Im zweiten Spiel der englischen Woche empfing der 1. FFC Frankfurt am Mittwochabend den MSV Duisburg. Am Ende reichte es trotz bester Torchancen und einem Lattenknaller von Shekiera Martinez zum Abschluss der Hinrunde in der Allianz Frauen-Bundesliga nur zu einem Punkt beim 0:0 gegen die Zebras.
Bei der ersten Torannäherung des FFC nach acht Spielminuten versprang Margarita Gidion der Ball nach einem Steilpass von Teamkollegin Laura Freigang vom Fuß ins Toraus. Die neu in die Startelf gerückte Marilena Widmer initiierte den nächsten FFC-Angriff und spielte im Strafraum Tanja Pawollek an, die sich mit dem Ball zwar gegen zwei Gegenspielerinnen durchsetzte konnte, die Kugel aber nicht mehr gefährlich auf den Kasten der Zebras brachte (14.). Die MSV-Offensivbemühungen mündeten erst nach einer Viertelstunde in einem ersten gefährlichen Torabschluss nach Eckball.
Spielfluss stockt
Das Spiel war ausgeglichen, die 730 Zuschauer sahen aber nur wenige Ballkombinationen über mehrere Stationen. Duisburg wurde meist durch Standardsituationen gefährlich: Ein MSV-Freistoß kam präzise in den FFC-Strafraum gesegelt, doch Keeperin Bryane Heaberlin fing den Ball souverän ab (20.). Eine Flanke von Kathleen Radtke flog zwei Minuten später erneut in Richtung FFC-Tor, konnte aber abgewehrt werden. Dass auch der FFC gelungene Standards schlagen kann, bewies Verena Aschauer, deren Eckball präzise in den Sechszehner flog und gerade noch geklärt werden konnte (29.). Es dauerte länger, bis der FFC sich eine neue Chance erarbeitete: Ein Kopfball von Tanja Pawollek schlug knapp neben dem rechten Pfosten ins Toraus. Doch bis zum Ende des ersten Durchgangs blieb es bei null Treffern.
Besser kam der FFC aus der Kabine und legte einen Blitzstart hin. Direkt nach Wiederanpfiff hatte Laura Feiersinger eine Riesenchance, wartete aber zu lange mit dem Abschluss (46.). Der FFC schnupperte nun Morgenluft: Ein Fehler einer MSV-Verteidigerin ermöglichte Laura Freigang eine Torchance, ihr Abschluss konnte aber von Kämper abgewehrt werden (51.). Keine 60 Sekunden kam Freigang im Strafraum ungehindert an den Ball, wieder war es die starke Duisburger Keeperin, die zur Ecke klären konnte.
Chancenfestival
Das Spiel verlagerte sich nun eindeutig in die Hälfte der Zebras. Pawollek kämpfte sich in der 64. Spielminute nach gutem Einsatz in den Strafraum durch, ihr Schussversuch konnte aber zum Eckball geklärt werden. Ein Freistoß von Freigang ging knapp über den Duisburger Querbalken (66.). Über eine FFC-Führung hätten sich die Gäste aus dem Ruhrpott mittlerweile nicht mehr beschweren dürfen.
Die Frankfurterinnen fanden sehr viel Gefallen am eigenen Offensivspiel, ein direkter Freistoß von Pawollek ging nur knapp am gegnerischen Kasten vorbei (68.). Duisburg musste sich immer weiter zurückziehen. Störzels Schuss innerhalb des Strafraums hatte zu wenig Effet (75.), Pawolleks Distanzschuss strich knapp am linken Pfosten vorbei (76.). Die Duisburgerinnen kamen selten zu Abschlüssen, die auch nur wenig Gefahr für die Frankfurter Defensive ausstrahlten. Doch die Zeit für Frankfurt wurde knapp, einen weiteren Schuss von Feiersinger konnte die starke MSV-Torfrau Kämper abfangen (83.).
Es bleibt bei der Nullnummer
Frankfurt hatte Glück, als Kapitänin Marith Prießen gerade noch einen verlängerten Kopfball der Gäste auf der Linie aus dem FFC-Tor köpfte (87.). Ein Treffer für Duisburg hätte den Spielverlauf zu diesem Zeitpunkt vollkommen auf den Kopf gestellt. So blieb es spannend. Fast im Gegenzug scheiterte Freigang aus aussichtsreicher Position mit einem zu harmlosen Schussversuch (89.). Die gefährlichste Chance des kompletten Spiels hob sich der FFC bis zum Schluss auf: Shekiera Martinez‘ Volleyschuss landete an der Latte (90.+2). So blieb es bei der Punkteteilung, aus FFC-Sicht nach einer klaren Steigerung in der zweiten Hälfte ein enttäuschendes 0:0.
Bereits am kommenden Sonntag gibt es das nächste FFC-Heimspiel im Stadion am Brentanobad. Zum Rückrunden-Auftakt gastiert der amtierende Deutsche Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg in Frankfurt (11.00 Uhr).
Niko Arnautis: „Wir sind insgesamt schwierig in die Partie gekommen, Duisburg hat das gut gemacht. Nach der Pause hatten wir sehr viele Torchancen, da will ich nicht von Pech sprechen, teilweise hat uns einfach die Präzision gefehlt. Aber ein Kompliment an die Mannschaft für die gute zweite Hälfte – wir haben ein tolles Spiel gezeigt. Wir haben jetzt schon seit drei Pflichtspielen zu Null gespielt – so müssen wir mit dem 0:0 leben, auch wenn heute mehr drin war. Wir wollen gegen Wolfsburg vielleicht eine kleine Überraschung schaffen.“
Teilweise hat uns einfach die Präzision gefehlt.
Niko Arnautis
So spielte der FFC
Heaberlin – Sandvej, Prießen, Störzel, Kleinherne – Pawollek, Gidion (79. Ebert) – Aschauer, Widmer (60. Martinez), Feiersinger – Freigang
So spielte Duisburg
Kämper – Radtke, Lange (56. Ciesielska), O‘Riordan, Richter – Debitzki, Moore, Gottschling (62. Rybacki), Zielinski – Dunst (65. Stoller), Hoppius
Schiedsrichterin
Nadine Westerhoff (Castrop-Rauxel)
Zuschauer
730
Gelbe Karten
- / Moore