Der 1. FFC Frankfurt ist im Achtelfinale des DFB-Pokals ausgeschieden. Im Grünwalder Stadion unterlag das Team von Colin Bell dem FC Bayern München mit 0:2 (0:2). Trotz der Rückkehr von Dzsenifer Marozsán nach langer Verletzungspause blieb die FFC-Offensive harmlos und konnte die Niederlage nicht verhindern.
Enttäuschende Offensivleistung und taktische Fehlzündung
Bell überraschte mit einer veränderten Startelf und setzte auf eine Dreierkette, die von Simone Laudehr und Emily van Egmond auf den Außen unterstützt werden sollte. Doch die taktische Marschroute ging nicht auf: Die Flügelspielerinnen kamen kaum bis zur Grundlinie, gefährliche Torchancen blieben aus. Die Bayern dominierten das Spielgeschehen, während Frankfurt in der Offensive erschreckend harmlos blieb.
Früh zeigte sich die defensive Anfälligkeit des FFC. Nach einer Viertelstunde gelang Vivianne Miedema der Führungstreffer per Traumtor in den rechten oberen Winkel (14.). Kurz vor der Pause erhöhte Melanie Behringer mit einem ebenso sehenswerten Distanzschuss auf 2:0 (39.).
Keine Durchschlagskraft trotz Marozsán-Rückkehr
Marozsán, erstmals seit der WM wieder im Einsatz, konnte dem Spiel keine entscheidenden Impulse geben. Ihr fehlte das Tempo, ihre Standards blieben ungefährlich, und phasenweise tauchte sie völlig ab. Auch Yuki Ogimi war bis zu ihrer Auswechslung komplett isoliert und fand keine Bindung zum Spiel.
Nach der Halbzeitpause stellte Bell um, und Frankfurt trat zumindest etwas mutiger auf. Die einzige echte Torchance hatte Mandy Islacker, deren Schuss an die Latte klatschte (55.). Doch auch Bayern hätte durch einen nicht geahndeten Foulelfmeter an Peggy Kuznik (78.) das Ergebnis noch höher schrauben können.
Bells Warnung: „Müssen schnell die Kurve kriegen“
Die Niederlage offenbarte die aktuellen Schwächen des FFC: mangelndes Tempo, zu viele Fehlpässe und kaum Durchschlagskraft im Angriff. Trainer Bell fand deutliche Worte: „Wenn wir so spielen wie heute in der ersten Halbzeit, ist die Saison für uns schon Ende November vorbei. Wir müssen schnellstens die Kurve kriegen.“
Die nächste Chance zur Wiedergutmachung bietet sich bereits am Mittwoch in der Champions League gegen LSK Kvinner. Dann muss der FFC eine klare Leistungssteigerung zeigen, um nicht auch international früh aus dem Wettbewerb auszuscheiden.
So spielte der FFC:
Kremer, Müller-Prießen (46. Störzel), Bartusiak, Kuznik, van Egmond (46. Crnogorcevic), Marozsán, Laudher, Groenen, Garefrekes, Nagasato (73. Linden), Islacker
FC Bayern München:
Korpela, Lewandowski, Abbé, Berge, Maier, Schanderbeck, Behringer, Leupolz, Rolser (81. Feiersinger), Däbritz (64. Beckmann), Miedema (75. Wenninger)
Tore:
1:0 Miedema (14.), 2:0 Behringer (39.)
Schiedsrichterin:
Marja Kurtes (Düsseldorf)
Zuschauer:
1.760
Gelbe Karten:
Bartusiak, Kuznik, Störzel