Wolfsburg gewinnt das Duell um die Champions-League-Plätze: Frankfurt unter Druck
Im spannenden Rennen um die begehrten Champions-League-Plätze in der Allianz Frauen-Bundesliga hat der VfL Wolfsburg gegen den 1. FFC Frankfurt einen wichtigen Sieg eingefahren. Durch den 3:1-Erfolg im direkten Duell verdrängten die Wolfsburgerinnen den FFC vom zweiten Tabellenplatz. Für die Frankfurterinnen bedeutete die Niederlage einen Rückschlag im Kampf um die Königsklasse. Besonders bitter: Ana-Maria Crnogorcevic verletzte sich und fällt für das kommende Champions-League-Spiel aus.
Früher Rückschlag für Frankfurt
Bereits vor der Partie hatten die Frankfurterinnen seit 2009 keinen Auswärtssieg mehr gegen den VfL Wolfsburg feiern können - und auch das erste Aufeinandertreffen im neuen AOK-Stadion brachte keine Trendwende. Dabei begannen die Gäste engagiert und standen in der Defensive zunächst sicher. Doch bereits nach acht Minuten musste Ana-Maria Crnogorcevic nach einem Kopfballduell verletzt vom Platz. Für sie rückte Laura Störzel auf die linke Abwehrseite.
Trotz des frühen Schocks ließ sich Frankfurt nicht aus der Ruhe bringen und hielt den Gegner durch frühes Pressing in Schach. In den Strafräumen blieb es lange ruhig, bis Dzsenifer Marozsán in der 23. Minute mit einem sehenswerten Treffer aus spitzem Winkel die Gäste in Führung brachte. Doch die Freude währte nicht lange: Wolfsburg nutzte einen schnellen Konter und Caroline Hansen glich mit einem Flachschuss zum 1:1 aus (34.).
Wolfsburg nach der Pause am Drücker
Nach dem Seitenwechsel hätte Mandy Islacker die Frankfurterinnen fast wieder in Führung gebracht. Ihr spektakulärer Distanzschuss landete jedoch nur an der Latte (51.). Im Gegenzug kamen die Wolfsburgerinnen gefährlich vor das Frankfurter Tor, doch Torhüterin Desirée Schumann hielt ihre Mannschaft zunächst im Spiel. Doch Wolfsburg setzte nach: Vor allem über die linke Seite sorgten Isabel Kerschowski und später Tessa Wullaert für ständige Gefahr.
Obwohl das 1:1 den Gästen noch eine gute Ausgangsposition bot, musste der FFC wachsam bleiben. Wolfsburg drängte auf den Führungstreffer und erspielte sich mehrere gute Chancen. In der 71. Minute verpasste Hansen die erneute Führung nur um Zentimeter.
Bitteres Ende für den FFC
In der 75. Minute nahm das Spiel eine dramatische Wende: Desirée Schumann kam gegen die durchgebrochene Ramona Bachmann zu spät und brachte die Stürmerin zu Fall. Schiedsrichterin Christine Baitinger entschied auf Elfmeter und zeigte Schumann die Rote Karte. Ersatztorhüterin Anke Preuß, die zuvor wegen einer Kapselverletzung nicht von Beginn an spielen konnte, ahnte zwar die Ecke, war aber gegen den platzierten Schuss von Hansen machtlos - 2:1 für Wolfsburg.
In Unterzahl gelang es den Frankfurterinnen nicht mehr, zurück ins Spiel zu finden. In der Nachspielzeit machte die eingewechselte Zsanett Jakabfi mit dem 3:1 alles klar und besiegelte die Niederlage des FFC.
Frankfurts Blick nach vorn
Bereits morgen reist der FFC nach Malmö, um sich auf das Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Women’s Champions League gegen den schwedischen Meister FC Rosengård vorzubereiten. FFC-Trainer Matt Ross zeigte sich nach dem Spiel enttäuscht, betonte aber: „Wir werden den Kampf um Platz zwei nicht aufgeben. Wolfsburg hat eine enorme Qualität, vor allem in der Breite. Diese Stärke hat sich heute durchgesetzt.
Das nächste Bundesligaspiel findet am kommenden Sonntag gegen den SV Werder Bremen statt. Für Frankfurt bleibt der Druck hoch, denn nur mit einem Sieg können sie weiter auf Schützenhilfe im Rennen um die Champions-League-Qualifikation hoffen.
So spielte der FFC:
Schumann – Hendrich, Prießen (78. Preuß), Kuznik, Crnogorcevic (8. Störzel) – Bartusiak, Marozsán – Garefrekes, Van Egmond (59. Groenen), Laudehr – Islacker
So spielte VfL Wolfsburg:
Schult – Dickenmann, Fischer, Goeßling, Peter – Kerschowski (62. Bachmann), Bussaglia – Blässe (46. Wullaert), Simic, Popp – Hansen (87. Jakabfi)
Tore:
0:1 Marozsán (23.), 1:1, 2:1 Hansen (34., 79./Foulelfmeter)
Schiedsrichterin:
Christine Baitinger (Friesenheim)
Zuschauer:
2.103
Rote Karte:
Schumann
Gelbe Karten:
Kuznik, Hendrich