03.06.2018 / Frauen-Bundesliga

Punkt wäre verdient gewesen

Auch im abschließenden Saison-Heimspiel gegen den FC Bayern München kann sich der FFC nicht belohnen.

Mit einer Niederlage hat sich der 1. FFC Frankfurt in die Sommerpause der Allianz Frauen-Bundesliga verabschiedet: Das Team von Cheftrainer Niko Arnautis musste sich dem FC Bayern München vor einer Rekordkulisse von 1.910 Zuschauern im Stadion am Brentanobad trotz einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte mit 0:1 geschlagen geben. Der FFC beendet die Spielzeit als Tabellensechster und somit in der oberen Tabellenhälfte.

Verabschiedungen und ein Comeback

Vor dem letzten Anpfiff der Saison wurde zunächst Shekiera Martinez für ihre neun Tore bei der U17-Europameisterschaft in Litauen geehrt, danach standen einige Verabschiedungen auf dem Programm: FFC-Vorstand und Manager Siegfried Dietrich bedankten sich bei Desirée Schumann, Kathrin Hendrich, Sophie Schmidt, Lise Munk, Julia Matuschewski, Lily Agg, Nadine Anstatt, Celine Brandt und Kumi Yokoyama für ihren Einsatz im FFC-Trikot. Laura Störzel feierte nach auskuriertem Wadenbeinbruch ein starkes Comeback.

Auf dem Platz bot sich zunächst weniger Spektakel, obwohl der FFC die Partie gegen den designierten Vizemeister offen gestalten konnte. Den ersten vielversprechenden Angriff der Gastgeberinnen vereitelte Verena Faißt in der 21. Minute, nachdem Jackie Groenen von Kumi Yokoyama in Szene gesetzt worden war. Zuvor hatten auch die Bayerinnen einige harmlose Torannäherungen. In der 26. Minute brachte Bayern-Verteidigerin Sara Däbritz das Leder hoch in die Mitte, wo der Ball noch einmal aufsprang und seine Flugbahn ungehindert in Richtung Tor fortsetzte - 0:1. Klar, dass die Führung dem FC Bayern München in die Karten spielte, während der FFC wieder einmal ein unnötiges Gegentor hinnehmen musste. Die Antwort der Frankfurterinnen? Tanja Pawollek zog nach Vorlage von Kumi Yokoyama aus 20 Metern ab - drüber (34.). Viel mehr gelang dem engagierten Tabellensechsten, der sich zu oft in der gut gestaffelten Bayern-Abwehr festrannte, bis zum Pausenpfiff nicht.

Besonders bitter begann die Halbzeit für den FFC mit dem Ausfall von Desirée Schumann nach dem Seitenwechsel, die mit Verdacht auf einen Rippenbruch nicht mehr auf den Platz zurückkehren konnte. Es folgten vielversprechende Aktionen beider Mannschaften. Zuerst setzte Saskia Matheis für den FFC das erste Zeichen, doch ihr Abschluss ging deutlich über das Tor (49.). Laura Störzel versuchte es mit einem beeindruckenden 40-Meter-Freistoß, doch Bayern-Keeperin Manuela Zinsberger blieb souverän (58.). In der 60. Minute hatte Tanja Pawollek die bis dahin beste Chance für Frankfurt, als sie nach Vorlage von Sophie Schmidt nur knapp am langen Pfosten vorbeischoss.

Um den Ausgleich bemüht

Aber auch die Bayern zeigten ihre Ambitionen und hatten durch Kristin Demann eine gute Kopfballchance nach einer Ecke von Sara Däbritz (70.). Die Partie erlebte nun ihre beste Phase, da der 1. FFC Frankfurt alles daran setzte, einer drohenden Niederlage zu trotzen. Den Gastgeberinnen fehlte es an Durchschlagskraft im letzten Drittel, um den Ausgleich zu erzielen.

In der 79. Minute versuchte es die eingewechselte Mandy Islacker mit einem Schuss aus halblinker Position, der jedoch keine Probleme für FFC-Torfrau Bryane Heaberlin darstellte. Kurz darauf leitete und beendete Lily Agg einen starken FFC-Angriff, der leider nicht mit einem Treffer belohnt wurde. Ein Ausgleichstreffer wäre sicherlich leistungsgerecht gewesen. Dennoch zeigte auch der deutsche Vizemeister Bayern München weiterhin seine Gefährlichkeit. In den Schlussminuten kamen Nicole Rolser (85.) und die eingewechselte Lineth Beerensteyn (90.) zu schnellen Gegenzügen, bei denen Letztere von der starken Leistung von Bryane Heaberlin gestoppt wurde. Am Ende behielt Bayern München die Oberhand und nahm die Punkte mit nach Hause. Für den 1. FFC Frankfurt bleibt es eine enttäuschende Heimniederlage trotz einer überzeugenden zweiten Halbzeit.

Nun stehen für einige Spielerinnen des 1. FFC Frankfurt weitere Herausforderungen an, da sie in der nächsten Woche für ihre Nationalmannschaften zu Länderspielen antreten. Der FFC-Cheftrainer Niko Arnautis wird Anfang Juli zur ersten Trainingseinheit der Saison 2018/19 bitten.

Niko Arnautis: „Es war schwierig, bei diesen Bedingungen über 90 Minuten Vollgasfussball zu spielen, aber ich kann meiner Mannschaft nur ein Kompliment machen, vor allem für die leidenschaftliche Leistung in der zweiten Halbzeit. Unser Plan in der ersten Halbzeit war es, den Bayern das Spiel zu überlassen und immer wieder Nadelstiche zu setzen. Gegen den Ball ist uns das auch gut gelungen, nur mit dem Ball waren wir in vielen Situationen zu ungenau. Nach der Pause haben wir dann taktisch umgestellt und ein richtig gutes Pressing gespielt. Wir hatten auch unsere Momente, in denen wir ein Tor machen mussten, aber wie so oft in den letzten Wochen ist uns das leider nicht gelungen. Jetzt gilt es, die Abgänge zu kompensieren und für die Saison 2018/19 eine Mannschaft aufzubauen, auf die sich unsere Fans freuen können!"

Jetzt gilt es, die Abgänge zu kompensieren und für die Saison 2018/19 eine Mannschaft aufzubauen, auf die sich unsere Fans freuen können!

Niko Arnautis

So spielte der FFC

Schumann (46. Heaberlin) – Kleinherne, Störzel, Prießen, Sandvej – Schmidt – Matheis (86. Munk), Groenen, Pawollek, Hendrich – Yokoyama (56. Agg).

So spielte Bayern München

Zinsberger – Maier (80. Lewandowski), Wenninger, Demann, Faißt – Skorvankova (87. Beerensteyn), Leupolz, Laudehr, Rolfö – Rolser (62. Islacker), Däbritz.

Tor

0:1 Däbritz (26.)

Schiedsrichterin

Susann Kunkel (Hamburg)

Zuschauer

1.910

Gelbe Karte

Laudehr