18.11.2018 / DFB-Pokal

Unnötig spannend gemacht

Der 1. FFC Frankfurt siegt im DFB-Pokal-Achtelfinale 3:2 über die Frauen des 1. FC Saarbrücken

Als Favorit im DFB-Pokal-Achtelfinale der Frauen hat sich der 1. FFC Frankfurt im Saarland gegen den Tabellenzweiten der 2. Frauen-Bundesliga 1. FC Saarbrücken verdient mit 3:2 (2:0) Toren durchgesetzt und somit das Viertelfinale erreicht. FFC-Cheftrainer Niko Arnautis ließ auswärts eine leicht veränderte Startelf auflaufen: Für die angeschlagene Jackie Groenen lief Margarita Gidion auf, Cecilie Sandvej spielte als Linksverteidigerin, Janina Hechler rückte auf die rechte Abwehrseite.

Kein Selbstläufer

Der Gastgeber aus dem Saarland begann im Stadion am Kieselhumes mutig. Nur wenige Sekunden nach Anpfiff strich ein FCS-Kopfball knapp am rechten Pfosten vorbei. Die Irritation über den Saarbrückner Blitzstart dauerte nur kurz an, der FFC fing sich schnell: In der siebten Spielminute dribbelte Verena Aschauer über die linke Seite am Toraus an der FC-Verteidigung vorbei, ihre Abgabe in den Strafraum konnte Géraldine Reuteler aus kurzer Distanz nicht im Tor unterbringen. In der 22. Minute setzte sich Reuteler dann aber im eins gegen eins durch und spielte den Ball an der Torhüterin vorbei, sodass Laura Feiersinger die Kugel nur noch zum 2:0 über die Linie schieben musste.

Sechs Minuten später stieß Chiara Loos vielversprechend über die rechte FFC-Seite durch, ihr Ball ging aber weit über das Tor. Verena Aschauers Fernschuss (29.) im Gegenzug ging etwas knapper über den Querbalken und Tanja Pawolleks Schuss aus 18 Metern konnte Patricia Chladekova im FCS-Tor aufnehmen. Nur zwei Minute später machte es die defensive FFC-Mittelfeldspielerin besser, als sie mit einem Flachschuss aus dem Rückraum des Strafraums nach Eckball die Kugel zur 2:0-Führung einschoss (32.).

Dominanter Auftritt

Der Vorsprung gab dem FFC Sicherheit, es gelang dem Team immer öfter, Saarbrücken im Strafraum einzuschnüren. Drei Minuten vor der Pause legte Géraldine Reuteler den Ball zurück, nachdem sie sich erneut freigelaufen hatte, und die anstürmende FFC-Außenverteidigerin Janina Hechler schoss den Ball aufs gegnerische Tor – wo eine Saarbrückerin den Ball auf der Linie spektakulär abwehren konnte. Es war der Schlusspunkt der ersten Halbzeit.

Pech hatte Géraldine Reuteler kurz nach Wiederanpfiff, als die Schweizerin einen Knallerschuss abgab, der nur die Latte traf (48.). Die Angriffe der Saarländerinnen waren bis dahin nur selten gefährlich, der FFC kontrollierte souverän das Spielgeschehen. Erst ein Konter, bei dem Jacqueline De Backer der FFC-Defensive davonlief und den Ball an Bryane Heaberlin vorbeispielte, verkürzte für den Zweitligisten den FFC-Vorsprung auf 1:2 (63.).

Gnadenlose Effektivität

Kurz darauf stellte der FFC den Zwei-Tore-Abstand wieder her: Margarita Gidions Schuss aus spitzen Winkel sprang von Pfosten und Torfrau Chladekova ins FCS-Tor (65.). Noch einmal spannend machte es die gerade zuvor eingewechselte Laura Ofiara, die einen durchgesteckten Ball aufnehmen konnte und den satten Schuss im FFC-Tor unterbrachte (77.). Die Saarländerinnen machten aus drei Chancen zwei Treffer, hatten aber Glück, dass das Achtelfinal-Ergebnis nicht deutlich höher ausfiel.

Das DFB-Pokal-Viertelfinale findet erst am Mittwoch, dem 13. März 2019, statt. Die Auslosung für die Runde der letzten acht erfolgt gemeinsam mit der der Männer am 10. Februar im kommenden Jahr. In der Allianz Frauen-Bundesliga spielt der FFC am kommenden Samstag, dem 24. November, zu Hause im Stadion am Brentanobad um 14.00 Uhr gegen Borussia Mönchengladbach.

Niko Arnautis: „Insgesamt sind wir die ersten fünf Minuten nicht gut in die Partie reingekommen und waren unachtsam. Danach hatten wir das Spiel im Griff und hochverdient 2:0 zur Pause geführt – wir hätten sogar ein, zwei Tore mehr machen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir zwar ganz gut angefangen, hatten aber dann nach einer Stunde wieder ein paar Unachtsamkeiten in unserem Spiel und bekommen das 1:2. Direkt im Gegenzug erzielen wir das 3:1 und denken, der Deckel ist zu, verpassen es aber leider, die Entscheidung zu machen – wegen mangelnder Chancenverwertung. Am Ende wird es durch den 2:3-Anschlusstreffer wieder unnötigerweise spannend. Insgesamt bin ich aber froh über den hochverdienten Sieg, auch wenn mich die Gegentore natürlich ärgern. In erster Linie überwiegt das Weiterkommen – der Traum vom Finale lebt!"

In erster Linie überwiegt das Weiterkommen – der Traum vom Finale lebt!

Niko Arnautis

So spielte Saarbrücken

Chladekova – Herrmann, Drescher, Tröster, Reifenberg (76. Ofiara) – Loos, Ripperger, Grünnagel (60. Griffin), Hauck  – De Backer, Matuschewski

So spielte der FFC

Heaberlin – Hechler, Störzel, Prießen, Sandvej –Gidion (66. Emmerling), Pawollek – Feiersinger, Freigang, Aschauer (90.+1 Schulze Solano) – Reuteler (90. Matheis)

Tore

0:1 Feiersinger (22.), 0:2 Pawollek (32.), 1:2 De Backer (63.), 1:3 Gidion (65.)

Schiedsrichterin

Silke Adelsberger (Aalen)

Zuschauer

350

Gelbe Karten

Herrmann / Prießen, Gidion