Bundesliga 14. Spieltag 13/14

Spielfreude, Leidenschaft, Tore

Der 1. FFC Frankfurt begeistert seine zahlreichen Fans beim 7:0 gegen den BV Cloppenburg

Mit einer eindrucksvollen Leistung hat sich der 1. FFC Frankfurt die Tabellenführung in der Frauen-Bundesliga zurückerobert: Die Mannschaft von Cheftrainer Colin Bell hat ihr Heimspiel gegen den BV Cloppenburg mit 7:0 gewonnen und ist damit wieder am 1. FFC Turbine Potsdam vorbeigezogen, der durch den Sieg im vorgezogenen Auswärtsspiel gegen den MSV Duisburg vorübergehend die Spitzenposition eingenommen hatte. Am ersten Frühjahrswochenende ließ der zweifache Triple-Gewinner von der ersten Sekunde an keine Zweifel aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen wird. Sehr zur Freude von 1.760 Zuschauern, darunter auch Ministerpräsident Volker Bouffier und FIFA-Exekutivmitglied Dr. Theo Zwanziger, die Frauenfußball auf hohem Niveau geboten bekamen.

Blitzstart in die Partie

Nicht zum ersten Mal erwies sich der 1. FFC Frankfurt in dieser Saison als Blitzstarter: Drei Minuten waren gespielt, als Simone Laudehr nach einer Ecke von Dzsenifer Marozsán aus kurzer Distanz zum 1:0 einschob. Dominanz ausüben und sich zu Torchancen kombinieren – die FFC-Spielerinnen folgten der Vorgabe ihres Cheftrainers Colin Bell. Und so dauerte es nicht lange bis zum nächsten Treffer: Kozue Ando, die für die verletzte Lira Alushi auf der linken Offensivposition auflief, während Asuna Tanaka in die Startelf rückte, legte für Kerstin Garefrekes auf, die den Ball genau zwischen Cloppenburgs Torfrau Barbara Do Monte Barbosa und dem rechten Torpfosten platzierte (15.). Der neunte Saisontreffer der FFC-Kapitänin – und der zehnte hätte kurz darauf folgen können: Nach Vorlage von Celia Sasic tauchte „KG“ erneut frei vorm gegnerischen Gehäuse auf, zielte diesmal aber drüber (17.).

FFC weiter in Torlaune

Das 3:0 erzielte Kozue Ando, die von einem Abwehrfehler des Bundesliga-Aufsteigers profitierte und aus zentraler Position verwandelte (25.). Die FFC-Spielerinnen boten ihren Fans ein tolles Heimspiel, auch wenn nicht jeder Schuss ein Treffer war. So hämmerte Dzsenifer Marozsán den Ball nach einer schönen Kombination über Celia Sasic und Kerstin Garefrekes an die Unterkante der Latte (29.), ehe Celia Sasic an Cloppenburgs Keeperin Barbara Do Monte Barbosa vorbeizog, das Leder aber aus spitzem Winkel nicht im Kasten unterbrachte (30.). Zwei vergebene Chancen, denen zwei verwertete folgten: Zunächst erzielte Celia Sasic nach Flanke von Bianca Schmidt (32.) ihren 16. Saisontreffer, dann legte die Torjägerin für Kozue Ando auf (37.).

Spielfreude bis zum Schluss

Dass die Partie zu diesem Zeitpunkt längst entschieden war, bedarf keiner Erwähnung. Wohl aber die Tatsache, dass der 1. FFC Frankfurt dies keineswegs zum Anlass nahm, ein oder zwei Gänge zurückzuschalten, sondern weiter mit Spielfreude und großem Engagement agierte. Der Sieg bedeutet nicht nur die erneute Tabellenführung, sondern auch ein klares Zeichen an die Konkurrenz im Meisterschaftsrennen.

Dies galt auch für die zweite Hälfte, in der sich an den Kräfteverhältnissen nichts änderte. Ein „undankbares“ Spiel für Desirée Schumann, die kaum beschäftigt wurde. Bis zur 57. Minute – und als sie gefordert wurde, war die Keeperin hellwach: Mit einer tollen Parade lenkte die Nummer eins im FFC-Tor einen Freistoß von Marie-Louise Bagehorn über die Latte. Es sollte die einzige Chance der Niedersächsinnen bleiben.

Der Torhunger des Tabellenführers ist noch nicht gestillt

Und der Torhunger des alten und neuen Tabellenführers war noch nicht gestillt: Nach einem Handspiel von Cloppenburgs Annabel Jäger, die einen Schuss von Celia Sasic im Strafraum regelwidrig abwehrte, zeigte Schiedsrichterin Marija Kurtes auf den Elfmeterpunkt. Melanie Behringer verwandelte sicher (74.). Zwei Minuten später schnürte Celia Sasic nach Vorarbeit von Kerstin Garefrekes ihren Doppelpack (76.). Sieben auf einen Streich.

Chancenwucher in der Schlussphase

Dabei blieb's schließlich, auch weil Celia Sasic noch zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt ließ. So wie in der Schlussminute, als sie einmal mehr schon die Keeperin ausgespielt hatte, aber nur das Außennetz traf.

Ein besonderes Comeback

Mehr als eine Randnotiz: Babett Peter, die nach ihrer Verletzung bereits in der zweiten FFC-Mannschaft sowie in der deutschen Nationalmannschaft zum Einsatz kam, feierte mit ihrer Einwechslung in der Schlussphase ihr Saison-Debüt in der Bundesliga.

So spielte der FFC:

Schumann – Schmidt (61. Weber), Laudher , Kuznik, Crnogorcevic– Behringer  – Tanaka (80. Peter), Marozsán – Garefrekes, Sasic, Ando (75. Wich)

 BV Cloppenburg:

Do Monte Barbosa – Löwenberg (46. Jäger), Brüggemann, Kirchberger, Aschauer – Dos Santos – Jakobsson, Bernauer, Bagehorn, Stobba (46. Yaren) – Isacker (84. Eckermann)

Tore: 

1:0 Laudehr (3.), 2:0 Garefrekes (15.), 3:0, 5:0 Ando (25., 37.), 4:0, 7:0 Sasic (32., 76.), 6:0 Behringer (74./Handelfmeter)

Schiedsrichterin: 

Marija Kurtes (Düsseldorf)

Zuschauer: 

1.760

Gelbe Karte:

Jäger