13.03.2018 / Frauen-Bundesliga

Keine Osterpunkte am Rheindeich

Der 1. FFC Frankfurt schließt die englische Woche mit einer bitteren 0:2-Niederlage beim MSV Duisburg ab.

Niko Arnautis, der Cheftrainer des 1. FFC Frankfurt, konnte an seinem Geburtstag nicht mit dem gewünschten Geschenk rechnen. Vier Tage nach einem intensiven Spiel gegen den SC Sand, das mit einer knappen Niederlage endete, musste sich sein Team in der Allianz Frauen-Bundesliga dem MSV Duisburg mit 0:2 geschlagen geben. Der Schlüsselmoment der Partie war die Rote Karte für FFC-Torfrau Desirée Schumann, die das Spiel zugunsten des MSV kippte. Die Gastgeberinnen setzten ihre Heimspielstärke fort und feierten den dritten Heimsieg in Folge.

Starker Start, aber Duisburg findet ins Spiel

Die Frankfurterinnen starteten gut in die Partie und setzten die Duisburgerinnen früh unter Druck, erzwangen Ballverluste und schienen das Spiel unter Kontrolle zu haben. Doch bereits in den ersten Minuten zeigte der MSV Duisburg, dass er ebenfalls gefährlich sein konnte. Genoveva Anonman und Yvonne Zielinski hatten gute Chancen, das erste Tor zu erzielen. Plötzlich hatte Duisburg das Spiel in der Hand und die anfängliche Dominanz des FFC verblasste.

Rote Karte und Gegentreffer

In der 22. Minute kam es zu einer folgenschweren Szene: FFC-Torfrau Desirée Schumann trat bei einem flachen Rückpass über den holprigen Ball und half mit den Händen nach, um Duisburgs Magdalena Richter den Ball nicht zu überlassen. Leider befand sich die Aktion außerhalb des Strafraums, was die Rote Karte für Schumann zur Folge hatte. Die Konsequenz: Ein Freistoß für Duisburg, der allerdings nicht ins Tor führte. Auch Lily Agg musste frühzeitig ausgewechselt werden, nachdem Schumann vom Platz musste. Die Duisburgerinnen nutzten diese Gelegenheit und erzielten kurz vor der Pause das 1:0 durch Genoveva Anonman.

Die zweite Hälfte begann mit einer weiteren kuriosen Szene, bei der Tanja Pawollek versuchte, die weit vor ihrem Tor stehende Duisburger Torfrau Lena Nuding mit einer Bogenlampe zu überlisten, doch Nuding lenkte den Ball gerade noch über die Latte. In der 58. Minute erhöhte Duisburg auf 2:0, als Rieke Dieckmann einen langen Ball von Marina Himmighofen geschickt an FFC-Torfrau Cara Bösl vorbei ins Tor schob. Für den FFC wurde es nun noch schwieriger, da sie in Unterzahl spielen mussten.

Kampf bis zum Schlusspfiff

Obwohl der 1. FFC Frankfurt in Unterzahl war, kämpfte er bis zum Schlusspfiff und bemühte sich, zumindest noch ein Tor zu erzielen. Es gab einige gute Gelegenheiten, darunter ein Abschluss von Cecilie Sandvej in der 67. Minute und ein Schuss von Lise Munk, die eingewechselt wurde. Doch das Duisburger Team ließ nicht nach und spielte aktiv mit, anstatt nur das Ergebnis zu verwalten. Die letzte große Chance für den FFC bot sich in der 83. Minute, als Shekiera Martinez nach einem Pass von Tanja Pawollek an MSV-Torfrau Lena Nuding scheiterte.

Der 1. FFC Frankfurt musste eine weitere Auswärtsniederlage hinnehmen, und diese Niederlage schmerzte besonders, da sie in Unterzahl spielten und einige unglückliche Aktionen den Ausgang des Spiels beeinflussten. Trotzdem bleibt der Blick nach vorne gerichtet. Die Allianz Frauen-Bundesliga legt eine Pause ein, in der die Nationalspielerinnen mit ihren Teams gefordert sind, bevor es mit einem Heimspiel-Klassiker gegen den 1. FFC Turbine Potsdam weitergeht. Das FFC-Team wird bestrebt sein, die negativen Erfahrungen dieser Woche hinter sich zu lassen und in den kommenden Spielen wieder erfolgreich zu sein.

Niko Arnautis: „Eigentlich wollten wir heute keine Geschenke verteilen und das ist uns auch in der Anfangsphase sehr gut gelungen. Wir waren dominant und haben Duisburg in dessen Hälfte gedrängt. Mit der unnötigen Roten Karte und einem individuellen Fehler vor dem 0:1 haben wir dann unseren Gegner stark gemacht. Dennoch haben wir in der zweiten Hälfte gut dagegengehalten und erst mit dem zweiten Gegentreffer war die Partie dann nahezu gelaufen. Am Ende haben wir dann noch einmal alles nach vorne geworfen und uns auch die eine oder andere gute Chance erarbeitet. Nach der ärgerlichen Niederlage in Sand haben wir zum zweiten Mal ein Spiel hergeschenkt und müssen eine weitere Enttäuschung verkraften!“

Mit dem zweiten Gegentreffer war die Partie nahezu gelaufen.

Niko Arnautis

So spielte Duisburg

Nuding – Himmighofen (75. Dunst), Harsanyova, Kirchberger, Radtke – Zielinski (86. Morina), Martini, Wu, Richter – Dieckmann, Anonman (90. Rijsdijk).

So spielte der FFC

Schumann – Hendrich, Kleinherne (81. Martinez), Prießen, Hechler, Sandvej – Groenen, Schmidt, Pawollek – Yokoyama (60. Munk), Agg (24. Bösl).

Tore

1:0, 2:0 Anonman (44., 58.)

Schiedsrichterin

Marina Wozniak (Herne)

Zuschauer

441

Rote Karte

Schumann

Gelbe Karten

Harsanyova – Kleinherne, Groenen