0:1 ins Tor (12.).
Packendes Champions League Rennen
Die Hoffenheimerinnen hofften noch auf die Teilnahme an der UEFA Women’s Champions League, für die sie ihre letzten beiden Spiele gewinnen und Bayern München maximal einen Punkt überlassen müssen. Die tiefen Bälle der TSG stellten die FFC-Abwehr vor Probleme, immer wieder musste eine Frankfurter Spielerin in höchster Not klären, bevor eine Sinsheimer Gegenspielerin alleine auf das FFC-Tor zulaufen konnte. Eine Flanke verpassten alle Hoffenheimerinnen, eine anschließende Hereingabe von der anderen Seite konnte geklärt werden - Glück aus FFC-Sicht (24./25.).
Doch die Überlegenheit der TSG-Frauen zahlte sich aus: Nach einem Foul an Fabienne Dongus im Strafraum gab es Elfmeter, den die Österreicherin Nicole Billa sicher verwandelte (28.). Zwei Minuten später rutschte Géraldine Reuteler im gegnerischen Strafraum aus, bevor sie in aussichtsreicher Position zum Schuss kam - der nächste Versuch der Schweizer Nationalspielerin war zu spitz (33.), und auch bei ihrem dritten Versuch fehlte etwas der Druck hinter dem Ball (35.). Alle Zuschauer im Magenta Sport sahen nun: Der FFC kämpfte sich zurück in die Partie. Doch auch Hoffenheim blieb gefährlich, eine Freistoßflanke von rechts setzte Tabea Waßmuth per Kopf nur knapp neben den FFC-Pfosten. Lena Lattwein köpfte über den Querbalken (43.).
Personell unverändert gingen die Gäste in die zweite Halbzeit, wirkten nun wacher und setzten die TSG früher unter Druck - doch diese blieb eiskalt, Waßmuth nutzte einen Stellungsfehler zum 3:0 (49.). Die Hessinnen blieben aber dran, suchten öfter den Abschluss, um zum Torerfolg zu kommen. Doch Hoffenheim war gefährlicher: Torjägerin Waßmuth flankte von rechts präzise in die Mitte, Billa traf den Ball nicht genau genug (53.). Hartig gab einen guten Distanzschuss ab (67.), ansonsten wurden viele Chancen bereits in der Entstehung vereitelt. Doch die zur Pause eingewechselte Paulina Krumbiegel jagte den Ball von links ins lange Eck (69.), das Premierentor der U-Nationalspielerin in der FYLERALARM Frauen-Bundesliga.
Die Frankfurterinnen belohnten sich nicht, das Ergebnis knapper zu halten
Shekiera Martinez geriet nach einem Pass von Laura Freigang zu sehr in Rücklage, so dass der Ball weit über die Latte flog (73.), doch die größeren Chancen hatte weiterhin die TSG: Chantal Hagel setzte den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei (81.) und Jana Beuschein verstolperte den Ball, der statt zum sicheren 5:0 zur Rückgabe wurde (83.). Auf der Gegenseite passierte Freigang das gleiche (84.). Die vermeintliche - und später zurückgenommene - Führung der Wolfsburgerinnen im Parallelspiel gegen München beflügelte die Hoffenheimerinnen regelrecht, doch es blieb beim 4:0.
Am kommenden Sonntag, 28. Juni, empfängt der deutsche Rekordmeister zum letzten Mal unter dem Namen 1. FFC Frankfurt den SC Freiburg im Stadion am Brentanobad. Die Partie des letzten Spieltags der FLYERALARM Frauen-Bundesliga-Saison 2019/20 wird um 14 Uhr angepfiffen und kann live und kostenlos auf Magenta Sport verfolgt werden.
Niko Arnautis: „Für uns war es heute ein Spiel, in dem wir aufgrund einiger Ausfälle umstellen mussten. Cara hat sich den heutigen Einsatz in der Bundesliga aufgrund ihrer Trainingsleistungen und als faire Torhüterin und Teamplayerin verdient. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, waren einen Schritt zu spät und haben bei eigenem Ballbesitz nicht klar genug gespielt. So haben wir folgerichtig zwei Gegentore nach individuellen Fehlern bekommen. Danach hatten wir bessere Szenen, konnten das Spiel offen gestalten, haben aber zu oft die falschen Entscheidungen getroffen. Wir wollten nach Wiederanpfiff natürlich den Anschlusstreffer erzielen, aber nach dem 0:3 war es sehr schwer gegen sehr starke Hoffenheimerinnen. Heute war es ein Spiel, in dem nicht mehr drin war."
Zu oft die falschen Entscheidungen getroffen.
Niko Arnautis
So spielte Hoffenheim
Leitzig – Naschenweng (46. Krumbiegel), Pankratz, Wienroither, Specht – Hartig (74. Harsch), Dongus, Waßmuth (74. Bürger), Lattwein (66. Hagel) – Billa (66. Beuschlein), Rall
So spielte der FFC
Bösl – Aschauer, Pawollek, Kleinherne, Hechler (71. Emmerling) – Panfil (60. Weilharter), Mauron (71. Gidion) – Reuteler, Dunst, Feiersinger (60. Martinez) – Freigang
Tore
1:0 Hartig (12.), 2:0 Billa (28./Elfmeter), 3:0 Waßmuth (49.), 4:0 Krumbiegel (69.)