Beim Mittwochabendspiel am sechsten Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga beim FC Bayern München musste sich der 1. FFC Frankfurt 1:3 (1:1) geschlagen geben. Nur drei Tage nach dem 1:1 zu Hause gegen das Topteam SGS Essen schlug sich der FFC am neuen FC Bayern Campus auch gegen den Favoriten und Vizemeister Bayern hervorragend.
Glänzender Auftakt
Unter Flutlicht und bei windigem Herbstwetter mit Dauer-Nieselregen in der bayerischen Landeshauptstadt kam der 1. FFC Frankfurt deutlich besser in die Partie und mit den Witterungsbedingungen des TV-Spiels zurecht. In der 9. Minute gab der FC Bayern zwar einen ersten Versuch von Bayerns Mittelfeldspielerin Sidney Lohmann ab, den FFC-Torfrau Bryane Heaberlin aber entschärfen konnte. Jubeln hingegen konnte der FFC bei seinem ersten Torschuss: Verena Aschauer schlug von der rechten Seite einen Eckball, den Saskia Matheis in der 12. Minute über Bayern-Torfrau Manuela Zinsberger hinweg köpfte. Torpremiere für die 21-Jährige und das 1:0 für die Hessinnen.
Auch in der Folge blieb der FFC taktisch diszipliniert, ärgerte die Münchnerinnen und erzwang einige Fehler des Vizemeisters. Erst ein Schuss von Jill Roord aus spitzem Winkel von der linken Seite brachte Gefahr für den FFC-Kasten – der Gewaltschuss der Niederländerin flog knapp am rechten Pfosten vorbei. Der FFC war aber kreativer im Spielaufbau und bot einige attraktive wie gefährliche Spielzüge. Die Münchnerinnen hätten sich nicht beschweren können, 0:2 hinten zu liegen. Eine Hereingabe in den Münchner Strafraum von Tanja Pawollek verpasste die einschussbereite Verena Aschauer nur knapp (26.). Zwei Minuten darauf war es die Torschützin Saskia Matheis, deren Versuch aber zu unplatziert am Tor vorbeirollte.
Frankfurt besser, aber mit Pech
In der 40. Minute fiel der Ausgleich durch Jill Roord fiel wie aus dem Nichts – Landsfrau Lineth Beerensteyn hatte auf der rechten Außenbahn den Ball in den Rücken der FFC-Abwehr flach reingespielt, wo Roord überlegt den Ball im Tor unterbrachte. Eine kleine Unachtsamkeit, die den Spielverlauf und die verdiente Führung des FFC auf den Kopf stellte. Ein für Frankfurt ärgerlicher Pausenstand nach der bislang besten ersten Saisonhälfte.
In der zweiten Halbzeit erhöhten beide Mannschaften Tempo und Offensivbemühungen. Die erste Tormöglichkeit hatte München durch Jovana Damnjanovic, die ihren Schuss allerdings zu hoch ansetzte (51.). Eine Minute später köpfte Verteidigerin Carina Wenninger den Ball in die Hände von Bryane Heaberlin. Auch der FFC versuchte, eine erneute Führung zu erzwingen. Nach einer Flanke von Jackie Groenen wurde Laura Feiersinger entscheidend gestört. Es entwickelte sich ein munteres Auf und Ab mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. Nach einer Stunde hatte Verena Aschauer die größte FFC-Chance auf dem Fuß, als sie einen abgeprallten Groenen-Schuss per Lupfer über Manuela Zinsberger knapp am rechten Pfosten vorbei hob.
Auf Dauerdruck folgt Müdigkeit
Der 1. FFC Frankfurt schaffte es mit zunehmender Spieldauer nicht mehr so konsequent, den Gegner frühzeitig unter Druck zu setzen. Auch das zweite Gegentor resultierte aus kleinen Fehlern, als Beerensteyn bei einem Gegenstoß der FFC-Innenverteidigung entwischte und die Partie für den FC Bayern per Flachschuss drehte (66.). Die Entscheidung zu Gunsten des Gastgebers fiel drei Minuten vor dem Schlusspfiff: Fridolina Rolfö brach auf der linken Außenbahn durch, bei ihrer Hereingabe musste Nationalspielerin Sara Däbritz nur noch ihren Fuß hinhalten.
Zum Abschluss der englischen Woche in der Allianz Frauen-Bundesliga geht es bereits am kommenden Sonntag weiter. Dann empfängt der FFC im Stadion am Brentanobad den SV Werder Bremen (11.00 Uhr).
Niko Arnautis: „Wir haben in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gezeigt und Bayern Paroli geboten. Das 1:1 zur Pause war nicht unverdient, wir hätten aber auch führen können. Leider haben wir es verpasst, vor dem Ausgleich auf 2:0 zu erhöhen. Nach der Pause hatte Verena Aschauer eine Riesenchance zum 2:1. Hintenheraus war Bayern mit seiner Qualität immer wieder gefährlich. Wir können aber stolz auf unsere Leistung sein.“
Wir können stolz auf unsere Leistung sein.
Niko Arnautis
So spielte Bayern München
Zinsberger – Hendrich, Demann, Wenninger, Maier – Lohmann – Damnjanovic, Roord (73. Skorvankova), Magull (46. Däbritz), Beerensteyn – Rolser (46. Rolfö)
So spielte der FFC
Heaberlin – Hechler, Prießen, Störzel, Kleinherne – Pawollek, Groenen – Aschauer, Feiersinger, Matheis (77. Freigang) – Reuteler (71. Martinez)
Tore
0:1 Matheis (12.), 1:1 Roord (40.), 2:1 Beerensteyn (66.), 3:1 Däbritz (87.)
Schiedsrichterin
Christine Weigelt (Leipzig)
Zuschauer
325
Gelbe Karten
Hendrich – Matheis, Pawollek