Am 17. Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga unterlag der 1. FFC Frankfurt im Stadion am Brentanobad dem FC Bayern München nach einer couragierten Leistung und einer starken ersten Halbzeit am Ende deutlich zu hoch mit 0:3 (0:0). Der FFC steht nun mit 24 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz.
Mutiger Auftritt
Die 1.940 Zuschauer bejubelten die mutigen Offensivaktionen der Frankfurterinnen in der Anfangsphase: Laura Feiersinger wurde nach einer schönen flachen Hereingabe von Géraldine Reuteler in der Strafraummitte noch gestört (2.). Die Österreicherin hatte kurz darauf eine weitere Chance, es entwickelte sich eine flotte Partie, in der auch die Gäste aus Bayern ihre Chancen suchten: Fridolina Rolfös Versuch (6.) strich knapp über die Latte des FFC-Tores, das Cara Bösl für die rotgesperrte Bryane Heaberlin hütete.
Aufregung gab es in der zwölften Spielminute, als FCB-Torhüterin Manuela Zinsberger fast 30 Meter aus ihrem Tor herauslief und die FFC-Spielerinnen nur durch ein Foul stoppen konnte. In der 15. Minute passte Verena Aschauer nach Balleroberung direkt auf Reuteler, die den Ball quer auf Tanja Pawollek spielte - doch die FFC-Mittelfeldspielerin schoss in die Arme der österreichischen Torhüterin. Der Auftritt im heimischen Stadion am Brentanobad war geprägt von Leidenschaft, der Druck und das starke Angriffspressing machten den Münchnerinnen sichtlich zu schaffen.
Tor gelingt nicht
Dennoch war der Tabellenzweite der Frauen-Bundesliga jederzeit gefährlich, wie bei einem Kopfball nach Freistoß (26.), der knapp über das Tor strich. In der 35. Minute hatten die Frankfurterinnen die nächste Chance, doch Aschauers durchgesteckter Pass auf Laura Freigang war einen Tick zu weit gespielt. Das Team von FFC-Cheftrainer Niko Arnautis musste sich ärgern, in der ersten Halbzeit aus der guten Spielanlage kein Tor erspielt zu haben.
FFC verschläft die Anfangsminuten
Die erste Tormöglichkeit nach dem Seitenwechsel hatte die eingewechselte Kathrin Hendrich, ihr Schuss wurde aber geblockt (47.). Den Ball von Roord aufs Tor danach konnte die FFC-Defensive nicht mehr verhindern – 1:0 aus Bayern-Sicht durch die niederländische Europameisterin (48.). Einmal in Fahrt schlug der FCB ein zweites Mal eiskalt zu: Die angespielte Rolfö hatte freie Bahn aufs FFC-Gehäuse und ließ Bösl keine Chance (50.). Die Frankfurterinnen gaben nicht auf, zeigten wie zuletzt nach Rückständen Moral, doch München erhöhte noch einmal die Schlagzahl in der Schlussviertelstunde und erzielte nach einer Ecke durch Sydney Lohmann das 3:0 (75.). Freigangs Kopfball nach einem Eckball fing Zinsberger im FCB-Kasten auf (78.), die anschließenden FFC-Offensivszenen wurden meist kurz vor dem Strafraum von der Münchner Defensive abgefangen. So blieb es beim 0:3 aus Frankfurter Sicht, einem Endresultat, das deutlich zu hoch ausfiel, aber die Kaltschnäuzigkeit des FC Bayern München herausstellte.
Nach diesem Top-Spiel stehen für den FFC zwei spielfreie Wochenenden an: Nach den DFB-Pokal-Halbfinals am kommenden Sonntag und der Länderspielpause spielt der FFC wieder am Sonntag, dem 14. April, beim SV Werder Bremen. Anstoß in der Hansestadt ist um 11.00 Uhr.
Niko Arnautis: „Für mich waren wir in Halbzeit eins die klar bessere Mannschaft, wir hätte in Führung gehen müssen. Bayern war nur nach Standardsituationen gefährlich. Ich muss unsere Leistungen immer am Gegner messen – und der FCB ist in der Meisterschaft auf Augenhöhe mit dem VfL Wolfsburg und in der Champions League und im DFB-Pokal noch gut dabei, dafür Kompliment an meine Mädels für ihren Auftritt heute. Die Anfangsminuten in Halbzeit zwei haben wir verschlafen, haben aber nach dem 0:2 Moral gezeigt, und auch nach dem dritten Gegentreffer haben wir versucht, noch ein Tor zu erzielen, was uns leider nicht gelungen ist. Das Endergebnis ist zu hoch ausgefallen und entspricht nicht dem Spielverlauf.“
Kompliment an meine Mädels für ihren Auftritt heute.
Niko Arnautis
So spielte der FFC
Bösl – Hechler, Prießen, Störzel (84. Schulze Solano), Kleinherne – Widmer, Pawollek – Feiersinger, Freigang, Aschauer (84. Matheis) – Reuteler (76. Martinez)
So spielte Bayern München
Zinsberger – Maier, Laudehr (46. Hendrich), Wenninger, Lewandowski – Demann, Lohmann – Rolfö (59. Islacker), Beerensteyn (75. Magull), Roord – Damnjanovic
Tore
0:1 Roord (48.), 0:2 Rolfö (50.), 0:3 Magull (75.)
Schiedsrichterin
Susann Kunkel (Eichede)
Zuschauer
1.940
Gelbe Karten
Kleinherne, Feiersinger / Zinsberger, Roord, Damnjanovic