Der 1. FFC Frankfurt hat im Duell mit dem FC Bayern München ein starkes Zeichen gesetzt und seine Ambitionen auf die erneute Qualifikation für die Champions League unterstrichen. Im prestigeträchtigen Duell zwischen dem deutschen Meister und dem Champions-League-Sieger gewannen die Frankfurterinnen dank eines Kopfballtreffers von Saskia Bartusiak mit 1:0. Durch den wichtigen Auswärtssieg bleibt der FFC als Tabellendritter nur einen Punkt hinter dem VfL Wolfsburg und beendete zugleich eine beeindruckende Serie der Münchnerinnen: Nach 40 ungeschlagenen Ligaspielen mussten die Bayern erstmals wieder eine Niederlage hinnehmen.
Nasskaltes Wetter, heißes Duell
Trotz anhaltenden Regens, der den Rasen im Münchner Stadion an der Grünwalder Straße in einen rutschigen Untergrund verwandelte, entwickelte sich von Beginn an ein intensives Duell. Die erste Torchance der Partie hatte der 1. FFC Frankfurt. Nach einem Freistoß von Dzsenifer Marozsán aus dem rechten Halbfeld landete der Ball bei Laura Störzel, deren Schuss aus 18 Metern Bayern-Torhüterin Tinja-Riika Korpela zu einer Glanzparade zwang (9.). Der Druck der Frankfurterinnen ließ nicht nach: In der 15. Minute köpfte Peggy Kuznik nach einer Ecke knapp am Tor vorbei, Kerstin Garefrekes hätte beinahe den Nachschuss versenkt.
Der verdiente Lohn folgte schließlich in der 31. Nach einer weiteren Ecke von Marozsán stieg Kapitänin Saskia Bartusiak unbedrängt hoch und wuchtete den Ball mit einem wuchtigen Kopfball unter die Latte - 1:0 für Frankfurt. Nur wenige Minuten später hätte der FFC beinahe nachgelegt, doch Mandy Islacker verpasste eine Hereingabe von Jackie Groenen (34.). Bayern tat sich schwer, gefährliche Aktionen zu kreieren. Erst in der 37. Minute hatten die Gastgeberinnen ihre erste nennenswerte Chance, als Vero Boquete aus 17 Metern abzog, aber an Frankfurts Torhüterin Anne-Kathrine Kremer scheiterte.
Bayern erhöht den Druck, Frankfurt hält dagegen
Nach der Pause kamen die Bayern, unterstützt von einigen ihrer männlichen Profis auf der Tribüne, etwas besser ins Spiel. Obwohl die Münchnerinnen nun mehr Ballbesitz hatten, blieben klare Torchancen Mangelware. Der 1. FFC Frankfurt agierte weiterhin kompakt und setzte immer wieder gefährliche Konter. So landete der Ball in der 55. Minute im Netz der Bayern, doch Mandy Islacker stand bei der Hereingabe von Garefrekes knapp im Abseits. Vier Minuten später verpasste Garefrekes selbst eine flache Hereingabe von Marozsán nur um Haaresbreite.
Die spannendsten Momente des Spiels spielten sich in der Schlussphase ab. In der 68. Minute schien Bayern den Ausgleich erzielt zu haben, doch der Treffer von Vero Boquete nach Vorlage der eingewechselten Vivianne Miedema wurde wegen Abseits nicht gegeben. Wenig später musste Dzsenifer Marozsán nach einem Schlag auf die Wade ausgewechselt werden, was bei den FFC-Verantwortlichen für Sorgenfalten sorgte.
Die Bayern erhöhten in den Schlussminuten noch einmal den Druck und waren dem Ausgleich mehrmals nahe. In der 82. Minute lenkte Kremer einen Kopfball von Miedema gerade noch über die Latte. Und in der 90. Minute hatte Frankfurt Glück, als ein Schuss von Lisa Evans an die Latte klatschte. Am Ende blieb es beim knappen, aber verdienten 1:0-Sieg für die Gäste.
Verletzungssorgen trüben Frankfurter Jubel
Trotz des wichtigen Sieges gibt es beim 1. FFC Frankfurt Grund zur Sorge. Neben der verletzten Dzsenifer Marozsán klagte auch Kerstin Garefrekes nach einem Umknicken über Schmerzen im Sprunggelenk. Beide Spielerinnen werden am morgigen Montag genauer untersucht. Bereits am Mittwoch, 20. April 2016, wartet die nächste Herausforderung, wenn der SC Freiburg im Stadion am Brentanobad zu Gast ist.
So spielte der FFC:
Kremer – Hendrich, Prießen, Kuznik, Störzel – Groenen, Bartusiak – Garefrekes, Marozsán (69. Schmidt), Laudehr (72. Crnogorcevic) – Islacker (81. Van Egmond)
So spielte FC Bayern München:
Korpela – Maier (64. Miedema), Schnaderbeck, Holstad Berge, Manieri (46. Abbé), Lewandowski – Behringer – Däbritz, Leupolz, Evans – Boquete (75. Iwabuchi)
Tor:
0:1 Bartusiak (31.)
Schiedsrichterin:
Dr. Riem Hussein (Bad Harzburg)
Zuschauer:
1.760
Gelbe Karten:
Behringer – Laudehr, Van Egmond, Kremer