01.03.2020 / Frauen-Bundesliga

Partie furios nach Rückstand gedreht

Der 1. FFC Frankfurt gewinnt sein Auswärtsspiel am 16. Spieltag beim 1. FC Köln nach Rückstand 4:1.

Nach seinen beiden Auftaktsiegen über Jena und Leverkusen ging es am 16. Spieltag der Saison 2019/20 in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga für den 1. FFC Frankfurt in die Domstadt am Rhein zu den Frauen des 1. FC Köln. Im Südstadion gab es vor den Augen von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg nach Rückstand einen 4:1 (0:1)-Sieg zu feiern.

Köln geht früh in Führung, Frankfurt mit Pech am Pfosten

Die erste Riesenchance des Spiels gab es für die hessischen Gäste, nachdem Sjoeke Nüsken einen Pass erlief und über die rechte Seite in den Strafraum sprintete, ihr Querpass aber keine Mitspielerin fand (3.). Insgesamt zeigte der deutsche Rekordmeister eine bessere Raumaufteilung und suchte sein Glück mit variablen Offensivvorstößen, es mangelte allerdings an der letzten Präzision. Die Kölnerinnen waren punktuell gefährlich, so leitete ein Einwurf eine Flanke ein, die am hinteren Pfosten den Kopf von Johanna Tietge fand, die das 1:0 erzielte (12.). Der FFC blieb aber beharrlich und hatte nach 20 Minuten die große Möglichkeit per Pfostenschuss von Freigang auf den Ausgleich.

Daraufhin zeigte der FFC gegen gut kämpfende Kölnerinnen in der nächsten Phase des Spiels etwas zu wenig Offensivpower und musste sich in Defensivzweikämpfen aufreiben. Köln hatte die Gelegenheit auf 2:0 zu stellen: Bre Heaberlin im FFC-Kasten verhinderte den Gegentreffer. Die Führung ging so kurz vor der Halbzeitpause in Ordnung.
 

Die erste Chance nach Wiederanpfiff hatten die Hessinnen: Die von Reuteler gut eingesetzte Nüsken legte den Ball noch einmal für Freigang auf, die aber entscheidend gestört werden konnte (48.). Dunsts Abschluss kam zu zentral (51.), bevor ein abgefälschter Ball fast zum Ausgleich geführt hätte (54.) und ein Kopfball von Laura Freigang gerade noch zur Ecke geklärt wurde (55.). Keine Frage, der FFC hatte sich einiges vorgenommen.

Die FC-Hintermannschaft musste nun häufiger eingreifen, es kam vermehrt zu Eckbällen und Freistößen für die Gäste – und das führte zum verdienten Erfolg: Ein von Kapitänin Tanja Pawollek getretener Freistoß fand am hinteren Torpfosten die Schweizer Nationalstürmerin Géry Reuteler, die die Kugel gegen die Laufrichtung ihrer Landsfrau Herzog ins lange Eck zum verdienten 1:1 beförderte (58.).

Frankfurt dreht das Spiel

Es dauerte nicht lange, bis erneut eine lange Flanke links hinten eine FFC-Spielerin, diesmal Barbara Dunst, fand, die nach innen zog und im Strafraum zu Fall gebracht wurde (61.); das hatte den Strafstoß zur Folge, den Laura Freigang zur Führung verwandelte (62.). Die Gastgeber zeigten sich über die Entscheidung des gegebenen Elfmeters nicht einverstanden, Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer zeigte nach einem Wortwechsel an der Seitenlinie Köln-Coach Sascha Glass – lange Zeit in verschiedenen Trainerfunktionen des FFC tätig – die Rote Karte (64. Die Unruhe wusste Frankfurt zu nutzen, schon der direkte Wiederanpfiff brachte das nächste FFC-Tor; Barbara Dunsts Schuss fand den Weg vom linken Pfosten in die gegnerischen Maschen zum 3:1 (65.).

Nun ging es Schlag auf Schlag, Köln hatte wiederum nach diesem Wiederanstoß die Gelegenheit, auf 2:3 zu verkürzen (67.). Die Kölnerinnen warfen nun alles nach vorne, wodurch der FFC mehr Räume zum Kontern bekam und durch einen Treffer von Nüsken in der 70. Minute für die Vorentscheidung sorgte. Durch dritten Sieg in Folge bleibt der FFC Sechster mit nun 27 Zählern.

Nun steht die Länderspielpause an, in der zahlreiche Nationalspielerinnen – darunter Laura Freigang und Sophia Kleinherne beim Algarve-Cup mit den DFB-Frauen – aktiv sein werden. Das nächste Mal um Punkte geht es in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga für den deutschen Rekordmeister am Freitag, dem 27. März, um 19.15 Uhr zu Hause im Stadion am Brentanobad gegen den SC Sand. Die Partie wird live bei Eurosport und online bei Magenta Sport gezeigt.

Niko Arnautis: „Wir wussten, dass es in Köln schwer wird, weil das Team mitten im Abstiegskampf steckt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten auch die erste Chance, bekommen aber das 0:1, hatten selbst eine Riesengelegenheit, bevor die Kölnerinnen per Konter auf 2:0 erhöhen können. Nach der Pause haben wir es aber super gemacht, wir haben schnellen Fußball gespielt, dann per Elfer gleich auf 2:1 gestellt und anschließend das 3:1 und 4:1 wunderbar herausgespielt. Danach waren sogar noch mehr Tore als möglich. Ich bin hochzufrieden, wir haben verdient gewonnen!“

Wir wussten, dass es in Köln schwer wird, weil das Team mitten im Abstiegskampf steckt.

Niko Arnautis

So spielte Köln

Herzog – Horvat, Calo, Nietgen, Rinast – Tietge (78. Hirano), Beckmann, Schraa, Gosch (73. Hild) – Kohr – Barrett (88. Girauld)

So spielte der FFC

Heaberlin – Hechler (69. Santos), Kleinherne, Störzel, Aschauer – Pawollek, Mauron (75. Martinez) – Dunst, Reuteler (88. Gidion), Nüsken – Freigang

Tore

1:0 Tietge (12.), 1:1 Reuteler (58.), 1:2 Freigang (62./Elfmeter), 1:3 Dunst (65.), 1:4 Nüsken (73.)

Schiedsrichterin

Franziska Wildfeuer (Lübeck)

Zuschauer

419

Gelbe Karten

Tietge, Kohr / Kleinherne

Rote Karte

Glass (Trainer) / -