Erst ein Unentschieden, dann eine Niederlage, jetzt ein Sieg: Der 1. FFC Frankfurt hat die erste englische Woche mit einem 2:1-Heimerfolg gegen den SV Werder Bremen abgeschlossen. Laura Feiersinger sowie Laura Freigang waren mit ihrem ersten Bundesliga-Treffer die Torschützinnen beim zweiten Saisonsieg. In der Tabelle klettert der FFC um einen Rang nach oben, ist nun Neunter.
Torannäherung und Kopfballgefahr
Nach neun Minuten sahen die 1.030 Zuschauer den ersten vielversprechenden FFC-Angriff: Jackie Groenen schickte Laura Freigang mit einem Steilpass auf die Reise. Die ehemalige U20-Nationalspielerin legte wiederum für Jackie Groenen auf, die es mit einem Distanzschuss versuchte – vorbei. Gefährlicher wurde es in der 14. Minute, als Géraldine Reuteler nach einer Ecke von Verena Aschauer zum Kopfball hochstieg. Werder-Keeperin Anneke Borbe ließ den Ball nach vorne prallen, ihre Teamkolleginnen konnten noch klären. Die erste Torannäherung der Hansestädterinnen in der 16. Minute: Reena Wichmann wurde steil geschickt, doch Sophie Kleinherne nahm die Verfolgung auf und störte ihre Gegenspielerin entscheidend.
Der SV Werder Bremen schaffte es immer wieder, sich zu befreien und den Ball über einige Stationen in den eigenen Reihen zu halten, sodass der FFC keinen Dauerdruck aufbauen konnte. Gute Szenen erarbeitete sich das Team von Cheftrainer Niko Arnautis immer wieder, so wie etwa beim Distanzschuss von Tanja Pawollek, der sich auf das Tornetz senkte (26.). Eine strittige Szene zwei Zeigerumdrehungen später: Nach einem gut getimten Pass von Jackie Groenen auf Laura Feiersinger verließ Werder-Torfrau Anneke Borbe den Strafraum und klärte die Situation. Fraglich, ob sie dabei die Hände zur Hilfe nahm, Schiedsrichterin Sina Diekmann sah keinen Regelverstoß. In der 35. Minute war der Bann dann aber endlich gebrochen: Jackie Groenen zog aus der zweiten Reihe ab und stellte Anneke Borbe damit vor Probleme. Zwar konnte die Werder-Torfrau den Schuss abwehren, allerdings zur Seite. Ein gefundenes Fressen für Laura Feiersinger, die sich mit dem 1:0 bedankte. Die verdiente Führung zur Halbzeit.
Die zweite Hälfte begann nicht so, wie der 1. FFC Frankfurt es sich vorgestellt hatte: Auf eine Bremer Ecke folgte ein wildes Gestocher, bei dem das Leder plötzlich frei vor Katharina Schiechtl lag. Die Rechtsverteidigerin ließ sich dieses Geschenk nicht nehmen und netzte zum Ausgleich ein (52.). Der Werder-Treffer schockte die Gastgeberinnen, die bis dahin alles im Griff hatten. In der 57. Minute tauchte Bremerin Reena Wichmann freistehend vor dem Frankfurt Kasten auf, Heaberlin rettete.
Punkteteilung keine Option
Nach einer Stunde fasste sich der FFC dann wieder ein Herz: Einem verunglückten Heber von Géraldine Reuteler folgte ein 18-Meter-Schuss von Jackie Groenen, der sein Ziel knapp verfehlte. Keine Frage. Cheftrainer Niko Arnautis brachte in der 62. Minute Shekiera Martinez in die Partie, vier Minuten später hatte die U17-Nationalspielerin bereits zwei Abschlüsse auf dem Konto. Es war wieder ein Spiel auf ein Tor, bei dem sich die Gäste nun zurückzogen. In der 77. Minute schlug Jackie Groenen eine Flanke von der rechten Seite in den Sechzehner. Laura Freigang stand am zweiten Pfosten frei und köpfte zum 2:1 ein – ihr erster Bundesliga-Treffer. Der Dreier war in trockenen Tüchern.
In der nächsten Woche ist der 1. FFC Frankfurt dann wieder auswärts gefordert: Am Sonntag, dem 4. November 2018, 14.00 Uhr, geht’s beim SC Freiburg um die nächsten Punkte in der Allianz Frauen-Bundesliga.
Niko Arnautis: „Es war heute sehr wichtig, dieses Spiel zu gewinnen, das stand über allem. In der ersten Hälfte waren wir aktiver und haben verdient das 1:0 gemacht. In der Folge haben wir es dann versäumt nachzulegen, was sicherlich auch durch die Belastung am Ende einer englischen Woche zu erklären ist. Mit der ersten gefährlichen Aktion überhaupt machte Bremen dann den Ausgleich, worauf eine Phase folgte, die mir überhaupt nicht gefallen hat. Erst ab der 60. Minute sind wir dann wieder besser in Schwung gekommen und haben ein sehr sehenswertes Tor zum 2:1 erzielt. Besonders freue ich mich für Laura Freigang, die ihr erstes Tor für uns gemacht hat. Unter dem Strich hat die bessere Mannschaft gewonnen.“
Es war heute sehr wichtig, dieses Spiel zu gewinnen, das stand über allem.
Niko Arnautis
So spielte der FFC
Heaberlin – Kleinherne, Störzel, Prießen, Hechler – Groenen (90. Gidion), Pawollek – Feiersinger, Freigang (89. Widmer), Aschauer – Reuteler (62. Martinez).
So spielte Bremen
Borbe – Schiechtl, Hausicke, Wensing, Toth – Avant (79. Goddard), Scholz, Horvat, Wichmann (76. Steuerwald) – Volkmer, König (67. Clausen).
Tore
1:0 Feiersinger (35.), 1:1 Schiechtl (52.), 2:1 Freigang (77.)
Schiedsrichterin
Sina Diekmann (Essen)
Zuschauer
1.030
Gelbe Karten
Horvat, König