Das Nachholspiel der Allianz Frauen-Bundesliga zwischen dem 1. FFC Frankfurt und dem SC Sand wurde zu einem Drama, das von extremen Wetterbedingungen und unglücklichen Toren geprägt war. Die Frankfurterinnen starteten stark, gingen mit 2:0 in Führung, mussten sich jedoch am Ende mit einer schmerzhaften 2:3-Niederlage abfinden. Regen und Wind führten zu vielen Fehlern auf beiden Seiten und begünstigten Tore, die unter normalen Bedingungen wahrscheinlich nicht gefallen wären.
Starker Spielbeginn
Der 1. FFC Frankfurt startete mit dem Wind im Rücken und kam gut ins Spiel. Tanja Pawollek sorgte früh für Gefahr im Strafraum der Sand-Frauen, und Isabelle Meyer rettete in der vierten Minute auf der Linie. Kurz darauf versuchte Jackie Groenen aus der Distanz, konnte jedoch keinen platzierten Schuss abgeben (11.). Die Gäste hatten jedoch Glück, als Milena Nikolic eine hervorragende Chance nicht nutzen konnte, nachdem sie durch einen sehenswerten Pass von Jana Vojtekova in die Tiefe gespielt wurde (15.). Nikolic traf kurz darauf das Außennetz aus halblinker Position (20.).
Frankfurt geht in Führung
Der 1. FFC Frankfurt schaffte es dennoch, die Führung zu übernehmen. Eine gelungene Kombination führte zum ersten Tor: Jackie Groenen spielte einen präzisen Pass auf Ana-Maria Crnogorcevic, die den Ball mit Übersicht in den Rücken der Abwehr spielte. Sophie Schmidt stand goldrichtig und erzielte aus der Strafraumgrenze mit einem platzierten Schuss das 1:0 (30.). Kurz vor der Halbzeit erhöhte Lisa Ebert auf 2:0, wobei ein Eigentor von Diane Caldwell den Treffer begünstigte (42.).
In der zweiten Halbzeit hatte der 1. FFC Frankfurt nun gegen den starken Wind anzukämpfen. Die Gastgeberinnen kamen besser ins Spiel und hatten gefährliche Abschlüsse, darunter ein Versuch von Milena Nikolic (51.). Sand-Trainer Sascha Glass brachte Nina Burger ins Spiel, was einen neuen Schwung in das Team brachte. Der Anschlusstreffer für Sand fiel durch einen Sonntagsschuss von Anne van Bonn aus 22 Metern (67.).
Kurioses Ende des Spiels
Der SC Sand kämpfte weiter, und sieben Minuten vor dem Abpfiff gelang Nina Burger der Ausgleichstreffer nach einem Missverständnis in der FFC-Abwehr (83.). Doch es sollte noch kurioser kommen: Eine von Jana Vojtekova geschlagene Ecke wurde durch den Wind unvorhersehbar beeinflusst und stellte FFC-Torfrau Desirée Schumann vor Probleme, was zum 2:3 führte (87.). Das Frankfurt-Team stand am Ende mit leeren Händen da und musste die dritte Niederlage in Folge gegen den SC Sand hinnehmen.
Der 1. FFC Frankfurt muss schnell die Enttäuschung verarbeiten, denn bereits in vier Tagen wartet das nächste Auswärtsspiel gegen den MSV Duisburg. Das Team wird sich bemühen, die negativen Erfahrungen aus diesem Spiel hinter sich zu lassen und wieder auf die Siegerstraße zu kommen.
Niko Arnautis: „Es ist wirklich bitter, ein Spiel zu verlieren, das man eigentlich im Griff hatte. Wir konnten durch zwei schön herausgespielte Tore eine verdiente 2:0-Pausenführung erzielen. In dieser Phase hätten wir das 3:0 folgen lassen können, wir waren dem dritten Treffer näher als Sand dem Anschluss. Zu Beginn der zweiten Hälfte haben sich dann beide Mannschaften neutralisiert, bis zum Sonntagsschuss von Anne van Bonn sind wir nie in Gefahr geraten. Dann war mir klar, dass der Gegner Blut leckt und noch einmal alles nach vorne wirft. Zuerst bereiten wir per Flugkopfball selbst den Ausgleich vor und es war symptomatisch, dass der Ball vom Pfosten genau vor die Füße von Nina Burger fällt. Als ob das nicht genug gewesen wäre, bekommen wir dann noch ein Gegentor durch einen direkt verwandelten Eckstoß. Alle drei Treffer fallen für sich genommen nicht jeden Tag – aber dann passiert uns das in einem einzigen Spiel! Das ändert natürlich nichts daran, dass wir diese Gegentore hätten verhindern müssen!“
So spielte Sand
Schlüter – de Oliveira Santos, Caldwell, Vetterlein, Vojtekova – Tietge, van Bonn – Feiersinger, Meyer (56. Burger), Arnold (90. Blagojevic) – Vojtekova.
So spielte der FFC
Schumann – Crnogorcevic, Kleinherne, Prießen, Hendrich, Sandvej – Ebert (69. Agg), Schmidt, Pawollek (90. Matuschewski) – Yokoyama, Groenen.
Tore
0:1 Schmidt (30.), 0:2 Ebert (42.), 1:2 van Bonn (67.), 2:2 Burger (83.), 3:2 Vojtekova (88.).
Schiedsrichterin
Melissa Joos (Echterdingen)
Zuschauer
312
Gelbe Karten
Vetterlein, Burger – Pawollek