21.02.2016 / Frauen-Bundesliga

Lucky Punch im Klassiker

Mit dem 4:3 in der Schlussminute beschert Dzsenifer Marozsán dem FFC einen Dreier in Potsdam

Beim 50. Frauenfußball-Klassiker zwischen dem 1. FFC Turbine Potsdam und dem 1. FFC Frankfurt erlebten die Zuschauer im Karl-Liebknecht-Stadion ein packendes Duell, das mit einem 4:3-Sieg für die Gäste endete. In einem spektakulären Spiel gelang Dzsenifer Marozsán in der Nachspielzeit der entscheidende Treffer zum Frankfurter Sieg. Mit diesem Erfolg zog der aktuelle Champions-League-Sieger unter Trainer Matt Ross am VfL Wolfsburg vorbei auf den zweiten Tabellenplatz.

Turbine startet stark, Huth trifft für Potsdam

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Den besseren Start erwischten die Gastgeberinnen: Bereits in der vierten Minute scheiterte Svenja Huth nach einer Flanke von Viktoria Schwalm mit ihrem Schuss am Tor. Zwei Minuten später hatte Kerstin Garefrekes die erste Chance für die Gäste, doch Bryane Haeberlein im Tor von Turbine Potsdam konnte den Schuss aus 17 Metern parieren. Der erste Rückschlag für Frankfurt ließ nicht lange auf sich warten: Die kurzfristig in die Startelf gerückte Elise Kellond-Knight flankte präzise auf Huth, die den Ball zum 1:0 für Potsdam verwandelte (7.). Mandy Islacker antwortete für die Gäste mit einem Schuss aus 20 Metern, der knapp am Tor vorbeiging (9.).

Dramatik in der ersten Halbzeit

Potsdam blieb am Drücker: Patricia Hanebeck prüfte Frankfurts Torhüterin Anke Preuß mit einem satten Distanzschuss (11.). Auf der Gegenseite verfehlte Islacker erneut knapp das Tor (16.). Das Spiel beruhigte sich kurzzeitig, doch Frankfurt kam zurück: In der 33. Minute verwandelte Simone Laudehr den Abpraller nach einem Abschluss von Garefrekes zum 1:1. Noch vor der Pause ging Frankfurt in Führung: Nach einer Ecke von Dzsenifer Marozsán köpfte Laura Störzel den Ball zum 2:1 ins Netz (42.). Die Potsdamer Fans waren irritiert, als Schiedsrichterin Marija Kurtes die Partie abpfiff, obwohl die Anzeigetafel eine andere Zeit anzeigte.

Potsdam gleicht aus, Marozsán wird zur Heldin

Die zweite Halbzeit begann wie die erste: Potsdam versuchte, den Druck aufrechtzuerhalten, konnte aber nicht mehr die gleiche Dominanz wie vor der Pause ausstrahlen. Ein gefährlicher Angriff über Lidija Kulis endete ohne Torerfolg, weil Huth den Ball nicht richtig traf (51.). Vier Minuten später gelang Potsdam der Ausgleich: Patricia Hanebeck nutzte eine Flanke von Schwalm und Huth zum 2:2. Doch Frankfurt antwortete prompt: Marozsán schickte Islacker auf die Reise, die den Ball gekonnt an Haeberlein vorbeispitzelte - 3:2 (61.). Kurz darauf traf Islacker nach schöner Vorarbeit von Jackie Groenen nur den Pfosten (62.).

Potsdam nutzte erneut einen Fehler in der Frankfurter Abwehr: Huth glich nach einem Abspielfehler zum 3:3 aus (66.). Doch das dramatische Derby sollte noch nicht zu Ende sein. In der 90. Minute erzielte Dzsenifer Marozsán mit einem sehenswerten Schuss aus 25 Metern den Siegtreffer zum 4:3, kurz darauf pfiff Marija Kurtes das Spiel ab und sicherte Frankfurt den wichtigen Auswärtssieg.

Verabschiedung von Bernd Schröder und Ausblick auf das nächste Spiel

Nach dem Spiel richtete Frankfurts Siegfried Dietrich noch einige Worte an Bernd Schröder, der zum letzten Mal als Trainer von Turbine Potsdam auf der Bank saß. „Bernd Schröder hat viel für den Frauenfußball getan. Wir haben den Sport gemeinsam vorangebracht und ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.

Für den 1. FFC Frankfurt geht es am kommenden Sonntag, dem 28. Februar 2016, um 14.00 Uhr in der Allianz Frauen-Bundesliga weiter. Im Stadion am Brentanobad empfängt man den Aufsteiger 1. FC Köln. Außerdem wird an diesem Tag die sanierte Spielstätte offiziell von der Stadt Frankfurt an die dort beheimateten Vereine übergeben.

Matt Ross: „[...] Für uns ein ganz wichtiger Sieg im Kampf um die Champions-League-Qualifikation!“

So spielte der FFC:

Preuß – Hendrich, Prießen, Kuznik, Störzel – Bartusiak, Laudehr (60. Groenen) – Garefrekes, Marozsán, Crnogorcevic – Islacker (76. Ogimi)

So spielte 1. FFC Turbine Potsdam: 

Haeberlin – Wesely, Draws, Kulis, Kellond-Knight – Siwinska, Wälti, Hanebeck, Meister – Schwalm, Huth

Tore: 

1:0, 3:3 Huth (7., 66.), 1:1 Laudehr (33.), 1:2 Störzel (42.), 2:2 Hanebeck (55.), 2:3, 3:4 Marozsán (61., 90.)

Schiedsrichterin: 

Marija Kurtes (Düsseldorf)

Zuschauer: 

1.830

Gelbe Karten: 

Meister, Huth – Störzel