Am 18. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga verlor der 1. FFC Frankfurt am Weser-Stadion beim SV Werder Bremen 1:2 (0:1) - die erste Niederlage gegen Werder in der FFC-Historie.
Früher Rückstand macht es dem FFC schwer
Werder begann schwungvoll, bedrängte die FFC-Defensive in den Anfangsminuten immer wieder und erspielte sich zu Beginn erste Möglichkeiten. Gerade SV-Außenbahnspielerin Reena Wichmann kam oft zum Zuge. Die Gäste aus Hessen hatten Probleme, sich spielerisch zu befreien, bekamen zu selten die Gelegenheit, als spielerisch überlegene Mannschaft das Mittelfeld zu bespielen. So fiel das 1:0 auf Seiten des Nordklubs, Selina Cerci brachte den Gastgeber in Führung: Ein abgeblockter Schuss in den Rückraum schloss die SV-Akteurin eiskalt ab (12.).
Doch die Frankfurterinnen befreiten sich vom Werder-Druck, ein gut gedachter Pass von Laura Freigang auf Sturmpartnerin Géraldine Reuteler war nur ein Tick zu lang gespielt (20.). Defensiv bekam der FFC mit zunehmender Spielzeit mehr Kontrolle, in der 30. Minute knallte Tanja Pawollek nach Eckaball einen Nachschuss knapp neben den Pfosten.
Auch Jackie Groenen probierte es aus der Distanz, ihr abgefälschter Schuss konnte aber von SV-Keeperin Anneke Borbe abgefangen werden (34.). Die Werder-Frauen blieben gefährlich, eine weitere Wichmann-Hereingabe verpasste Julia Kofler im FFC-Fünfmeterraum nur knapp (43.). Mit dem frühen Rückstand gegen den Abstiegskandidaten aus der Hansestadt fiel es dem FFC schwer, sein Potenzial voll auszuschöpfen. Das 0:1 war die logische Konsequenz zur Halbzeitpause.
Auch in der zweiten Halbzeit blieben die Bremerinnen der unangenehme Gegner und nutzten einen Ballverlust des FFC im vorderen Drittel, um Cerci freizuspielen. Die Torschützin des 1:0 ließ eine FFC-Verteidigerin aussteigen und hatte keine Mühe, den Ball mit ihrem zweiten Treffer des Tages zum 2:0 im FFC-Tor unterzubringen (50.). Werder, vor dem Spieltag auf dem vorletzten Tabellenplatz, zeigte sich im Kampf um den Klassenerhalt bissig. Doch Frankfurt agierte nun mutiger nach vorne, Freigang köpfte nach einer Ecke aus kurzer Distanz fast den Anschlusstreffer (56.).
FFC wirft alles nach vorne
Nach der Pause drängte der FFC die Hanseatinnen immer wieder zurück, erspielte sich aber weiterhin zu wenig klare Torchancen. Belohnt wurde die Leistungssteigerung der Frankfurterinnen schließlich in der 74. Freigang schüttelte im Vorwärtsgang mit einer geschickten Körperdrehung ihre Verfolgerin ab, spielte die einzig verbliebene Werderanerin auf dem Weg zum Tor aus und bediente die eingewechselte Shekiera Martinez, die zum 1:2-Anschlusstreffer einschob. Bremen wurde nun etwas nervös und leistete sich viele Fehlpässe, eine hohe Hereingabe von Saskia Matheis in den Werder-Strafraum verlängerte Freigang knapp neben den Pfosten (82.). Der FFC wurde für seinen couragierten Auftritt jedoch nicht mehr belohnt, so dass es bei der knappen 1:2-Niederlage blieb.
Weiter geht es für den FFC am Ostersamstag, dem 14. April 2019, im Stadion am Brentanobad, wenn am 19. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga der SC Freiburg am Main gastiert. Anstoß gegen die Breisgauerinnen ist um 14.00 Uhr.
Niko Arnautis: „Heute hat uns das, was uns die ganze bisherige Saison als Team stark gemacht hat, gefehlt. Gegen den Ball haben wir uns gerade in 1:1-Situatiuonen nicht durchsetzen können und hatten zu wenig Laufbereitschaft. Zudem mangelte es uns im Spiel nach vorne an Präzision und klaren Aktionen, sodass wir uns nicht über die Niederlage beschweren können. Gerade zu Beginn haben wir uns gegen kampfstarke Bremerinnen den Schneid abkaufen lassen. Zwar war durch den Anschlusstreffer ein Aufbäumen erkennbar, doch das reicht nicht. Wir haben zwar auch weitere Niederlagen hinnehmen müssen, aber das heutige 1:2 ist ein kleiner Rückschlag auf unserem Weg. Das müssen wir klar ansprechen und diese Dinge verbessern, um uns in den nächsten Spielen erheblich steigern zu können. Natürlich gehört bei so einer jungen Truppe auch solch ein Spiel dazu, jetzt heißt es, die Ärmel hochzukrempeln und weiterzuarbeiten.“
Wir können uns über die Niederlage nicht beschweren.
Niko Arnautis
So spielte Bremen
Borbe – Schiechtl, Ulbrich, Wensing, Toth – Kofler (73. Horvat), Scholz, Hausicke, Wichmann (83. Kersten) – Volkmer (73. Gieseke), Cerci
So spielte der FFC
Heaberlin – Kleinherne (65. Matheis), Störzel, Prießen, Hechler – Groenen, Pawollek – Feiersinger, Freigang, Aschauer – Reuteler (65. Martinez)
Tore
1:0 Cerci (12.), 2:0 Cerci (50.), 2:1 Martinez (74.)
Schiedsrichterin
Fabienne Michel (Gau-Odernheim)
Zuschauer
234
Gelbe Karten
Hausicke, Cerci, Gieseke / Pawollek, Groenen, Aschauer