09.12.2018 / Frauen-Bundesliga

Niederlage fällt zu hoch aus

Der 1. FFC Frankfurt zeigt eine gute Leistung, verliert aber zum Rückrunden-Auftakt 2:6 gegen den VfL Wolfsburg.

Zum Auftakt der Rückrunde am zwölften Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga unterlag der 1. FFC Frankfurt im letzten FFC-Heimspiel des Jahres im Stadion am Brentanobad dem Deutschen Meister VfL Wolfsburg mit 2:6 (1:3).

Die Partie begann für den FFC alles andere als optimal. VfL-Stürmerin Ewa Pajor nahm einen Ball zwischen der FFC-Abwehrkette auf und legte ihn quer, sodass Alex Popp nur noch einschieben musste (4.). Ein früher Rückstand für den FFC - das hatte sich die Mannschaft von Trainer Niko Arnautis am zweiten Adventssonntag anders vorgestellt. Die erste Torannäherung der Gastgeber resultierte aus einem langen Ball, den der VfL jedoch abfangen konnte (10.). Mehr Chancen hatte der offensivstarke Tabellenführer aus der Autostadt: Janina Hechler foulte VfL-Stürmerin Popp, der anschließende Freistoß von Pernille Harder kam zentral vor das Tor, verfehlte aber das FFC-Gehäuse. Frankfurts Torfrau Bryane Heaberlin wäre mit der Hand zur Stelle gewesen (7.).

Glück und Chancenknappheit

Laura Freigangs frecher Versuch von der Strafraumgrenze, den Ball über VfL-Torfrau Almuth Schult hinweg ins lange Eck zu lupfen, scheiterte knapp (15.). Die Gastgeberinnen erholten sich rasch vom frühen Rückstand und versuchten das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Österreichs Offensivkraft Laura Feiersinger versuchte es kurz darauf aus ähnlicher Position wie ihre FFC-Kollegin Freigang, ihr Schuss konnte von Schult erst im Nachfassen abgewehrt werden - die Nationaltorhüterin hatte den Ball zuvor so abprallen lassen, dass er gefährlich über die Linie sprang. Glück für den amtierenden Double-Gewinner aus der Autostadt (17.). Pajors Versuch im Gegenzug war zu harmlos, Heaberlin hatte keine Mühe, den Ball aufzunehmen (18.). Doch gegen die Offensivkraft der Wölfinnen war kein Kraut gewachsen: Caroline Hansen erreichte eine abgefälschte Harder-Hereingabe im Rückraum des FFC-Strafraums, die die Norwegerin Hansen zentimetergenau im linken Eck versenkte (23.) - 0:2.

Verdienter 1:3-Rückstand

In der 31. Minute fiel das 3:0, per Foulelfmeter von Hansen. Doppeltes Pech für den FFC: In der Szene vor dem Foul verletzte sich FFC-Defensivspezialistin Laura Störzel, für sie musste Sophia Kleinherne in die Partie. Erst als sich Mittelfeldakteurin Tanja Pawollek ein Herz fasste und vor dem Strafraum abzog, fand die Kugel den Weg ins Netz des amtierenden Doublesiegers (42.). Es blieb beim 1:3-Pausenstand

Die ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff fand das Spielgeschehen zwischen den Strafräumen statt, Offensivszenen gab es auf beiden Seiten nur im Ansatz. Das hohe Tempo zeigten die Wolfsburgerinnen nicht mehr, was aber auch an der Stabilität des FFC lag. Frankfurt lauerte geduldig auf seine Chance – und die kam: Laura Freigang erobertein der 61. Minute den Ball von VfL-Verteidigerin Lena Goeßling und sprintete alleine aufs gegnerische Tor zu, eiskalt schob sie unter Schult zum umjubelten 2:3-Anschlusstreffer ein. Der FFC war wieder im Spiel.

Nur ein kurzer Hoffnungsschimmer

Nur drei Spielminuten nach dem FFC-Treffer nutzte Pernille Harder ein Durcheinander im FFC-Strafraum nach Eckball aus, um den Ball zum 1:4 ins Netz zu dreschen (64). Fünf Minuten später erhöhte Lena Goeßling auf 2:5. Das Frankfurter Mittelfeld blieb wacher und frecher, die Tore spiegelten nicht das Kräfteverhältnis auf dem Platz wieder. Die 1.280 Zuschauer im Stadion am Brentanobad sahen ein attraktives Spiel mit offenerem Visier, vielen Offensivszenen auf beiden Seiten. Das sechste Wolfsburg-Tor erzielte die eingewechselte Zsanett Jakabfi. Eine Hereingabe über die rechte Außenbahn fand den Fuß der Ungarin (82.). Ein Schlusspunkt einer fulminanten Begegnung.

Zum Abschluss des Fußballjahres 2018 steht für den 1. FFC Frankfurt eine letzte Auswärtsfahrt an: Am kommenden Sonntag, dem 16. Dezember, gastiert der FFC um 14.00 Uhr bei der TSG 1899 Hoffenheim.

Niko Arnautis: „Mit dem Ergebnis bin ich unzufrieden, mit der Leistung der Mannschaft aber sehr zufrieden, weil sie sehr stark gefightet hat – ein richtig geiles Spiel von uns. Das schnelle Gegentor zu Beginn war nicht optimal. Wir hatten dann aber gleich Gelegenheiten zum Ausgleich. Wolfsburg hat seine Qualitäten gezeigt, wir aber auch, weil wir dem VfL dann alles abverlangen wollten und mit dem 2:3-Anschluss auch konnten: Wir haben dann aber zu schnell danach das 2:4 bekommen; eine große Unterhaltung für die Zuschauer.“

Ich bin mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden, weil sie sehr stark gefightet hat.

Niko Arnautis

So spielte der FFC

Heaberlin – Sandvej, Prießen, Störzel (33. Kleinherne), Hechler – Pawollek, Gidion – Aschauer, Feiersinger, Matheis (74. Martinez) – Freigang

So spielte Wolfsburg

Schulth – Maritz, Doorsoun-Khajeh (75. Neto), Fischer, Peter, Goeßling – Gunnarsdottir – Maritz, Popp, Hansen (83. Wolter) – Harder, Pajor (63. Jakabfi)

Schiedsrichterin

Karoline Wacker (Marbach)

Zuschauer

1.280

Tore

0:1 Popp (4.), 0:2 Hansen (23.), 0:3 Hansen (32.), 1:3 Pawollek (42.), 2:3 Freigang (61.), 2:4 Harder (64.), 2:5 Goeßling (69.), 2:6 Jakabfi (82.)