Keine gelungene Saison-Heimpremiere für den 1. FFC Frankfurt: Das Team von Trainer Niko Arnautis musste sich vor 960 Zuschauern im Stadion am Brentanobad mit 1:4 der TSG 1899 Hoffenheim geschlagen geben. Bei regnerischem Wetter waren die Gäste das effektivere Team. Die Frankfurterinnen, bei denen Géraldine Reuteler traf, hatten insgesamt mehr vom Spiel, zeigten sich im letzten Drittel allerdings nicht präzise genug.
Ausfälle in der Offensive
Im Spiel gegen die TSG musste FFC-Cheftrainer Niko Arnautis kurzfristig auf die erkältete Laura Freigang verzichten – nach dem Ausfall von Shekiera Martinez ging die Offensivabteilung des 1. FFC Frankfurt somit auf dem Zahnfleisch. Das Geschehen spielte sich zunächst im Mittelfeld ab. Die ersten Torannäherungen erfolgten nach einer knappen Viertelstunde: Zunächst steckte Laura Feiersinger für Géraldine Reuteler durch, doch die Schweizerin kam einen Schritt zu spät (13.). Fünf Minuten später legte Jackie Groenen einen Freistoß aus halblinker Position für Verena Aschauer auf – der Schuss der Österreicherin verfehlte sein Ziel deutlich (18.). In der 22. Minute landete das Leder nach einer von Jackie Groenen ausgeführten Ecke bei Sophia Kleinherne – ihr Schuss wurde abgeblockt. Die Gastgeberinnen hatten die Partie im Griff, doch davon konnten sie sich in der 24. Minute nichts kaufen: Einen 30-Meter-Freistoß von Leonie Pankratz ließ FFC-Torfrau Bryane Heaberlin nach vorne klatschen, so dass Lena Lattwein ganz bequem zur Gästeführung einschieben konnte.
Was für eine kalte Dusche im Rödelheimer Nieselregen! Fast schaffte der FFC die Antwort nach einer halben Stunde: Verena Aschauer setzte sich auf der linken Seite durch und passte von der Grundlinie scharf nach innen, wo Michaela Specht den Ball beinahe ins eigene Tor gespielt hätte. Der FFC war das bessere Team, wobei im letzten Drittel die nötige Präzision fehlte, um sich nennenswerte Möglichkeiten zu erarbeiten. Dann setzte es den nächsten Nackenschlag: Nach einem Sahnepass von Lena Lattwein netzte Tabea Waßmuth zum 2:0 ein (44.).
Die zweite Halbzeit begann mit druckvollen Frankfurterinnen, die darauf aus waren, mit einem schnellen Anschlusstreffer zurück ins Spiel zu finden. Die Partie spielte sich nun überwiegend in der Hälfte der Gäste ab – allerdings blieb das größte Manko im Spiel des 1. FFC Frankfurt die fehlende Präzision: Das Übergewicht im Ballbesitz drückte sich nicht in einem Übergewicht an deutlichen Tormöglichkeiten aus. So blieb es meist bei Halbchancen – wie etwa in der 64. Minute, als Sophia Kleinherne nach einer Ecke von Laura Störzel zum Abschluss kam – drüber. Auch Tanja Pawollek setzte ihren Distanzschuss ein Stück zu hoch an (66.).
Erst der Anschluss, dann die kalte Dusche
Die Gäste aus dem Kraichgau kamen zunächst nur selten zu Kontern, allerdings strahlte die TSG mit ihrem Umschaltspiel durchaus Gefahr aus. In der 77. Minute hätte Anne Fühner den Sack zumachen können, die Offensivspielerin verfehlte das Tor aus kurzer Distanz. Gut aus FFC-Sicht, denn die Frankfurterinnen kamen tatsächlich nochmal zurück: Nach einem geklärten Freistoß von Tanja Pawollek nahm Géraldine aus 14 Metern Maß und platzierte das Leder unhaltbar im rechten oberen Eck – 1:2 (82.). Der Auftakt zu einer fulminanten Schlussphase war dies aber nicht, denn nach einem Ballverlust von Cecilie Sandvej stellte Anne Fühner den alten Abstand wieder her (86.). Nicole Billa erhöhte in der Nachspielzeit sogar noch auf 4:1.
Nun gilt es, die richtigen Lehren aus der zweiten Saisonniederlage zu ziehen, schließlich steht bereits in sechs Tagen eine besondere Herausforderung für den 1. FFC Frankfurt auf dem Spielplan: Am Samstag, dem 29. September 2018, 14.00 Uhr, steigt der Klassiker der Allianz Frauen-Bundesliga beim 1. FFC Turbine Potsdam.
Niko Arnautis: „Wir sind gut in die Partie gekommen, haben viel investiert. Das 0:1 tut mir besonders leid für Bryane Heaberlin, aber auch sie darf mal einen Fehler machen. Danach hatten wir mehr vom Spiel – umso bitterer, dass dann das 0:2 fällt. In der zweiten Hälfte haben wir dann auf ein 4-4-2 mit Raute umgestellt und alles reingehauen. Dass wir nach dem Anschlusstreffer gleich das 1:3 und später auch noch das 1:4 kassiert haben, ist sehr hart und tut weh. Schließlich spiegelt dieses Ergebnis nicht das Spiel wider, sondern die Kaltschnäuzigkeit der Hoffenheimerinnen und unsere Ineffektivität. Es tut mir auch leid für unsere Mädels, die heute wieder gezeigt haben, dass wir eine Mannschaft sind. Jetzt gilt es, geduldig zu bleiben und die Erkenntnisse mit in die nächste Aufgabe zu nehmen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir erst seit zwei Wochen den kompletten Kader zusammen haben – und dafür passen schon einige Dinge!“
Dass wir nach dem Anschlusstreffer gleich das 1:3 und später auch noch das 1:4 kassiert haben, ist sehr hart und tut weh.
Niko Arnautis
So spielte der FFC
Heaberlin – Kleinherne (89. Widmer), Störzel, Prießen, Sandvej (89. Emmerling) – Groenen, Pawollek – Matheis (71. Ebert), Feiersinger, Aschauer – Reuteler.
So spielte Hoffenheim
Abt – Kaiser (46. Bühler), Specht, Dongus, Pankratz – Rall, Lattwein, Harsch (74. Zeller) – Waßmuth (88. Beuschlein), Billa, Fühner.
Tore
0:1 Lattwein (24.), 0:2 Waßmuth (44.), 1:2 Reuteler (82.), 1:3 Fühner (86.), 1:4 Billa (90.)
Schiedsrichterin
Ines Appelmann (Alzey)
Zuschauer
960
Gelbe Karten
Harsch, Specht